Ruttensteiner kontert die Kritik von Grabherr
ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner weist die Kritik von Altach-Coach Werner Grabherr an der Besetzung des UEFA-Pro-Lizenz-Kurses entschieden zurück.
"Ich wäre in Zeiten wie diesen in einem vereinten Europa nie auf den Gedanken gekommen, dass man diesen Kandidaten den Platz irgendwo nicht gönnt", meint der Oberösterreicher.
Zur Erinnerung: Grabherr fand nicht Aufnahme in den aktuellen Kurs und darf somit nicht Altach-Trainer bleiben. Seiner Ansicht nach bekamen ausländische Anwärter den Vorzug.
Soll Oliver Lederer Altach übernehmen?
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
"Ich will die Pro-Lizenz machen und bin heuer nicht dazu gekommen, weil in Österreich ausländische Trainer diese Plätze blockieren und uns junge österreichische Trainer daran hindern, diese Ausbildung zu Ende machen zu können", lautet das Originalzitat des 31-Jährigen.
"Transparentes und nachvollziehbares System"
Konkret bezog es sich auf die beiden Deutschen Carsten Jancker und Alexander Zickler, sowie den Argentinier Carlos Chaile, die Aufnahme in den Kurs zur höchsten Trainer-Ausbildung fanden.
"Carsten Jancker und Alexander Zickler haben so viel für unsere Nachwuchsentwicklung getan und leben in Östereich", meint Ruttensteiner und verdeutlicht das Prozedere des ÖFB:
"Wir gehen nach einem strikten Auswahlverfahren vor. Wir berücksichtigen die Spielervergangenheit, die Trainervergangenheit nach der Absolvierung der A-Lizenz und die Noten im A-Lizenz-Kurs und lassen zusätzlich an der Universität Salzburg von Professor Günter Amesberger ein Assessment zur Persönlichkeit der Kandidaten durchführen. Jeder Punktwert ist nachvollziehbar. So entsteht für den ÖFB eine Reihung, anhand der wir die Kandidaten auswählen."
Ruttensteiners Einschätzung: "Jede Selektionierung ist schwierig, aber es ist ein transparentes und nachvollziehbares System."
Machtwort von Windtner
ÖFB-Präsident Leo Windtner kann "die Objektivität der Reihung nur bestätigen" und will weiterhin nicht auf Zurufe von außen reagieren.
So wurde etwa Oliver Lederer nicht in den 2014 gestarteten Kurs aufgenommen, weshalb er die Südstädter nicht weiter betreuen durfte und mit Ernst Baumeister offiziell ein anderer Chefcoach installiert werden musste.
In den aktuellen Kurs fand Lederer Aufnahme (siehe Diashow unten). Seine damalige Nichtberücksichtigung zog jedoch ähnliche Schlagzeilen wie jetzt bei Grabherr nach sich.
"Auf Interventionsbasis kann man jedoch nicht vorreihen. Hier halten wir uns exakt an das Ergebnis der Analyse, die auch von Professor Amesberger mitgetragen wird. Denn ansonsten bringen wir totalen Wirbel zusammen. Wer entsprechend qualifiziert ist und die Punkte hat, kommt dran. Die anderen müssen warten", spricht Windtner ein Machtwort.
Regelmäßigere Kurse?
Eine Änderung im Rhythmus der Ausbildung könnte laut Ruttensteiner jedoch ein wenig Abhilfe schaffen:
"Wir arbeiten daran, diesen Kurs nicht alle zwei Jahre zu starten, sondern etwas näher zusammenzukommen und vielleicht alle eineinhalb Jahre starten zu können, um noch mehr Trainerinnen und Trainern die Chance zu geben, dass sie den Kurs besuchen können. Grundsätzlich ist es erfreulich, dass sich so viele mit so hoher Qualität für die Pro-Lizenz bewerben."
Für Grabherr ändert dies die aktuelle Lage jedoch nicht. In der Bundesliga dürfen abseits von Interims-Lösungen nur Trainer, die in Besitz einer UEFA-Pro-Lizenz sind oder Aufnahme in den laufenden Kurs gefunden haben, coachen.
Der Trainer des aktuellen Tabellenführers, der den SCR Altach nach dem Abgang von Damir Canadi zu Rapid übernommen hat, muss daher in der Winterpause wieder ins zweite Glied zurückrücken.
Textquelle: © LAOLA1.at
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