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Quo vadis, FK Austria Wien?

Die deutliche Derby-Pleite wirft in Favoriten viele Fragen auf:

Quo vadis, FK Austria Wien? Foto: © GEPA

Die Wiener Austria leckt noch immer die Wunden der höchsten Derbyniederlage seit 37 Jahren.

Trainer Thomas Letsch kündigte bereits unmittelbar nach dem Debakel an, dass man nicht zur Tagesordnung übergehen kann.

Es gilt "alles zu analysieren, was wir schlecht gemacht haben. Das wird eine Weile dauern."

Denn die Austria machte gegen den Erzrivalen eine Menge Fehler. Besonders ärgerlich für den Coach: "Wir haben einfach den absoluten Willen vermissen lassen."


"Es klingt jetzt wieder wie eine Ausrede, aber..."

Die Stimmungslage in Favoriten war zweifelsohne schon einmal besser. Und auch die violette Defensive hat schon bessere Tage erlebt.

Das 0:4 gegen die Grün-Weißen war bereits das achte Saisonspiel in der Liga, in dem man mehr als zwei Gegentore kassierte.

Franz Wohlfahrt nimmt daher bei "Sky" alle Spieler in die Pflicht. "Es geht nicht nur um die Abwehr sondern grundsätzlich um das Defensiv-Verhalten der gesamten Mannschaft. Da geht es um die Spieler auf der Seite, oder im zentralen Mittelfeld. Wenn der Gegner über die Flügel kommt und zu zweit gegen einen Außenverteidiger angreift, wird es schwierig für die Abwehrreihe", erklärt der Kärntner.

In Bezug auf die Derby-Abfuhr will Austrias Sportdirektor aber die Ausfälle nicht unerwähnt lassen. "Es klingt jetzt wieder wie eine Ausrede, aber es ist ein Fakt: Wir mussten an vier Positionen Änderungen vornehmen."

Neben den angeschlagenen Stefan Stangl und Kevin Friesenbichler fehlte der Austria mit den gesperrten Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest das komplette Zentrum im Mittelfeld. Zählt man Dominik Prokop, der seit dem letzten ÖFB-U21-Lehrgang ausfällt, dazu, musste sogar auf fünf Stammspieler verzichtet werden.


Fehlende Qualität

Und diesen Aderlass kann die Austria mit dem aktuellen Kader schlichtweg nicht kompensieren, wie auch Florian Klein bei LAOLA1 unmissverständlich klarstellt: "Man muss da nicht viel kritisieren, uns fehlte im Derby einfach die Qualität."

Besonders die Akzente von Holzhauser gingen dem violetten Spiel an allen Ecken und Enden ab. "Es gab schon Spiele ohne ihn, wo wir besser waren, aber uns ist schon bewusst, was wir an ihm haben", weiß Wohlfahrt.

Der Rückstand auf den wohl für den Europacup-Startplatz reichenden fünften Rang (Mattersburg darf nicht Cupsieger werden, Anm. d. Red) beträgt sieben Punkte.

Noch herrscht Hoffnung. "Es ist eine schwierige Phase für alle im Verein, egal ob Spieler, Trainer oder Fans. Aber ich bin überzeugt, dass wir zu 100 Prozent zurückkommen. Das habe ich der Mannschaft unmittelbar nach dem Derby in der Kabine gesagt. Wir halten zusammen. Es werden wieder bessere Spiele kommen", sagt Wohlfahrt.

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13 Niederlagen nach 30 Runden

Um das große Ziel zu erreichen, dürfen sich die Veilchen in den letzten sechs Runden allerdings kaum mehr Umfaller erlauben.

Diese gab es in dieser Saison sowieso schon genug. 13 Niederlagen nach 30 Runden lautet die traurige Bilanz. So viele gab es seit zehn Jahren nicht mehr - und auch 47 Gegentore sind zu diesem Zeitpunkt ein absoluter Minuswert.

"In unserer Phase ist es einfach schwer, da raus zu kommen. Wir haben unter dem neuen Trainer vor dem Derby vier der letzten fünf Spiele gewonnen und haben trotzdem in der Tabelle nichts gut gemacht", gesteht Klein.

Sollte sich die Austria trotz aller Widerstände für den Europacup qualifizieren, wäre zumindest eine Baustelle behoben – blieben noch jene in der Trainer- und Kaderfrage.

Der Vertrag von Coach Letsch endet mit Saisonende. Es gibt keine Option. AG-Vorstand Markus Kraetschmer gab im Rahmen des Derbys einmal mehr zu Protokoll, dass "die Austria mit mehreren Kandidaten Gespräche führen wird."


Offene Trainer- und Kaderfrage

Mit einer Entscheidung vor Saisonende ist daher keinesfalls zu rechnen. Ebenfalls noch offen ist, mit welchem Spielermaterial die Violetten die Premieren-Saison in der neuen Generali-Arena bestreiten werden.

Die Abgänge von Holzhauser und Felipe Pires (beide Verträge laufen aus) scheinen fix zu sein, laut "Kurier" werden die Kaufoptionen auf Ibrahim Abdullahi Alhassan, Jin-Hyun Lee und Ruan nicht gezogen. Auch bei Patrizio Stronati (Option auf Verlängerung) deutet vieles auf einen Abschied.

Zudem steht ein dickes Fragezeichen hinter den Langzeitverletzten Heiko Westermann und Robert Almer.

Weiters enden die Arbeitspapiere von Osman Hadzikic, Stefan Stangl, Petar Gluhakovic (Option) und David de Paula.

Neu begrüßen wird man im Sommer Maximilian Sax von der Admira. Was bisher noch bekannt ist: Die Austria sucht einen Sechser und hat Marcel Ritzmaier ins Visier genommen. Der 24-Jährige wäre im Sommer ablösefrei, er spielt aktuell bei der zweiten Mannschaft von PSV Eindhoven.

Da mit der neuen Saison die Kreditrückzahlungen für den Umbau der Generali Arena beginnen, wird es keine teuren Spielerinvestitionen geben.

"Wir wissen, dass wir den Kader verändern müssen, aber wir sind weit davon entfernt, teure Spieler zu holen", so Kraetschmer.

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