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Zusammenstoß: Sturm bei Lackner unverantwortlich?

Leichte Gehirnerschütterung! Sturm trifft eine diskussionswürdige Entscheidung:

Zusammenstoß: Sturm bei Lackner unverantwortlich? Foto: © GEPA

Unverantwortlich oder im Sinne des Erfolgs nachvollziehbar?

Der SK Sturm Graz hat im Playoff-Rückspiel gegen den SK Rapid Wien eine zumindest diskussionswürdige Entscheidung getroffen - und zwar Markus Lackner nach seinem Zusammenstoß mit Aliou Badji in der ersten Spielminute weiter im Spiel zu lassen.

Denn der Aushilfs-Innenverteidiger war alles andere als im Vollbesitz seiner Kräfte, wie Trainer Roman Mählich nach der 0:1-Niederlage und dem dadurch gelösten Europacup-Ticket zugeben muss.

Auf die Frage, wie Lackner das Spiel erlebt habe, antwortet der Coach: "Er hat es eigentlich gar nicht erlebt. Er hat eine leichte Gehirnerschütterung davongetragen und hat in der Halbzeit nicht genau gewusst, was abgelaufen ist. Aber irgendwie hat er durchgebissen. Wir haben da schon einen Engpass gehabt."

Sturm mit Niederlage in den Europacup:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Ärzteteam und Lackner haben entschieden

Auf die erstaunte Nachfrage, ob dies nicht extrem gefährlich sei und ob es trotz des Verteidiger-Mangels nicht besser wäre, ihn rauszunehmen, bevor er umfällt, antwortet Mählich erst eher flapsig: "Das haben wir heute in Kauf genommen."

Schließlich reicht er noch eine ernst gemeinte Erklärung nach, letztlich sei es nicht seine Entscheidung gewesen: "Wir haben ein Ärzteteam, das entscheidet. Das Ärzteteam hat grünes Licht gegeben. Wenn der Arzt sagt, das ist in Ordnung, und wenn Lackner sagt, er glaubt, es geht... dann haben wir das durchgedruckt. Man muss wirklich den Hut ziehen vor dem Langen."

Nachsatz: "Aber der Frage ist berechtigt. Ich wollte mich nicht lustig machen darüber."

Kühbauer: "Bei mir hätte er nicht weitergespielt"

Rapid-Coach Didi Kühbauer lauscht diesen Ausführungen seines Gegenübers bei der Pressekonferenz erstaunt gestikulierend und schaltet sich letztlich mit einer klaren Ansage ein: "Bei mir hätte er nicht weitergespielt."

Besagter Engpass in der Innenverteidigung resultierte aus dem Umstand, dass Dario Maresic wegen einer Magen-Darm-Grippe und Anastasios Avlonitis wegen seiner für Samstag angesetzten Hochzeit nicht zur Verfügung standen.

Hätte Mählich sich für die Vorsichtsmaßnahme entschieden und den benommenen Lackner frühzeitig aus der Partie genommen, hätte er improvisieren müssen.

Einige Stunden nach dem Spiel gibt Sturm Entwarnung: Lackner wurde im Unfallkrankenhaus durchgecheckt, es sei alles in Ordnung.

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