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Polizei-Kosten: Auch Bundesliga gegen Vorschlag

Unverständnis von offizieller Seite für die von der Politik angestoßenen Debatte:

Polizei-Kosten: Auch Bundesliga gegen Vorschlag Foto: © GEPA

Der Vorstoß der ÖVP, dass Fußball-Vereine künftig sämtliche Kosten der Polizei-Einsätze rund um Spiele tragen könnten, stößt nicht nur beim SK Rapid Wien auf tiefes Unverständnis (HIER nachlesen).

Auch die Bundesliga selbst stellt sich mit einem klaren Statement auf die Seite ihrer Klubs.

"Den Bundesliga-Fußball als Steuerbelastung für die Österreicherinnen und Österreicher darzustellen, ist schlicht und einfach falsch. Im EU-Umfeld würden wir von der Bundesliga und ihren Klubs als 'Nettozahler' sprechen, der mehr ins System einzahlt, als herausbekommt", wird besonders hervorgestrichen.

"Die zuletzt geäußerten politischen Forderungen nach einer verstärkten Übernahme der Polizeikosten durch die Bundesliga-Klubs sind nicht zu Ende gedacht und mit unvorhersehbaren Konsequenzen für alle Veranstalter in Sport, Kultur und Gesellschaft verbunden. Insbesondere stellt sich die Frage, welchen Zugriff ein Veranstalter auf Personen außerhalb des Veranstaltungsbereiches hat. Wir stehen weiterhin für konstruktive Gespräche auf fachlicher Ebene gerne zur Verfügung", ergänzt Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer.

 

Die gesamte Aussendung im Wortlaut:

Die Österreichische Fußball-Bundesliga beobachtet mit großer Verwunderung die zuletzt gehäuft auftretenden, politischen Forderungen nach einer verstärkten Übernahme von Polizeieinsatzkosten durch die Klubs der Österreichischen Fußball-Bundesliga.

Diese populistischen Forderungen sind nicht zu Ende gedacht. Wenn Veranstalter den Einsatz von sämtlichen seitens der Behörden vorgeschriebenen Polizeieinsatzkräfte außerhalb des Veranstaltungsbereichs bezahlen müssten, wäre dies mit unvorhersehbaren Konsequenzen für Sportveranstaltungen genauso wie für Konzert- und Festivalveranstalter, oder Ballveranstaltungen wie den Opernball verbunden.

Die Klubs tragen bereits jetzt einen großen finanziellen Beitrag zur Sicherheit im Stadionbereich über direkte Kostenübernahme (durch die Behörden vorgeschriebene Exekutivbeamte, Ordnerdienste), Investitionen in die Sicherheit und Infrastruktur sowie indirekte Finanzierung der Sicherheit über Veranstaltungsabgaben bei. Diese Kosten bewegen sich für einzelne Klubs bereits jetzt jedes Jahr im siebenstelligen Bereich.

Darüber hinaus leisten die Klubs jährlich Steuern und Abgaben im hohen zweistelligen Millionenbereich. Der Fußball schafft und sichert auf direktem (Klubangestellte) und indirektem Weg (Bauwesen, Medienschaffende, Catering, etc.) tausende Arbeitsplätze in ganz Österreich. Der Beitrag der Bundesliga und ihrer Klubs zu Themen wie Gesundheitsprävention, Nachwuchsarbeit oder Integration sei hier nur am Rande erwähnt, der volkswirtschaftliche Wert dieser Beiträge ist unbezahlbar.

Den Bundesliga-Fußball als Steuerbelastung für die Österreicherinnen und Österreicher darzustellen, ist schlicht und einfach falsch. Im EU-Umfeld würden wir von der Bundesliga und ihren Klubs als "Nettozahler" sprechen, der mehr ins System einzahlt, als herausbekommt.

Zu vielen der aktuell angesprochenen Themen gibt es seit vielen Jahren eine Kooperationsvereinbarung mit dem Bundesministerium für Inneres, welche u.a. eine Kostenreduktion auf allen Seiten zum Ziel hat. Diese soll bspw. durch den Verzicht auf die sichtbare Präsenz von Exekutivorganen in Fußballstadien erreicht werden.

Wir sprechen uns hiermit auch entschieden gegen die pauschalisierte, negative Darstellung von Fußballfans in ganz Österreich aus. Dadurch wird der Fußball in seiner Gesamtheit von der höchsten bis in die niedrigste Spielklasse und in seiner Vielfalt mit allen Spielern, den zehntausenden FunktionärInnen, ehrenamtlichen HelferInnen und UnterstützerInnen in ein negatives Licht gerückt.

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