news

Gemischte violette Gefühle nach Punkteteilung mit BW Linz

Die frühe Unterzahl spielte den "Veilchen" nicht gerade in die Karten. Am Ende kann die Austria mit dem einen Zähler leben.

Gemischte violette Gefühle nach Punkteteilung mit BW Linz Foto: © GEPA

"Die Burschen haben es brav gemacht – leider nur brav. Somit hat heute kein Sieg herausgeschaut", fasste es Austria-Kapitän Manfred Fischer nach dem torlosen Remis gegen den FC Blau-Weiß Linz am "Sky"-Mikrofon ganz gut zusammen (Spielbericht >>>).

Dass das Freitagabend-Spiel der 24. Runde der ADMIRAL Bundesliga keinen Sieger hervorbrachte, geht am Ende wohl in Ordnung. Die Linzer gaben zwar 14 Schüsse ab, nur drei davon gingen jedoch aufs Tor. Das Heimteam brachte Gäste-Keeper Nicolas Schmid gar mit nur einem Torschuss in Bedrängnis.

Fischer: "Wollten das Spiel für 'Welsi' gewinnen"

Die Partie erhielt mit dem Platzverweis für Moritz Wels nach 16 Minuten früh die entscheidende Prägung. Der 19-Jährige, der drei Minuten nach der ersten die zweite Gelbe Karte sah, hatte sich sein Startelf-Debüt mit Sicherheit anders vorgestellt.

"Ich hätte mir gewünscht, dass er länger spielt", sagte Austria-Coach Michael Wimmer, für den die zweite Gelbe hart, aber vertretbar ist. Grundsätzlich brachte der Platzverweis das Spiel und den Matchplan "komplett durcheinander", so Wimmer. Dem Pechvogel wollte der Deutsche aber keinen Vorwurf machen. "Das ist ein Erfahrungsprozess, den muss er machen und daraus lernen."

"Wir wollten das Spiel unbedingt für 'Welsi' gewinnen", pflichtete Kapitän Fischer bei. In der Schlussphase machte die Austria, getragen von den Heimfans, auch nochmal Druck. Die beste Chance auf den Siegtreffer hatten in der Nachspielzeit jedoch die Linzer. Paul Mensah kam aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, verzog am Ende aber doch recht deutlich.

"Unterm Strich kann ich mit dem Punkt leben", sagte Fischer. "Wir hätten das Spiel natürlich gerne gewonnen. Wir haben mehr für das Spiel gemacht. Mit dem Punkt muss man am Ende aber zufrieden sein", fand Trainer Wimmer ähnliche Worte. "Den einen Punkt nimmt man zuhause in Unterzahl mit", ging Frans Krätzig konform.

Den Linzern mangelt es an Erfahrung

Die andere Seite dürfte sogar noch etwas besser mit dem einen Zähler leben können. Auch wenn Blau-Weiß nun bereits seit zehn Ligaspielen auf einen Sieg wartet – die Oberösterreicher gingen als Underdog in die Partie gegen die "Veilchen", die das letzte Mal im August 2023 (3:5 gegen Legia Warschau) eine Pflichtspiel-Niederlage vor eigenem Publikum kassierten.

"Für mich ist es ein gewonnener Punkt", sagte BW-Offensivspieler Conor Noß nach dem Spiel ins "Sky"-Mikrofon.

"Wenn man vorne keines macht, muss man mit einem 0:0 zufrieden sein", hielt der Linzer Cheftrainer Gerald Scheiblehner fest. "Wir haben jetzt zweimal ohne Gegentor gespielt. Das ist wichtig, vor allem in dieser Phase der Meisterschaft. Von dem her können wir sehr zufrieden sein."

Zur Wahrheit gehört dennoch, dass die Oberösterreicher die Heimreise mit einem Chancenplus im Gepäck antreten. Woran hapert es aktuell vor dem Tor?

"Man sieht, dass die Spieler zu wenig Ruhe haben, dass sie ungeduldig sind. Wir haben keinen einzigen Stürmer mit Bundesliga-Erfahrung. Das sieht man in gewissen Situationen. Ich denke trotzdem, dass wir ein sehr mutiges Spiel gemacht haben. Wir waren heute erstmals im 4-3-3 unterwegs, haben uns sehr gut auf den Gegner eingestellt", erklärte Scheiblehner.

Im letzten Drittel habe man noch Probleme. Mit dieser Thematik haben jedoch mehrere Mannschaften in der Qualifikationsgruppe zu kämpfen, so Scheiblehner. "Ich bin heute schon sehr zufrieden mit dem Auftritt. Ich kann mich auf meine Mannschaft verlassen, sie ist intelligent und ehrgeizig."

Den Druck herausnehmen

Abschließend fand Austria-Coach Wimmer Worte, die wohl auch auf Blau-Weiß zutreffen. "Natürlich wollen wir gewinnen, aber das wollen die anderen auch. Wir werden arbeiten, arbeiten, arbeiten und am Ende des Tages hoffentlich unser Ziel erreichen."

Beim Erreichen des Ziels – Platz eins in der Qualifikationsgruppe – wolle man sich keinen Druck machen. "Immer einen Druck reinzubringen, bringt nichts. Die Jungs sollen das Spiel genießen. Die Zuschauer waren da, sie haben uns fantastisch unterstützt. Wir haben Gas gegeben bis zum Schluss. Es gibt andere Sachen, die mehr Druck auslösen, als ein Fußballspiel."


Kommentare