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LASK: Jürgen Werner im Mittelpunkt eines Skandals

Schwere Vorwürfe gegen den Vizepräsidenten der Linzer.

LASK: Jürgen Werner im Mittelpunkt eines Skandals Foto: © GEPA

Der LASK steht wieder einmal in den Schlagzeilen.

Und wie schon vor rund einem Jahr, als die illegal durchgeführten Mannschaftstrainings während des ersten Corona-Lockdowns publik wurden, sind es für die Linzer ziemlich unangenehme Schlagzeilen.

Unter dem Titel "Die dubiosen Deals des Jürgen W." schreibt das Magazin "News" über Transfergeschäfte des nunmehrigen LASK-Vizepräsidenten Jürgen Werner.

Der Bericht legt nahe, dass der ehemalige Spielerberater mit einer Investment-Firma Transferrechte an Spielern erworben hat und dadurch mutmaßlich gegen das Verbot der "Third Party Ownership" verstoßen haben dürfte.

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Per 1. Mai 2015 hat die FIFA untersagt, dass die Transferrechte an einem Spieler von Dritten erworben werden dürfen. "Laut einer Aufstellung aus dem Jahr 2017 und weiteren vertraulichen Urkunden aus späteren Jahren war Jürgen Werner entweder zur Gänze oder zumindest teilweise wirtschaftlicher Eigentümer der Transferrechte von mehr als 40 LASK-Spielern", schreibt das Magazin "News".

2009 habe Werner, der ab 2015 zunächst als Sportvorstand für die Linzer arbeitete, seit 2019 deren Vizepräsident ist, gemeinsam mit seinem Partner Manfred Schill, der von 2014 bis 2017 beim LASK tätig war, die IFI GmbH (International Football Investments) gegründet, Gesellschafter sei die Stars & Friends Holding, deren Geschäftsführer Werner und Schill waren, gewesen. Über die IFI GmbH seien Transferrechte erworben worden. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

Zahlreiche prominente Namen tauchen auf

Offenbar habe die IFI auch nach dem Verbot der "Third Party Ownership" inoffiziell teilweise bis zu 100 Prozent an den Transferrechten einiger Spieler gehalten. "Aufgrund der Dokumente, die News vorliegen, lässt sich errechnen, dass Werners Investmentfirma in den letzten Jahren einen Erlös von mutmaßlich mehr als vier Millionen Euro aus Transfereinnahmen an LASK-Spielern erzielt haben muss", schreibt "News".

Das Magazin nennt auch einige Beispiele: Die IFI habe etwa 2,5 Millionen Euro am Wechsel von Joao Victor zum VfL Wolfsburg verdient. An Paulo Otavio, der im Sommer 2017 für 1,35 Millionen Euro an Ingolstadt verkauft wurde, habe die IFI 50 Prozent der Transferrechte gehalten.

Laut "News" befinden sich auf den Listen der IFI mit Peter Michorl (100 Prozent), Reinhold Ranftl (50 Prozent), Christian Ramsebner (100 Prozent), Philipp Wiesinger (100 Prozent) und Marko Raguz (100 Prozent) auch einige aktuelle LASK-Profis.

Werner dementiert

Die IFI sei bis Oktober 2019 im österreichischen Firmenbuch eingetragen gewesen. "… ihr Geschäftsmodell wurde offenbar von einer Schweizer Aktiengesellschaft übernommen, die seither die Beteiligungen an Transferrechten von "Spielerpaketen" des LASK vertreibt. Verwaltungsrat dieser diskreten Gesellschaft ist jener deutsche Anwalt, der Werners Stars-&-Friends-Agentur über viele Jahre vertreten hat", berichtet "News".

Werner erklärt gegenüber dem Magazin: "Ich halte fest, dass aktuell weder ich noch irgendeine Firma wirtschaftlicher Eigentümer eines LASK-Spielers ist. Sämtliche Transferrechte aller Spieler des LASK liegen beim LASK."

Es ist damit zu rechnen, dass infolge dieser Enthüllungen die FIFA Untersuchungen einleiten wird. Der Weltverband verteilt bei Verstößen gegen das Transferrecht gerne Transfersperren für mehrere Perioden.

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