Im Mittelpunkt stand nach dem 2:1-Sieg Sturms gegen Rapid natürlich der grün-weiße Ärger über den Elfmeter für die Grazer, doch der von Deni Alar verwandelte Strafstoß bot auch aus schwarz-weißer Sicht Gesprächsstoff.
Erstens war es der erste Elfmeter überhaupt, den Sturm im Verlauf dieser Saison zugesprochen bekam.
Die Steirer mussten am längsten auf diesen Glücksmoment warten, alle anderen Bundesligisten kamen schon in den Genuss von zumindest zwei Elfmetern (Austria Wien führt die Liga mit deren sieben an) - möglicherweise war die Jammerei darüber von Präsident Christian Jauk im LAOLA1-Doppel-Interview mit Michael Krammer ein gutes Omen.
Foda hat keinen Elfmeterschützen nominiert
Vielleicht auch deshalb, weil Penalties ohnehin Seltenheitswert haben, hat Trainer Franco Foda zweitens keinen Elfmeterschützen bestimmt - eine eher ungewöhnliche Vorgehensweise.
"Wir haben keinen Schützen festgelegt. Wer sich gut fühlt, soll antreten, und Deni hat sich gut gefühlt. Er hat lange bei Rapid gespielt und das souverän gelöst. Es war sehr mutig von ihm", lobt der Deutsche.
Dass Alar erstmals seit seinem Abschied im vergangenen Sommer gegen den langjährigen Arbeitgeber traf, rundete drittens das Bild ab.
Alar vs. Knoflach
So gut sich der Goalgetter fühlte, einfach war die Aufgabe nicht, schließlich stand ihm mit Tobias Knoflach ein Torhüter gegenüber, der ihn aus der gemeinsamen Vergangenheit sehr gut kennt.
"Er hat im Training ein paar Mal meine Elfmeter gehalten, das weiß ich noch. Aber damals habe ich in die andere Ecke geschossen", grinst Alar schelmisch und vermutet: "Ich glaube, er hat diesmal erwartet, dass ich in die Mitte schieße. Zum Glück ist er reingegangen."
Bei 14 Saison-Toren hält der 27-Jährige inzwischen, gerade im ersten Meisterschafts-Viertel hat er nach Belieben getroffen - ein Treffer gegen Rapid war ihm bis zu diesem Aufeinandertreffen jedoch nicht vergönnt.
Womit auf der To-Do-Liste eine weitere Sache abgehakt wäre, um Matches gegen den Ex-Klub zur Normalität werden zu lassen.
Matches gegen Rapid werden zur Gewohnheit
"Gegen Rapid ist es natürlich immer ein besonderes Spiel, aber inzwischen war es schon die dritte Partie, mittlerweile wird es zur Gewohnheit", findet Alar, "aber es freut mich natürlich, dass der Ball im Tor war und ich der Mannschaft helfen konnte, dass wir 2:1 gewinnen."
16 Punkte beträgt Sturms Vorsprung auf Rapid nunmehr - von einem verdienten Sieg spricht jedoch im schwarz-weißen Lager niemand, auch Alar nicht: "Wenn man die letzten zehn, 15 Minuten anschaut, können wir froh sein, dass wir nicht den Ausgleich gekriegt haben, das ist ganz klar."
Während sich die Krise der Wiener als immer hartnäckiger erweist, haben die Grazer den kapitalen Fehlstart ins Frühjahr dank der Heimsiege gegen Altach und Rapid hinter sich gelassen.
Für den 27-Jährigen sind diese beiden Erfolge gar nicht hoch genug einzuschätzen: "Wir sind ganz schlecht ins Frühjahr gestartet. Gegen Altach haben wir schon richtig gut gespielt und gegen Rapid haben wir 90 Minuten gekämpft. Dafür sind wir belohnt worden."