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Corona-Ampel: Bundesliga zeigt sich in Sorge

Das neue Konzept könnte viele Planungen wieder zunichte machen.

Corona-Ampel: Bundesliga zeigt sich in Sorge Foto: © GEPA

Die - vorerst nur auf Empfehlungsbasis - leuchtende Corona-Ampel beschäftigt auch die Bundesliga. Unter anderem in Wien, Linz und Graz zeigt "gelb" aktuell etwa eine Beschränkung von 5.000 Zuschauern bei Veranstaltungen im Freien an.

"Wir haben gehofft, dass die maximale Zuschauerzahl bei den einzelnen Ampelfarben eine höhere sein würde", meint Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer.

Aktuell sind die auf der Corona-Website der Regierung veröffentlichten Angaben (HIER nachlesen>>>) nicht rechtlich verbindend. "Aus meiner Sicht, wird es eine rechtliche Verbindlichkeit Ende September, Anfang Oktober geben", sagt dazu Ebenbauer. Man werde abwarten müssen, ob die lokalen Behörden ("Sie sind die Entscheider") nicht schon vorher einschränkende Maßnahmen treffen. "Es ist wesentlich, dass in den gelben Bereichen die Veranstalter mit den jeweiligen Behörden reden."

Nachteile für Rapid, Austria, Sturm und vielleicht Salzburg?

Klar ist, dass die Klubs von Zuschauerbeschränkungen - wie schon im "Idealfall" grün mit 10.000 - unterschiedlich stark betroffen sind. Just für die Vereine in den aktuell gelben Regionen haben sie aber besonders große Auswirkungen.

Wirft man einen Blick auf die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei Heimspielen des Grunddurchgangs der vergangenen Saison, wird ersichtlich, dass bei gelber Ampel vor allem Rapid, das derzeit nicht betroffene Salzburg, Sturm Graz und die Austria einen klaren Nachteil haben; die einzigen Klubs, die einen Schnitt von deutlich über 5.000 Zuschauern aufwiesen.

 

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Gerade im Falle Rapids (Durchschnitt 18.666) wäre der Unterschied mit 13.666 Zuschauern eklatant. Die übrigen acht Vereine hätten erst ab orange leuchtender Ampel ein Problem: Dann darf maximal nur noch 500 Zuschauern Einlass ins Stadion gewährt werden. "Überraschend ist für uns, dass bei orange nur noch 500 Zuschauer möglich sind. Da hätten wir nach unseren letzten Infos mit 1.000 gerechnet", sagt Ebenbauer dazu.

"Auf der einen Seite ist Vorsicht natürlich wichtig, auf der anderen Seite steht die Frage der wirtschaftlichen Tragfähigkeit", meint Ebenbauer. "Und da benötigt man eben Planungssicherheit."

Greifen die Vereinshilfen länger?

Genau die vermisst auch Sturms Geschäftsführer-Wirtschaft, Thomas Tebbich. "Jetzt habe ich schon ein Budget erstellt, wo ich nur 7.740 Zuschauer hineinlassen darf und plötzlich sind es - ohne mir ersichtlichen Grund - nur noch 5.000", meint er. Er bezeichnete den Einschnitt schlicht als "ein Wahnsinn und eine wirtschaftliche Katastrophe für die zuseherlastigen Vereine wie Rapid und Sturm Graz".

"Zum einen ist es ein weiterer wirtschaftlicher Schaden", erläutert auch Ebenbauer, der in diesem Zusammenhang eine Ausweitung der bis September anberaumten Vereinshilfen anregt. "Zum anderen haben die Klubs durch die etwaige Beschränkung von Abonnenten auch ein Glaubwürdigkeitsthema. Es besteht die Gefahr, dass man die Leute langfristig verliert."

Tebbich: "Bei gelb komme ich mit meinen Abonnenten und Kooperationskarten nur noch schwer durch, von Tageskartenverkauf brauchen wir gar nicht mehr sprechen."

Ebenbauer beschäftigt am Freitag auch die Frage, was im Falle von rot passiert. Denn dann wäre - nach den aktuellen Infos auf der Corona-Website - Kontaktsport nicht mehr möglich.

"Ich gehe aber davon aus, dass dann nach wie vor unser Präventionskonzept für Geisterspiele gilt", sagt Ebenbauer, der darüber hinaus eine gewisse Vorlaufzeit bei einem Umschalten der Ampel erwartet: "Wenn die Ampel am Freitag umspringt, dann wäre es ein Wahnsinn, wenn das vor Montag umgesetzt sein müsste."

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