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Austria beflügelte "Negativ-Stimmung" im Derby

Austrias "Liebe" zum Allianz-Stadion. Was bei Rapid Schlüssel zum Erfolg war:

Austria beflügelte Foto: © GEPA

Es gibt im Fußball Dinge, die nur schwer zu erklären sind.

In diese Kategorie fällt auch die "Liebe" von Austria Wien für das Allianz-Stadion. Mit dem 1:0 im Derby gegen Rapid holten die Violetten im Westen Wiens den dritten Sieg im fünften Spiel bei zwei Unentschieden.

"Ja, ich weiß nicht", versucht Kapitän Alexander Grünwald die positive Serie in der Heimstätte des Erzrivalen trotzdem zu begründen.

"Die negative Stimmung beflügelt uns anscheinend und unsere Fans sind auch immer zahlreich dabei. Die pushen uns natürlich. Deshalb ist es ein guter Boden für uns, so kann es weitergehen."

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Erfolgslauf, "weil Bälle im Allianz Stadion besser aufgepumpt sind"?

Eine etwas eigenwilligere Erklärung hatte Torhüter Patrick Pentz, der wieder einmal im Derby ohne Gegentreffer blieb und starke Paraden zeigte, für die Fortsetzung des Erfolgslaufs im Westen Wiens.

Warum es ausgerechnet im Allianz Stadion so gut läuft? "Weil die Bälle besser aufgepumpt sind als bei uns. Das stimmt aber auch wirklich", lacht der 21-Jährige. "Nein, ich weiß es auch nicht. Die Stimmung ist super, jeder Fußballer spielt gerne vor so vielen Fans. Hitzige Stimmung, es geht um die Vorherrschaft in Wien - da ist jeder einfach doppelt motiviert."

Alle Duelle um die Nummer 1 von Wien würde man aber trotz Ungeschlagenheit nicht in Hütteldorf austragen wollen. "Nein, wir fühlen uns in unserem Stadion schon wohler. Da sind wir auch eine gescheite Heimmacht. Ich spiele trotzdem lieber bei uns", sagt Pentz.

Auch Grünwald hat dazu eine klare Meinung: "Nein, wir freuen uns natürlich schon auf unser erstes Derby in unserem eigenen schönen Stadion. Aber es ist hier ein guter Boden. Es war heute wirklich ein guter Tag, morgen und die nächste Woche sind einmal alle Austrianer zufrieden – und wir auch. Wir können jetzt mal in Ruhe weiterarbeiten, deswegen war der Sieg sehr wichtig."

Glücklich in gewissen Szenen, aber am Ende verdient?

Für die Favoritner war es jedoch eine harte Arbeit, um die drei Punkte einzufahren. In einem extrem offenen Derby gab es Torchancen in Hülle und Fülle, eine leidenschaftlich geführte Partie, aber am Ende nur einen Sieger.

"Genau so stellt man sich ein Derby vor. Beide Mannschaften waren sehr offensiv ausgerichtet, es ging hin und her. In der ersten Halbzeit hatten wir zwar die Mehrzahl, Rapid aber die klareren Chancen. Da haben wir auch ein bisschen Glück gehabt, aber es war alles andere als ein 0:0-Spiel aus meiner Sicht", analysiert Trainer Thomas Letsch zufrieden den Derby-Auswärtssieg.

Der Deutsche meint weiter: "Wir haben in der Pause einige Dinge angepsrochen, in der zweiten Halbzeit weniger zugelassen und die eine oder andere Torchance vorgefunden. Es war ein rassiges Spiel und aufgrund der zweiten Halbzeit auch ein verdienter Sieg."

Mit "verdient" war er genau anderer Meinung als sein Gegenüber Goran Djuricin, der Rapid ganz klar überlegen, spielbestimmend und dem Sieg näher sah - zumindest in Halbzeit eins und den Grund für die Pleite in den vielen vergebenen Chancen suchte.

Tatsächlich musste die Austria anfangs bange Minuten überstehen, wo die Hausherren klar am Drücker waren. Christoph Knasmüllner und Andrei Ivan vergaben in den ersten Szenen des Spiels Riesen-Möglichkeiten für Rapid.

"Die ersten fünf bis zehn Minuten - das stimmt definitiv - hatte Rapid zwei sehr gute Chancen, die Pentz gut gehalten hat. Das hätte uns nicht passieren dürfen, aber ab dem Zeitpunkt waren wir besser im Spiel, waren dann vielleicht das eine oder andere Mal glücklich und mit einem guten Tormann ausgestattet", wusste Grünwald, dass in der ersten Halbzeit nicht alles nach Plan lief.

Friesenbichler sah es anders: "Konnte keinen anderen Sieger geben" 

Auch Letsch war nicht gänzlich zufrieden, wie seine Mannen in die Partie starteten und neben einigen selbst herausgespielten Möglichkeiten Rapid doch zahlreiche hochkarätige Chancen ermöglichte.

