Endstand
3:2
3:0, 0:2
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Ried: "Haben es extrem unnötig spannend gemacht"

3:0-Führung fast hergeschenkt! Coach Ibertsberger war schon in 1. Hälfte verärgert:

Ried: Foto: © GEPA

Die Partie zwischen der SV Ried und der WSG Tirol wurde in den Schlussminuten zu einem Thriller, der so nicht zu erwarten war.

Denn die Innviertler lagen nach 45 Spielminuten bereits mit 3:0 voran, hatten das Spiel gegen bis dahin desolate Wattener unter Kontrolle. In der Schlussphase wendete sich plötzlich das Blatt. Das 1:3 von Tor-Debütant Justin Forst in der 90. Spielminute sorgte wieder für Spannung, nach dem prompten 2:3 durch Giacomo Vrioni taumelte Ried.

Schlussendlich konnten die "Wikinger" auch dank einer starken Parade von Torhüter Samuel Sahin-Radlinger gegen Vrioni den Sieg (Spielbericht >>>) festhalten, Graue Haare wird es nach diesem Spiel aber auf beiden Seiten geben.

Sahin-Radlinger konnte später nur festhalten: "Wir haben es extrem unnötig noch spannend gemacht!"

"...und dann steht es 3:2"

"In der ersten Halbzeit hatten wir ein paar Situationen, die wir besser zu Ende spielen hätten können, dann hätten wir auch das 4:0 und 5:0 machen können", bemängelte der Torwart, dass seine Vordermänner "nur" drei Tore erzielten. Aber warum machte es Ried überhaupt nochmal so spannend?

(Artikel wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

"Sie haben erst dann gut gespielt und haben das Tor gemacht. Da bekommt man als Mannschaft einfach einen Aufschwung und dann war das Momentum schnell auf ihrer Seite. Dann gab es auch kleine Unaufmerksamkeiten unsererseits und dann steht das 3:2", erklärte Sahin-Radlinger seine Sichtweise.

Am Schluss habe sich "jeder noch richtig reingehauen, damit wir die 3 Punkte daheimlassen", war der 29-Jährige "überglücklich". Aber: "Das nächste Mal müssen wir das einfach besser machen."

Ibertsberger bewies mit Nene ein goldenes Händchen

Dabei sah es für das neben Red Bull Salzburg bislang einzige zuhause ungeschlagene Team der Bundesliga nach einem lockeren Erfolg aus. Salzburg-Leihgabe Nene Dorgeles sorgte mit zwei Treffern in den ersten neun Spielminuten nicht nur für ein perfektes Startelf-Debüt, sondern auch für reichlich Verunsicherung bei der WSG.

Noch vor der Begegnung meinte Coach Robert Ibertsberger über Nene Dorgeles: "Ich erwarte mir von ihm ein richtig hohes Tempo. Ich glaube schon, dass er eine gute Waffe sein kann gegen die Verteidigung der WSG."

Seine Schnelligkeit konnte der junge Malier blendend ausspielen, ließ auch sein immens hohes Talent aufblitzen. "Der Start war richtig gut, das war auch der Matchplan", freute sich Ibertsberger über einen starken Start ins Spiel.

"Wir wollten diesen einen Spieler mehr vorne haben und das haben wir dann auch genau so umsetzen können. Dieser Start war enorm wichtig, weil die WSG musste dann mehr aufmachen." Als Ante Bajic kurz vor dem Halbzeitpfiff auf 3:0 stellte, schien die Partie eigentlich gegessen.

"Da war ich schon sauer und musste die Mannschaft wachrütteln"

Doch der Neo-Trainer wusste im Nachgang der Begegnung bereits, warum es am Schluss so eng wurde: "Es hat einfach die letzte Konsequenz gefehlt. Bevor es eigentlich am Schluss noch so eng geworden ist, hätten wir das vierte Tor machen müssen."

Ibertsberger ärgerte sich: "Wir sind richtig gut in die zweite Halbzeit rein gestartet und hatten unzählige Chancen. Vor dem 3:1 hatten wir auch eine unglaubliche Möglichkeit, wo die WSG mit ihrem letzten Mann auf der Mittellinie steht und wir bringen den Ball einfach nicht über die Torlinie. Das sind dann einfach solche Sachen."

Schon in Hälfte eins, kritisierte der ehemalige Austria-Trainer, "haben wir da einfach nicht gut gespielt. Da war ich schon sauer und musste die Mannschaft wachrütteln, mir war das nicht gut genug. Wir haben 3:0 geführt und sind dann fahrlässig umgegangen."

Letzten Endes "wird es einfach eng und das hätten wir uns deutlich ersparen können", so Ibertsberger. 

Schlussphase nagte am Nervenkostüm, aber Meistergruppe-Traum lebt

Dem 45-Jährigen war anzusehen, dass die Schlussphase an seinem Nervenkostüm nagte. "Ich muss das jetzt mal sitzen lassen, weil das zum Schluss war schon nicht ohne. Das hat mich maßlos geärgert."

Dennoch gilt es das Positive festzuhalten. Mit nunmehr 27 Zählern und jeweils drei Punkten Vorsprung auf den SK Rapid, der am Sonntag noch in Graz (17:00 Uhr im LIVE-Ticker) antritt, und dem LASK, belegen die Innviertler Rang fünf und befinden sich voll im Kampf um die Meistergruppe.

Schon am kommenden Wochenende bei Austria Klagenfurt können die "Wikinger" einen Riesenschritt in Richtung Top-6-Platz tätigen. Daher "ist die Freude jetzt schon auch da, auch bei den Spielern", hielt Ibertsberger fest.

"Es hat ein bisschen gedauert, aber wir haben jetzt zuhause 3:2 gewonnen und sind voll dabei im Rennen um die Meistergruppe. Wir haben jetzt eine Riesenmöglichkeit, das in den nächsten zwei Spielen wirklich zu schaffen."


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