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Alternativlos: Bundesligist spendiert Bregenz Rasenheizung

Um in das Bregenzer Stadion ausweichen zu können, spendiert Austria Lustenau den Bregenzern eine Rasenheizung. Ein Umzug nach Innsbruck wäre kostspieliger.

Alternativlos: Bundesligist spendiert Bregenz Rasenheizung Foto: © GEPA

Bundesligist Austria Lustenau kommt im Bregenzer ImmoAgentur-Stadion für eine Rasenheizung auf, um die Arena als Ausweichstadion nützen zu können.

Weil das Reichshofstadion als Heimstätte der Lustenauer ab November für 18 Mio. Euro neu gebaut wird, waren die Vorarlberger dringend auf der Suche nach einer Lösung im Bundesland. In den Lizenzunterlagen hat die Austria das Innsbrucker Tivoli-Stadion als Spielort genannt. In der Bundesliga ist eine Rasenheizung Pflicht.

Die Bregenzer Stadtvertretung hat am Donnerstagabend mit 30:6 Stimmen (die Grünen waren dagegen) beschlossen, ihr am Bodensee gelegenes Stadion für den Spielbetrieb in der Bundesliga zu adaptieren.

Investiert werden rund 1,7 Mio. Euro netto, informierte die Stadt. Als Fördergeber wurden Bund und Land genannt, die beiden Fußballvereine Austria Lustenau und Schwarz-Weiß Bregenz als Kooperationspartner.

Rasenheizung billiger als Tivoli-Miete

Der Verein aus der Landeshauptstadt hat in der zu Ende gegangenen Saison den Aufstieg in die 2. Liga geschafft und wird in der Saison 2023/24 nach 18 Jahren Absenz in den Profifußball zurückkehren.

Austria Lustenau wird für die Rasenheizung 600.000 Euro bezahlen. Für den Verein ist die Installation einer Rasenheizung in Bregenz billiger, als in Innsbruck zu spielen.

Ein Ausweichen nach Altach in die Cashpoint-Arena scheiterte an der bereits gegebenen Vielfachnutzung des Stadions in der Mitte des Rheintals. Nach dem Umbau der Arenen in Lustenau (Fertigstellung: Sommer 2025) und Bregenz (Herbst 2023) wird es in Vorarlberg innerhalb von 25 Kilometern drei Stadien geben, die den Anforderungen der Bundesliga genügen.

Bei der Rasenheizung in Bregenz handelt es sich laut Angaben von Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) um eine mobile Anlage. Es werde eine Leerverrohrung eingebaut, die im Bedarfsfall mit einer mobilen Wärmequelle gespeist werde, sagte Ritsch.

Ritsch: "Habe keine große Freude"

"Ich mache absolut kein Geheimnis daraus, dass ich keine große Freude mit der Installation einer Rasenheizung im ImmoAgentur-Stadion habe - sie ist aber nun mal leider eine Notwendigkeit in Sachen Fußball", so das Stadtoberhaupt.

Der Bürgermeister verwies vielmehr auf die Modernisierung der bestehenden Flutlichtanlage, bei der die Leuchtstärke von 500 auf 1.000 Lux erhöht wird. Außerdem wird das Spielfeld mithilfe eines Kunstrasens auf 105 mal 68 Meter vergrößert.

Auch die technische Infrastruktur werde auf den Stand der Zeit gebracht. Ritsch betonte darüber hinaus, dass das Stadion auch künftig der Leichtathletik zur Verfügung stehen werde. Die Rasenheizung werde bewusst in eine Tiefe von 25 bis 30 cm gesetzt, damit Speer- und Diskuswurf auch weiterhin möglich sein werden.


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