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FAK am Limit! "Das kann ein Körper nicht mehr regenerieren"

Die "Veilchen" haben schon früh in der Saison mit extremer Belastung zu kämpfen, wollen darin aber keine Ausreden suchen.

FAK am Limit! Foto: © GEPA

Sieben Pflichtspiele bestritt die Wiener Austria in der noch jungen Saison 2023/24 bereits, darunter fünf Auswärtsmatches in Kärnten, Bosnien-Herzegowina, Vorarlberg, Polen und zuletzt Salzburg - und das alles binnen etwas mehr als drei Wochen.

Es war also wenig verwunderlich, dass die "Veilchen" bei der Bundesliga-Partie gegen Serienmeister Salzburg in der Red Bull Arena mehr oder wenig von Anpfiff an am Zahnfleisch daherkamen und schlussendlich chancenlos mit 0:2 als Verlierer vom Platz gingen (Spielbericht>>>).

Ein Ergebnis der (Reise-)Strapazen der letzten Wochen?

"Auf alle Fälle", bestätigt Andreas Gruber gegenüber LAOLA1. "Man hat nach 20, 25 Minuten gemerkt, dass wir nicht mehr so vorne draufpressen haben können, wie wir uns das vorgestellt haben. Die Reisen der letzten zwei Wochen liegen einfach in den Knien."

Er seufzt: "Das kann ein Körper nach ein paar Spielen einfach nicht mehr regenerieren."

"Die Hitze ist gestanden"

Speziell gegen Ende der Partie merkte man, dass bei der violetten Mannschaft die Kräfte kollektiv nachließen. Obwohl es bis zur achten Minute der Nachspielzeit nur 1:0 für die Mozartstädter stand, hatte man zu keinem Zeitpunkt der Schlussphase das Gefühl, die Austria könnte einem Punktgewinn auch nur nahe kommen. Tatsächlich beendeten die Wiener die Partie ohne eigenem Torabschluss.

Bei "gefühlt 40 Grad" (O-Ton Michael Wimmer) in der Red Bull Arena war das Fußballspielen für keine der beiden Mannschaft besonders lustig, für die Austria, ob des Programms der letzten Wochen, aber im Speziellen.

"Es war ähnlich wie in Banja Luka, die Hitze ist im Stadion gestanden. Wir sind am Freitag um drei Uhr in der Früh aus Warschau heimgekommen, hatten wenig Zeit zu regenerieren", ächzt Gruber. 

Das seien freilich keine Ausreden für die schwache Leistung, betont der 28-Jährige, aber: "Für so eine Mannschaft wie Salzburg ist das einfach zu viel."

Kein Meckern über die "Dreifachbelohnung"

In eine ähnliche Kerbe schlägt sein Coach Michael Wimmer. Auch der Deutsche lässt keine Ausreden gelten - im Gegenteil: "Wir wollten die Dreifachbelohnung, wie man so schön sagt, wir wollten in den Europapokal. Wir genießen die Europacupspiele."

Auch ohne der Belastung von Englischen Wochen "wäre es in Salzburg schwer geworden", weiß Wimmer. Er hält fest: "Wenn die Austria nach Salzburg fährt, hängen die Trauben immer hoch. Wir kommen immer als Außenseiter hier her. Aber wir haben schon zwei Mal gezeigt, dass wir mithalten können, wenn alles klappt, wenn wir einen guten Tag haben."

Und für solch einen perfekten Tag, wie sie ihn etwa beim 3:3 in der Red Bull Arena Anfang April erwischten, fehlten den "Veilchen" am Sonntag schlicht die Kräfte.

Damit es am kommenden Donnerstag diesbezüglich besser aussieht, gilt ab sofort nur mehr ein Motto in Wien-Favoriten: Regenerieren, regenerieren und regenerieren.

Bringt die Austria die "Pole Position" gegen Legia drüber?

"Wir werden den Rhythmus beibehalten, werden morgen regenerieren, am Dienstag frei machen bzw. Video-Studium durchführen und individuell arbeiten, am Mittwoch ist das Abschlusstraining für Legia und am Donnerstag wollen wir mit unseren Fans im Rücken die Pole Position, die wir uns erarbeitet haben, verteidigen", zeichnete Wimmer am Sonntag den Fahrplan für die aktuelle Woche vor.

Diese Pole Position besteht aus einem überzeugenden 2:1-Sieg in Warschau vom Donnerstag, der, wären den "Veilchen" nicht 20 Minuten vor Spielende die Kräfte ausgegangen, sogar noch höher ausfallen hätte können.

Aber auch so ist ein Auswärtssieg ein tolles Hinspiel-Ergebnis im Europacup, welches für das anstehende Rückspiel die notwendigen Kräfte freisetzen sollte. Der Optimismus im violetten Lager, dass es mit dem Einzug ins Playoff zur Europa Conference League klappt, ist jedenfalls groß:

"Wir haben jetzt ein paar Tage länger frei, zuletzt waren es nur zweieinhalb. Jetzt müssen wir gut regenerieren und schauen, dass wir so spritzig wie möglich ins Spiel gehen und genau das zeigen, was wir über 60, 70 Minuten in Warschau gezeigt haben", hofft Gruber auf den vierten Sieg im vierten Europacup-Spiel dieser Saison.

Im Europacup hui, in der Bundesliga pfui? 

Weniger erfolgreich sind die "Veilchen" bis dato in der Admiral Bundesliga unterwegs; nach drei Spieltagen halten sie bei zwei Niederlagen und nur einem Sieg. Angesichts des bisherigen Spielplans (Sturm Graz daheim, Austria Lustenau auswärts und zuletzt eben Red Bull Salzburg auswärts), sei man dennoch im Soll, findet Wimmer, mahnt aber im selben Atemzug:

"Im Europapokal läuft's gut, aber das tägliche Brot ist die Meisterschaft. Über die die Meisterschaft gilt es, sich wieder für den Europapokal zu qualifizieren, von dem her ist die Meisterschaft das Wichtigste."

In der Meisterschaft steht am kommenden Wochenende immerhin endlich mal wieder ein Heimspiel gegen den Wolfsberger AC an. Bei einem Aufstieg im Europacup gegen Legia Warschau würde entweder der FC Midtjylland oder Omonia Nikosia (Hinspiel 0:1) und damit eine weitere schwierige Auswärtsreise warten.

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