Der 1:0-Auswärtssieg des SCR Altach beim SV Mattersburg dürfte Altach-Trainer Klaus Schmidt überrascht haben.
"Ich möchte alle Altacher, die momentan vor dem Fernseher sitzen, bitten einmal aus dem Fenster zu schauen, ob zwei weiße Löwen auf dem Altacher Kirchturmspitz sitzen", formuliert Schmidt nach dem Spiel bei "Sky" eine eigenwillige Bitte, denn "die Wahrscheinlichkeit, dass wir hier heute in Mattersburg gewonnen haben, ist so groß, wie ein Sitzplatz der beiden da oben."
Schmidt stolz
Für Klaus Schmidt ist der Sieg in Mattersburg einer des Willens. "Wir sind mit dem allerletzten Aufgebot angereist. Man hat gesehen, Glaube kann Berge versetzen." Die Verletztenmisere der Altacher ist so akut, dass die Voralberger nicht einmal sieben Spieler für die Bank gefunden haben.
Die erste Halbzeit haben die Altacher "kontrolliert", in der zweiten Hälfte habe es laut Schmidt "drei gute Torchancen" für die Altacher gegeben. Die Schlussphase brachte den 50-Jährigen ordentlich ins Schwitzen.
"In den letzten zehn Minuten war es ein enormer Druck von Mattersburg durch hohe Bälle", so der Steirer. "In der Nachspielzeit ist Mattersburg 'all in' gegangen, ein paar Spieler von uns hatten schon Krämpfe, da war dann auch ein bisschen Glück dabei."
Bei Schmidt überwiegt am Ende die Zufriedenheit. "Ich bin stolz auf die Mannschaft, es war eine sehr, sehr gute Leistung von uns."
Mattersburg muss "noch härter arbeiten"
Die Gemütslage bei Mattersburg-Trainer Gerald Baumgartner ist naturgemäß anders. Seine Mannschaft hatte sich zuletzt immer wieder einen Startplatz im internationalen Geschäft ausgerechnet. Nach der Niederlage gegen die Vorarlberger beträgt der Rückstand auf die fünftplatzierte Admira acht Punkte bei drei verbleibenden Spielen.
"Rechnerisch ist es noch möglich", so Baumgartner gegenüber "Sky" kämpferisch, "im Fußball kann alles passieren. Wir wollten in erster Linie unsere Hausaufgaben machen und heute gegen Altach gewinnen".
"Das ist uns nicht gelungen und somit müssen wir noch härter arbeiten und versuchen die nächsten Spiele positiv zu gestalten."
Die erste Halbzeit hat Baumgartner nicht sonderlich gefallen. "Wir waren in der ersten Hälfte viel zu passiv, nicht aggressiv genug und haben den Altachern Räume gelassen. Wir haben es Altach einfach gemacht." Nach der Pause haben die Mattersburger laut dem Salzburger "alles reingehaut, wir sind gelaufen, haben gekämpft und hätten uns einen Punkt verdient".
Das erstmalige Erreichen des Europacups seit 2007 ist also nur mehr theoretischer Natur. Baumgarnter weiß auch, warum dem so ist. "Um Fünfter zu werden, muss man permanent gute Leistungen abrufen."