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Canadi muss nach "Glück im Unglück" umplanen

Trainer Canadi verrät, welche Lösung man nach Thomas Schrammels Ausfall anstrebt:

Canadi muss nach

Die Aufbruchstimmung beim SK Rapid bekam mit der Verletztenmeldung von Thomas Schrammel einen kleinen Kratzer ab.

Ein Innen- und Außenmeniskusriss im linken Knie und eine mehrwöchige Pause klingen zwar nicht gut, doch Rapid ging vom Schlimmsten aus, wie Trainer Damir Canadi im Gespräch mit LAOLA1 verrät:

"Am Samstag war es noch Verdacht auf Kreuzbandriss. Sonntag-Früh ist dann nach dem MRT die Diagnose gekommen, dass es der Meniskus war. Von dem her war es irgendwie Glück im Unglück."

Dabei fügt er hinzu: "Auch wenn es natürlich nicht optimal ist für den Jungen."

Guter Rat teuer

Der 29-jährige Außenverteidiger hat in seiner Karriere mit zwei Kreuzbandrissen und einem Innenbandriss schon einiges durchmachen müssen. Nun fällt er in der Vorbereitung unter dem neuen Chefbetreuer erneut aus.

Das ruft bei Canadi und seinem Team rauchende Köpfe hervor, schließlich war Schrammel in der Vergangenheit doch ein Stammspieler und Leistungsträger. "Naja, linke Außenverteidiger haben wir nicht unbedingt doppelt besetzt. Vor allem einen Linksfuß, den ich dort als Trainer gerne hätte. Wir müssen halt schauen, was wir tun und wie wir es tun. Jetzt haben wir eh noch ein paar Testspiele, da können wir ein paar Sachen ausprobieren."

Stephan Auer und Maximilian Wöber haben diese Position schon gespielt, der Trainer nennt aber als Beispiel Thomas Murg, der diese Rolle gegen St. Pölten schon ausgefüllt hat. Denn Canadi meint: "Wir wollen das auch offensiv besetzen. Wir werden schon wen finden, der das kompensieren kann."

Interne Lösung, Lykogiannis kein Thema

Wobei er betont, dass eine interne Lösung angestrebt wird. Die Kader-Reduzierung habe weiterhin Priorität, daran ändert auch die Verletzung des Linksverteidigers nichts. Nachdem Tomi und Maximilian Entrup nicht mehr am Training der Profis teilnehmen, werden weitere Abgänge aber noch nicht bestätigt. Jan Novota soll schlechte Karten haben, auch Matej Jelic wird trotz seiner vier Tore im Test immer wieder genannt.

Und an Transfers wird vorerst ohnehin kein Gedanke verschwendet. So ist auch das Gerücht der vergangenen Woche rund um Sturm-Abwehrspieler Charalampos Lykogiannis schnell abgehandelt. "Von meiner Seite war das nie ein Thema", verrät Canadi.

Das Kompensieren mit bereits vorhandenen Spielern wird insofern leichter, da die forcierte Umstellung auf eine Dreierkette mehr Spielraum lässt und dadurch mehrere Akteure für die Rolle auf der Außenbahn in Frage kommen.

Murg oder auch Arnor Traustason haben es bereits vorgemacht, wie offensiver ausgerichtete Spieler diese Rolle umsetzen können. "Durch die Dreierkette wird man flexibler, das ist auf jeden Fall der Vorteil, aber...", lässt der 46-jährige Wiener aufhorchen.

Schrammel-Ausfall hat Auswirkungen auf Canadis Pläne

Der Ausfall von Schrammel dürfte somit gezielt doch Auswirkungen auf Canadis Versuch haben, mit unterschiedlichen Systemen im Frühjahr noch flexibler auftreten zu wollen.

"Man könnte mit diesen Dingen (Anm.: Dreierkette) wieder agieren, aber wir haben natürlich auch vorgehabt, dass wir andere Dinge einstudieren. Das ist das einzige, was jetzt ein bisschen schwierig wird, wenn kein gelernter Außenverteidiger dabei ist. Aber wurscht, es kann ja in der Meisterschaft auch so passieren. Flexibilität, dann in Zukunft die Position doppelt besetzen – das sind halt alles Dinge, die man kompensieren und abfangen muss."

Rapid bleibt genau eine Woche, um sich auf die neue Situation einzustellen. Mit dem Abflug kommenden Sonntag zum Trainingslager ins spanische Benidorm geht es bereits in die fortgeschrittene Phase der Vorbereitung.

Da es kein "Go" für einen Transfer gibt, bleibt abzuwarten, wer sich für die interne Lösung aufdrängt.

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