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"Dummheit!" Wieland hadert: Wieder das alte Lied

Trainer Wieland ist nach dramatischer Punkteteilung gegen Klagenfurt nicht erfreut.

Foto: © GEPA

Vergebene Chancen en masse, ein völlig unnötiger Platzverweis und zu allem Überfluss noch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung, die das 2:2-Unentschieden zwischen dem LASK und Austria Klagenfurt quasi besiegelte (Spielbericht >>).

Klingt nach Deja-vu - und war es für die Linzer auch. Oder um es in den Worten von LASK-Trainer Andreas Wieland zu sagen: "Ich habe einen sehr spielfreudigen LASK gesehen, der eine Vielzahl an Torchancen herausgespielt hat. Altes Lied - die Torchancen leider nicht verwertet."

Tatsächlich zeigten sich die Stahlstädter zum Frühjahrsauftakt der Admiral Bundesliga über weite Strecken von ihrer besten Seite. Schnelles, flüßiges Kombinationsspiel, viel Einsatz und Tempo in die Tiefe, stellte die Klagenfurter bis zur 65. Minute vor nahezu unlösbare Probleme.

Das Glück für die Elf von Peter Pacult: Dass es zu diesem Zeitpunkt nur 0:1 aus Sicht der Kärntner stand. Zu verdanken hatten sie das auch weniger der eigenen Defensivstärke als vielmehr der fahrlässigen Chancenverwertung des Gegners.

"Dummheit" von Michorl

Und weil die Oberösterreicher an diesem Sonntag sehr in Geberlaune waren, machte Peter Michorl mit einer völlig unnötigen gelb-roten Karte nach 65 Minuten ein weiteres Gastgeschenk. Für Wieland eine "Dummheit", die sein Team um die Früchte der Arbeit brachte. "Das werden wir intern knallhart ansprechen", kündigte er Konsequenzen für Michorl an, der sein Team bereits im Derby gegen die SV Ried mit einem ähnlichen Platzverweis schwächte.

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Tadel für Unglücksrabe Luckeneder, Lob für Raguz

Neben Michorl kritisierte der seit Jänner vom Interims- zum Cheftrainer beförderte Wieland aber noch einen weiteren Spieler. Felix Luckeneder, in der Schlussphase eingewechselt, um den Sieg über die Zeit zu bringen, wurde mit seiner ungestümen Attacke vor dem Elfmeter zum Sargnagel für die Linzer Meisterrunden-Träume.

Dass der Pfiff nicht unbedingt ertönen hätte müssen, war Wieland nur einen Nebensatz wert, den Einsatz seines Spielers erklärte er ausführlicher - und war keineswegs zufrieden. "Felix muss den Gegenspieler nicht so attackieren, die Gefahr ist überschaubar groß, weil er nur mit dem Rücken zum Tor steht. Da muss man nicht mit dem Tempo hin. Ob und wann der Kontakt war, kann ich nicht sagen, der Klagenfurt-Spieler ist aber für mein Gefühl recht früh zu Boden gegangen."

Highlights der dramatischen Punkteteilung zwischen LASK und Austria Klagenfurt:
(Artikel wird unter VIDEO fortgesetzt)

Weil Wieland mit dem Auftritt seiner Mannschaft ansonsten recht zufrieden war, sparte er im Anschluss der Partie auch nicht mit Sonderlob für Rückkehrer Marko Raguz - mit einem Tor, einem Assist und vielen weiteren starken Szenen ein ständiger Gefahrenherd.

"Jeder, der das Spiel heute verfolgt hat, hat gesehen, über welche Qualitäten Marko Raguz verfügt. Ich glaube trotzdem, dass er noch besser spielen kann, speziell was die Chancenverwertung angeht. Jetzt geht es darum, ihn dorthin zu bringen, wo er sein will und wo wir ihn haben möchten."

Turbulentes Jubiläum für Pacult

Weil Raguz eben doch die ein oder andere Gelegenheit liegen ließ, durfte sich Klagenfurt-Trainer Peter Pacult in seinem 200. Spiel als Trainer in der österreichischen Bundesliga zumindest über einen Punkt freuen. Doch auch für den 62-Jährigen war die Partie eine nervenaufreibende Geschichte.

"Wir haben gewusst, dass der LASK von der Qualität her nicht in diese Tabellenregion gehört. Wir sind sehr unter Druck gewesen und haben erst in der zweiten Hälfte den Faden gefunden, um den LASK ein wenig zu ärgern."

Wie so oft stand bei den Klagenfurtern Mittelfeldmotor Turgay Gemicibasi im Mittelpunkt des Geschehens. Pacult versuchte den Platzverweis des Ausgleichstorschützen in der 95. Minute zu erklären: "Turgay hat das gemacht, was in diesem Moment viele Mannschaften machen müssen. Er hat einen Angriff unterbunden, der sehr brenzlig hätte sein können. Ich denke, das Foul war auch nicht so schwer, also gibt es von mir keinen Vorwurf."

Kurz nach angesprochenem Platzverweis ertönte der Schlusspfiff einer erinnerungswürdigen Partie. Die Heimreise traten die Klagenfurter mit einem Punkt im Gepäck an, der im Kampf um die Meisterrunde Gold wert sein könnte. Siegen die viertplatzierten Waidmannsdorfer nämlich im kommenden Heimspiel gegen Schlusslicht Altach, ist der Platz in den Top-Sechs nach 22 Runden für den Aufsteiger zum Greifen nahe.

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