Beim LASK funktioniert im Moment einfach alles.
Mit dem siebten Sieg in Folge beim SCR Altach (Spielbericht) haben die Linzer ihr erstes großes Ziel erreicht – die erstmalige Teilnahme an einer Europacup-Qualifikation seit 19 Jahren!
„Momentan schweben wir alle auf Wolke sieben“, beschreibt Trainer Oliver Glasner im Interview mit „Sky“ danach sehr bildlich die derzeitige Gefühlswelt aller beteiligten LASK-Akteure.
In der Defensive agieren die Linzer extrem sattelfest – in den letzten fünf Partien kassierten die Stahlstädter nur einen Gegentreffer – und in der Offensive sind sie gnadenlos effizient.
In der 5. Ausgabe von "LAOLA1 On Air - Der Sport-Podcast" geht es um den LASK und die Wandlung vom Chaos-Klub zum Vorzeige-Verein. Wir hören über die Sternstunde gegen Inter Mailand in den Achtzigern, erfahren skurrile Anekdoten aus den 90ern und gelangen über die Reichel-Ära in die schwarz-weiße Neuzeit mit dem Jahrhundert-Projekt. Hier anhören:
Aus vier Chancen machten die Athletiker in Vorarlberg zwei Tore und ließen hinten einmal mehr nichts anbrennen.
Ein Sinnbild für das Teamgefüge
Wegbereiter für den Sieg war mit Maximilian Ullmann ausgerechnet ein Mann, der aufgrund eines Wadenbeinbruchs fast fünf Monate auf sein Startelf-Comeback warten musste, damit aber sinnbildlich für die Linzer Erfolgs-Mentalität steht, wie Glasner schildert:
„Wir haben einfach tolle Charaktere in der Mannschaft. Für viele Spieler ist es eine schwierige Situation, weil sie wenig Einsatzzeit bekommen. Aber genau so etwas wie heute, Philipp Wiesinger fällt aus und Max Ullmann ist für ihn da, das zeichnet unsere Mannschaft aus und auf das legen wir viel Wert.“
Auch der Schütze zum 1:0 selbst strahlte nach dieser Traum-Rückkehr in die Anfangsformation natürlich über das ganze Gesicht.
„Es war ein langer Leidensweg, aber umso glücklicher bin ich, dass ich heute das Tor gemacht habe und wir die drei Punkte eingefahren haben“, meint der nun vierfache Saisontorschütze nach dem Spiel.
"Alles mitnehmen, was geht"
Auch dank der Treffer von Ullmann halten die Oberösterreicher bereits bei 57 Punkten. So viele hatte man erst einmal zuvor in der Bundesligageschichte, nämlich in der Saison 1998/99. Und auch auf den Liga-Rekord des SCR Altach, der aus der Saison 2014/15 datiert, für die meisten Zähler eines Aufsteigers fehlen nur mehr zwei Pünktchen.
Doch weder daran noch auf den möglichen zweiten Platz mit der damit verbunden Champions-League-Qualifikation will Glasner zu viele Gedanken verschwenden.
„Wir werden bis zum Schluss nicht nachlassen, werden unser Ding durchziehen, das wir begonnen haben und am 27. Mai schauen wir dann auf die Tabelle. Es ist jetzt schon eine sensationelle Saison, aber wir wollen natürlich alles mitnehmen, was geht.
Schmidt spürt keinen Druck
Ganz anders sieht die Situation beim Gegner vom Samstag-Abend aus. Die Altacher kassierten im zwölften Spiel im Frühjahr bereits die siebte Niederlage und rangieren mit 34 Punkten weiterhin im Niemandsland der Tabelle.
Die dürftigen Leistungen der Rheindörfler im Frühjahr lassen natürlich auch die Diskussionen um Trainer Klaus Schmidt nicht abreißen.
„Ich spüre in all den Gesprächen mit den Vereinsverantwortlichen keinen Druck, dass es im Sommer zu Ende sein sollte. Deswegen gehe ich davon aus, dass ich am 18. Juni Trainer des SCR Altach bin“, bleibt der 50-Jährige trotz der schwierigen Phase seines Teams zuversichtlich.
Angstgegner wartet
Ein Erfolgserlebnis in der kommenden Woche gegen Mattersburg würde dem Standing von Schmidt sicher helfen.
Dem Standing vom LASK würde ein Dreier ebenfalls richtig gut tun, ist doch der Gegner der direkte CL-Konkurrent Rapid Wien.
Trotz ihres sensationellen Siegeslaufs sollten die Linzer auf jeden Fall gewarnt sein, denn die Hütteldorfer sind das einzige Team, gegen das der Aufsteiger in dieser Saison noch keine Punkte holen konnte.
Doch es gäbe wohl wenige bessere Momente, um diese schwarzen Fleck auszumerzen. Denn beim LASK funktioniert im Moment bekanntlich einfach alles.