Noch vor der Partie gegen den TSV Hartberg prasselte auf die Wiener Austria eine Menge Druck ein.
Das Duell gegen die Oststeirer wurde unter anderem als "Schicksalsspiel", "Sechs-Punkte-Spiel" und "Finalspiel" betitelt. Eine Niederlage hätte bei elf Punkten Rückstand wohl das Ende der Meistergruppen-Träume bedeutet.
Die passende Antwort lieferten die "Veilchen" mit einem 5:0-Kantersieg, wodurch die Chance auf die Top-Sechs gewahrt wurde.
Doch diesmal teilte sich FAK-Lebensversicherung Christoph Monschein mit seinem Hattrick das Rampenlicht mit den "Jungveilchen" Manprit Sarkaria (23), Benedikt Pichler (22) und Dominik Fitz (20).
Monschein: "Beste erste Halbzeit"
Die Wiener agierten zielstrebiger und agiler als die Oststeirer, die eine mögliche Vorentscheidung im Kampf um die Meistergruppe nicht zu beflügeln schien. Im Gegenteil.
Ständiger Druck und frühes Pressen seitens der Hausherren machten den Hartbergern das Leben schwer. "Es war unsere beste erste Halbzeit in der gesamten Saison", fasste Monschein den 3:0-Pausenstand im "Sky"-Interview zusammen: "Wir haben uns viele Chancen kreiert und sind dauernd vor das Tor gekommen. Da ist es dann leicht zu treffen."
Der 27-jährige Angreifer schraubt sein Torkonto auf 13 Treffer und sitzt damit Shon Weissman (WAC, 14 Tore) und Erling Haaland (Salzburg, 15 Tore) im Nacken.
"Jungveilchen" harmonieren
Beim ersten Treffer hatten Fitz, Sarkaria und Debüt-Torschütze Pichler die Füße im Spiel. "Mit Mani (Manprit Sarkaria, Anm.) hab ich zuletzt viel gespielt. Die Tore, die er für mich und ich für ihn auflege, funktionierten in der 2. Liga schon gut. Wir wissen, wie wir sich einsetzen können", freute sich Pichler, der in zwölf Zweitligapartien für die Young Violets fünf Tore und drei Assists verbuchen konnte.
Ein Lob gab es zudem für Dominik Fitz, den der Sprung zu den Profis schon früher gelang. "Fitz spielt auch überragend, er weiß, dass er uns in den Raum schicken kann und wie er uns anspielen muss", sagte der 22-jährige Salzburger. "Es passt ganz gut."
Ilzer: "Wichtig, ein Ausrufezeichen zu setzen"
Für Ilzer war eine "gute Mischung" für den Kantersieg ausschlaggebend. "Vorne die Wilden, hinten die Routine und Souveränität", lautete das Fazit des 42-jährigen Steirers.
Vor allem die Art und Weise, wie die Austria zu diesem Erfolg kam, stellte den FAK-Chefcoach zufrieden. "Hinter mir auf der Anzeigetafel steht ein 5:0. Ich habe ein sehr gutes Spiel gesehen und freue mich neben diesem Ergebnis vor allem über die Leistung", sagte ein sichtlich erleichteter Ilzer.
In der Generali Arena zeigt die Ergebniskurve mit vier Heimsiegen in den letzten fünf Partien steil nach oben. "Es ist ein extrem wichtiger Sieg und es war wichtig, ein Ausrufezeichen zu setzen."
Für die Austria zählen nur noch Siege
Der Abstand auf Hartberg beträgt "nur" noch fünf Punkte. 18 Zähler sind im Grunddurchgang noch zu vergeben. Auf Rechenspielchen lässt sich Ilzer nicht ein: "Es werden uns nur Siege nach oben bringen. Alles andere bringt uns nichts."
Der nächste Schritt Richtung Top-Sechs soll ausgerechnet am nächsten Sonntag beim Derby gegen Rapid gelingen. Ilzer verschwendet noch keinen Gedanken an den Kracher: "Ich genieße jetzt den Sieg mit der Mannschaft."
Gegen eine weitere Glanzleistung der aufblühenden "Jungveilchen" hat am Verteilerkreis aber keiner etwas einzuwenden.