Das Warten der Wiener Austria hat ein Ende. Nach 55 Tagen bzw. fünf sieglosen Bundesliga-Spielen feiern die Veilchen mit dem 2:1 gegen Schlusslicht Admira wieder einen vollen Erfolg. Spielbericht>>>
„Die Erleichterung ist riesig“, atmet Max Sax, mit einem Tor und einem Assist Matchwinner der Violetten, auf.
Auch Sportchef Ralf Muhr sagt: „Die Erleichterung ist sehr, sehr groß. Wir haben gewusst, dass viel auf dem Spiel steht. Wir haben Punkte eingefordert, das ist glücklicherweise und letztendlich auch verdienterweise passiert. Wir sind sehr happy.“
Glanz und Gloria war beim sechsten Saisonsieg des FAK, der mit zwei Treffern in 90 Minuten übrigens so viele erzielt hat wie in den bisherigen sieben Auswärtsspielen insgesamt, nicht zu sehen.
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In der aktuellen Situation ist das Sax eher egal: „Es war viel Kampf und wenig Spiel. Spielerisch war das nicht viel, wir haben aber den Kampf angenommen. Die dreckigsten Siege sind die schönsten.“
"Ein System warat net schlecht, werdet Violett und Weiß gerecht"
Dass die violetten Fans das vom Verein ausgegebene Motto „Anspruch & Stil“ aber gerne auch regelmäßig auf dem Platz sehen würden, machte ein Transparent nach dem 1:0 klar. „Ein System warat net schlecht, werdet Violett und Weiß gerecht“, war da zu lesen.
Gustostückerl war das Duell mit dem Tabellenletzten aber keines. „Wir haben uns von der Spielleistung her mehr vorgenommen. Da müssen wir uns steigern, das ist klar“, sagt Muhr.
"Es war sicher nicht die feine Klinge"
Diesen Vorwurf musste sich Trainer Thomas Letsch nach dem Schlusspfiff auch gefallen lassen. „Es war sicher nicht die feine Klinge, aber dafür gibt es Erklärungen. Der Plan des Gegners war es, uns tief zu empfangen, die Räume waren eng, da ergeben sich wirklich wenige Möglichkeiten. Wenn dann auch noch ein schwieriges Geläuf dazukommt, ist ein feines Kombinationsspiel nicht immer so einfach“, meint der Deutsche.
Letsch weiter: „Wir haben es aber geschafft, auf andere Art und Weise hinter die Abwehr zu kommen. Wichtig ist dann, nach den Chipbällen die zweiten Bälle zu haben. Dass wir dann auch mal falsche Entscheidungen getroffen und nicht so sauber gespielt haben, ist keine Frage. Wir haben oft zweite Bälle gewonnen, in der Anschlussaktion dann aber zum Gegner gespielt.“
„Ich sage nicht, dass nicht deutlich Luft nach oben ist. Aber man hat auch nach dem 1:1 gemerkt, dass das Selbstvertrauen nicht ganz so groß ist, wenn man einige Spiele hintereinander nicht gewinnt. Nichtsdestotrotz, der Wille war da, die Mannschaft hat es gebogen“, so der FAK-Coach.
Fehlerhafte, verunsicherte Defensive
Pflicht erfüllt, Kür zumindest verschoben. Die Nervosität war den Austria-Spielern in einigen Situationen deutlich anzumerken. Vor allem die beiden Innenverteidiger Christian Schoissengeyr, der sich ein ums andere Mal von Admira-Stürmer Sinan Bakis ausspielen ließ, und Igor sowie Linksverteidiger Cristian Cuevas leisteten sich einige Schnitzer. „In der zweiten Hälfte haben wir durch viele Eigenfehler, speziell in der hinteren Reihe, eine gewisse Unruhe reingebracht“, kritisiert Letsch.
Das ist freilich auch Muhr aufgefallen: „Bei den Spielern war eine gewisse Verunsicherung da. Wir haben ganz gut begonnen, aber mit jedem Fehler hat sich diese Verunsicherung fortgesetzt, dann haben wir zu viele einfache Fehler gemacht. Man muss aber schon auch sagen – das ist keine Ausrede, sondern Fakt –, dass der Platz sehr, sehr schlecht war. Diese Verhältnisse haben kein wirklich ordentliches Fußballspiel zugelassen.“
"Der Platz war holprig und sehr tief"
Der Rasen in der Südstadt war eines Bundesliga-Matches – auch wenn es sicher keines der besseren Sorte war – tatsächlich nicht würdig. „Heute war der Rasen sicher nicht gut. Der Platz war holprig und sehr tief“, findet Sax.
Wie dem auch sei, die Austria hat mit dem Sieg in der Tabelle einen Platz gutgemacht, steht auf Rang fünf. Und blickt einer einigermaßen entspannten Woche entgegen.
In der nächsten Runde, daheim gegen den SKN St. Pölten, soll dann auch wieder mehr fürs Auge geboten werden. „Jeder Sieg erleichtert die kommende Woche von der Atmosphäre, vom Arbeiten her. Für uns geht es darum, uns im spielerischen Bereich zu verbessern – das ist das Ziel, das ansteht“, gibt Muhr die Marschroute vor.