Es hat aus violetter Sicht schon ruhigere Wochen gegeben als die vergangene. Die Verantwortlichen mussten Fragen zur Zukunft von Trainer Thomas Letsch beantworten, nachdem einige Fans im Anschluss an die Heimniederlage gegen den WAC dessen Ablöse gefordert hatten.
Es war durchaus zu befürchten, dass der schmale Grat zur Eskalation der Situation beschritten wird, wenn im Heimspiel gegen Serienmeister RB Salzburg viel schiefgehen würde.
90 Minuten später steht auf dem Spielbericht ein 0:2. Was sich in Zahlen nicht so einfach ausdrücken lässt, ist aber die geforderte Reaktion, die die Mannschaft der Wiener Austria gezeigt hat. Fakt ist, während vor einer Woche noch „Letsch raus!“-Rufe ertönt sind, wurde im Anschluss an das Spiel gegen die „Bullen“ applaudiert.
Das haben freilich auch die FAK-Bosse so gesehen. Und deshalb stellt Sportchef Ralf Muhr auch klar: „Es hat vor dem Spiel keine Trainerdiskussion gegeben und es gibt auch nach dem Spiel keine.“
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Denn: „Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass es entscheidend ist, den Fans zu zeigen, dass wir gewillt sind, auch gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner den Kampf anzunehmen. Das hat die Mannschaft eindrucksvoll gezeigt. Sie hat bis zum Schluss aufopferungsvoll gekämpft. Leider hat es nicht ganz gereicht.“
"Wir wollen gemeinsam weitergehen!"
Auf dem Feld setzten die Kicker in der violetten Trikots ein deutliches Zeichen für eine weitere Zusammenarbeit mit dem aktuellen Coach.
Das bekräftigte Florian Klein, in verletzungsbedingter Abwesenheit von Alexander Grünwald Kapitän der Veilchen, auch nach dem Schlusspfiff: „Für uns stand das nie zur Diskussion. Ich weiß natürlich, wie das funktioniert, dass der Trainer bei Niederlagen auch in Frage gestellt wird. Von unserer Seite gibt es keine Diskussion, wir wollen gemeinsam weitergehen.“
Also kann Letsch, obwohl seine Truppe in den vergangenen fünf Runden nur zwei Punkte eingefahren hat, aufatmen: „Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, ist Balsam für die Seele. Für mich ist wichtig, dass wir die Dinge, die wir uns vorgenommen haben, sehr gut umgesetzt haben. Jeder im Stadion hat gespürt, dass die Mannschaft unbedingt wollte.“
"Jetzt brauchen wir Punkte!"
Die Länderspielpause sollte bei der Wiener Austria also ruhig verlaufen. Danach geht es gegen die Admira, St. Pölten und Mattersburg. Da sind dann keine Reaktionen mehr, sondern Ergebnisse gefragt.
„Jetzt kommen die Spiele, in denen wir nicht nur gut spielen müssen, jetzt brauchen wir Punkte“, stellt Letsch klar.
Das sieht auch Muhr so: „Jetzt heißt es, in den restlichen vier Spielen bis zu Winterpause abzuliefern und so viele Punkte wie möglich einzufahren.“ Bei einem Blick auf die Tabelle werde man nämlich noch nicht nervös, aber „wir müssen schauen, dass wir die nächsten Spiele gewinnen“.