Endstand
2:2
0:1, 2:1
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Gemischte Gefühle nach turbulentem Remis im Lavanttal

Der WAC rettete gegen Hartberg dank einer Aufholjagd noch ein Remis. Am Ende stehen zwei Schiedsrichterentscheidungen im Vordergrund der Partie.

Gemischte Gefühle nach turbulentem Remis im Lavanttal Foto: © GEPA

Das Spiel im Lavanttal bot vieles, was das Fußballerherz höher schlagen lässt. Tore, harte Zweikämpfe und eine Moral des Wolfsberger AC, der eine Niederlage vor heimischem Publikum gegen den TSV Hartberg abwenden konnte.

Nachdem die "Wölfe" mit 0:2 in Rückstand gerieten, kämpfte sich die Elf von Manfred Schmid zurück und knöpfte den Steirern einen Punkt ab. 2:2 endete ein unterhaltsames Spiel im Lavanttal (Spielbericht: WAC rettet Remis im turbulenten Duell gegen Hartberg >>>).

Dennoch gibt es viel Diskussionsbedarf über die Leistung des Unparteiischen. Ein nicht gegebener Elfmeter, sowie ein nicht gegebenes Handspiel waren Hauptaugenmerk in der Nachbesprechung des Duells.

Den Torreigen eröffnete für Hartberg Mamadou Sangare, der bereits in der fünften Minute netzte. Zu leicht kam der Malier zum Abschluss, auch dank starker Mithilfe von Tai Baribo und der WAC-Hintermannschaft.

Tadics Traumtor zu wenig für einen Hartberger Sieg

WAC-Angreifer Maurice Malone, der über 90 Minuten auf dem Spielfeld wirbelte, bezeichnete den Gegentreffer als "dumm". Auch sein Trainer Manfred Schmid war alles andere als begeistert über das Abwehrverhalten in der Szene. "Da muss man besser klären. Es ist enttäuschend, dass man immer so startet" zeigte sich Wolfsbergs Chefcoach vor dem "Sky"-Mikrofon betrübt. Für den WAC war es bereits das dritte Bundesligaspiel in Folge, in der in den ersten zehn Minuten der Partie ein Gegentreffer kassiert wurde.

Nach dem Seitenwechsel ging es mit der Partie aber dann erst richtig los. Dario Tadic sorgte mit einem Fersler für ein Zuckerschlecken, blieb aber am Boden und meinte dazu: "Ein Tor ist ein Tor, egal ob es mit dem Ferserl oder ein Volleyschuss ist." Zu sehr trübte beim Hartberger Kapitän das Verpassen der drei Punkte. "Wir sind wahrscheinlich an der eigenen Effizienz gescheitert. Beim 2:1 hat Kainz die Riesen-Chance, wenn er den macht, dann ist der Käse gegessen", so Tadic.

"Ausgleichende Gerechtigkeit" für den WAC

So kamen die Wolfsberger durch den Anschlusstreffer von Malone zurück ins Spiel. Danach ging es rund auf dem Spielfeld, erst wird ein Foulspiel im Strafraum von Manuel Pfeifer an Augustine Boakye nicht gepfiffen. Und dann prallte der Ball in der Entstehung zum 2:2 an die Hand von Malone, zwei strittige Szenen mit unterschiedlichen Meinungen.

Für Malone und Trainer Schmid war es ein ganz klares Foul von Pfeifer an Boakye und somit Elfmeter. Wenige Minuten später die ausgleichende Gerechtigkeit, als ein vermeintliches Handspiel von WAC-Stürmer Malone in der Entstehung zum 2:2-Endstand führte. "Es ist die Ausholbewegung. Ich kann gar nichts dafür, dass der Ball da hin abprallt", beschrieb Maurice Malone seine Sichtweise.

Hartberg-Coach Markus Schopp bewertete diese Szene wie folgt: "Er berührt ihn mit der Hand, macht aber das Tor nicht. Deswegen ist die Regel wahrscheinlich so richtig ausgelegt." Doch über das Handspiel ärgerte der Grazer sich nicht am meisten, vielmehr machte ihm das Verpassen der Vorentscheidung Unmut. "Zwei Fehler haben uns am Ende drei Punkte gekostet. Wir haben den Gegner dominiert. Es wollte einfach nicht sein", konstatierte Schopp.

Schmid: "Ich sehe keine Verbreiterung der Körperfläche"

Schopp bekam sogar von seinem Kontrahenten auf der anderen Seite etwas Verständnis. "Ich verstehe auch die Reaktion von Markus", sagte ein fairer Manfred Schmid, der von einer "schwierigen Entscheidung" sprach. "Der Ball geht auf die Hand nach dem Abpraller, doch wo soll er die Hand hingeben? Ich sehe keine Verbreiterung der Körperfläche", betonte WAC-Coach Schmid.

Am Ende darf man über ein leistungsgerechtes 2:2 sprechen, Joker Boakye sah das jedoch nicht so. "Das Unentschieden ist nicht ok, ein Sieg wäre verdient", sagte der WAC-Spieler. Anders sah das der stark aufspielende Maurice Malone, der die Mentalität hervorhob. "Top, dass wir uns zurückgekämpft und den Punkt mitgenommen haben", sagte der 22-Jährige.

Ähnlich bewertete das auch sein Trainer Schmid. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft den Ausgleich schaffen will. Wir sind volles Risiko gegangen. Gott sei Dank ist das aufgegangen. Das gibt Selbstvertrauen", lobte der WAC-Coach seine Mannschaft, der trotz Aufholjagd folgendes zu bemängeln hatte: "Mit dem Spiel selber war ich aber nicht zufrieden."

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