Etwas anders sah es Kevin Friesenbichler, der wie so oft gegen Rapid besonders angestachelt war und dem Erzrivalen auch bei seiner Reaktion nach dem Spiel nicht das Feld überlassen wollte.

"Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit brutal dominant waren. Durch ein paar Eigenfehler haben wir ein paar Chancen zugelassen, aber mir ist es am Spielfeld so vorgekommen, dass es keinen anderen Sieger als uns geben kann. Das war ein völlig verdienter Sieg", vertrat der Austria-Stürmer seine eigene Meinung und legte nach:

"Ich finde, dass wir es definitiv sehr gut gemacht haben. Der Gegner ist nur durch Eigenfehler zu Chancen gekommen. Ich habe das Gefühl gehabt, dass Rapid nie zu Chancen gekommen ist, wo wir jetzt nicht einen Fehler dabei gehabt haben. Deswegen sind wir da sehr zufrieden. Und wir hätten das Ganze ein bisschen höher gestalten können."

"Der Schlüssel zum Erfolg war die zweite Halbzeit" 

Austria-Coach Letsch war jedoch sicher, dass in der Halbzeit an der einen oder anderen Schraube gedreht wurde, um den Umschwung einzuleiten und skizzierte die Pausen-Ansprache nach:

"Es ist schwierig bei dieser Atmosphäre auf das Spiel einzuwirken. Ganz ins Detail kann ich jetzt nicht gehen, aber unsere äußeren Offensivspieler haben zu oft den inneren Passweg aufgemacht und dadurch sind wir hinterhergelaufen. Wir wollten noch früher attackieren, das haben wir nicht geschafft, das war nicht gut, wir haben es dann aber ziemlich kompakt gehalten. Wir hatten auch zu leichte Ballverluste, die den Gegner ins Spiel gebracht haben. Das haben wir zweite Halbzeit deutlich besser gemacht. Am Ende waren es nur drei, vier Punkte, die angesprochen wurden. Wenn ich den Jungs in der Halbzeit zehn Punkte sage, dann wissen sie eh nur die ersten zwei mehr. Es geht oft nur um Nuancen. Ob das entscheidend war oder nicht, kann jeder selbst bewerten – aber es hat funktioniert."

Für Grünwald lag in diesen Umstellungen der Schlüssel zum Erfolg: "Die zweite Halbzeit war ausschlaggebend, da haben wir von der Intensität her ein richtig gutes Spiel abgeliefert, waren präsent in den Zweikämpfen und sind dann konkreter vor das Tor gekommen als Rapid. Wir haben dann das Tor gemacht, aber der Schlüssel zum Erfolg war auf jeden Fall die zweite Halbzeit."

Mit seinem zweiten Derby-Tor entschied der Regisseur schlussendlich auch noch das Duell. "Der Tormann hat wirklich alle Spieler vor der Brust gehabt und hat den Ball sehr spät gesehen, ich habe ihn am linken Fuß gehabt. Ein schönes Tor und ein wichtiges auch noch."

Das beste Austria-Spiel des Jahres - oder sogar unter Letsch? 

Vor allem die Art und Weise, wie der Derby-Sieg erkämpft wurde, imponierte den Austrianern. Viele sprachen vom besten Spiel in diesem Jahr. Vielleicht auch dem besten unter Letsch?

"Nein, es war nicht beste Leistung unter Letsch. Es war eine sehr gute Leistung, vor allem was Willen, Leidenschaft und Kampf betrifft. Das war die Basis! Es war eine gute Leistung gegen einen sehr guten Gegner auswärts und wir haben es wieder geschafft. Glück hin oder her – da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ob es das beste Spiel war, weiß icht nicht, es war aber eine sehr gute Leistung", stellt der deutsche FAK-Coach fest.

Friesenbichler war der Meinung, dass man "eines der besten Spiele in diesem Jahr gemacht hat". Torhüter Pentz sprach von "einer Mörder-Teamleistung, für mich die beste Leistung im ganzen Jahr. Ein extrem wichtiger Sieg, jetzt sind wir schon vier Punkte vor Rapid. Auch damit die Gemüter der Fans wieder beruhigt sind, ist so ein Derby-Sieg ganz wichtig. Uns freut es natürlich enorm."

Der Aufwärstrend bei der Austria geht definitiv weiter: Platz vier, zwar acht Punkte hinter Leader Salzburg, aber nur drei hinter dem Zweiten LASK, auf den man am kommenden Wochenende in der Generali-Arena trifft.

"Wir haben aus den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Natürlich sind wir auch in einem Aufwärtstrend und das Selbstvertrauen muss einmal stimmen. Jetzt wollen wir auch den LASK schlagen", kündigt Grünwald an, auch wenn der Derby-Sieg noch etwas gefeiert werden darf.

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