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Salzburg-Rapid: Best of Provokationen

Rapid und Salzburg unterstreichen abseits des Rasens ihre Rivalität:

Salzburg-Rapid: Best of Provokationen

Red Bull Salzburg und SK Rapid Wien – mehr als nur eine sportliche Rivalität.

Kommerzklub gegen Traditionsklub. Der Rekordmeister kann mit dem Abo-Meister nichts anfangen und bei Salzburg verhält es sich wie bei anderen Landeshauptstädten: Wien mag man einfach nicht. Aber auch deswegen sind die Aufeinandertreffen immer etwas Besonderes.

In den vergangenen drei Jahren wurde Salzburg drei Mal Meister und Rapid drei Mal Zweiter. Die sportliche Brisanz fällt in der Liga heuer weg, aber kumuliert dieses Jahr im Cup-Finale am 1. Juni.

Salzburg und seine Mission 33

Am Samstag (16 Uhr) kann Red Bull Salzburg vor den Augen von Rapid mit einem Punktgewinn zum vierten Mal in Folge Meister werden und damit den Rekord der Wiener Austria egalisieren.

Weil es sich um die 33. Runde handelt, riefen die Salzburger Mission 33 aus. Eine Provokation.

Schließlich ist Rapid bereits neun Jahre auf der Mission 33, nämlich dem 33. Meistertitel.

Es ist nicht die erste Spitze, die die beiden Vereine in dieser Saison abfeuern. Ein „Best of“:

  • Salzburg stichelt mit Stangl

Der Meister holte den Linksverteidiger für kolportierte 1,65 Millionen Euro von Rapid nach Salzburg. Mittlerweile als DER Transfer-Flop dieser Saison zu bezeichnen hatten die „Bullen“ am Anfang noch Grund zu lachen, als sie den Steirer mit einer grünen Red-Bull-Dose ablichteten.

1,65 Millionen Euro Ablöse und ein Vertrag bis 2020 sind nunmehr beides Gründe zum Weinen.

  • Krammer und sein Champions-League-Sager

Salzburg hatte wieder einmal die Qualifikation für die Champions League verpasst. In einem „Sky“-Beitrag vor dem Schlager gegen Salzburg früh in der Saison reagierte Rapid-Präsident Michael Krammer wie folgt.

„Schade, dass Salzburg in der Champions League ausgeschieden ist. Aber wenn wir Meister werden, werden wir das richten. Wenn man bei Rapid offiziell zu tun hat, darf man vor hoher Erwartungshaltung nie Angst haben. Wir gehen die Mission 33 heuer richtig an."

Der Rest ist bekannt. Rapid strudelte in den Kampf um den Klassenerhalt. Krammer hielt im April im „Kurier“ fest, in dieser Hinsicht in Zukunft defensiver zu agieren: „Ja, daraus ziehe ich meine Lehren. Auch wenn’s nicht so viel Unterhaltung liefert wie diese Zitate (lacht).“

  • Rapid-Fans mit einer Botschaft an Mateschitz

Während dem besagten Spiel nach dem CL-Aus hatten auch die Rapid-Fans ein paar Messages.

„Herst Didi, sieh's endlich ein: Der Wille des Universums ist stärker als eure Energy, in die Champions League schafft ihr es nie! Scheiss Red Bull!“

Und: „Mateschitz kann noch so viele Millionen investieren, in der Champions League werdet ihr niemals existieren.“

Salzburg unternimmt heuer den zehnten Anlauf, Rapid war 1996/97 und 2005/06 in der CL dabei.

  • Freunds Botschaft an Wien

Emotional wurde es Ende Februar, als Salzburg seine neue Doppelspitze Stephan Reiter (Geschäftsführer Commercial) und Christoph Freund (Sportliche Leiter) präsentierte.

Letzterer ließ seinen Unmut über die öffentliche Meinung freien Lauf und verwies auf die sportlichen Erfolge der Salzburger – ohne dabei auf Rapid und auch die Austria zu vergessen.

„Wir sind der mit Abstand erfolgreichste heimische Klub in den vergangenen zehn Jahren, daher denke ich schon, dass die Wiener nach Salzburg schauen, weil sie haben in den vergangenen Jahren nicht so viele Titel gewonnen – gemeinsam.“

Salzburg wird aller Voraussicht nach am Samstag seinen achten Titel in der Red-Bull-Ära feiern (es reicht schon ein Punkt), die Austria (2) und Rapid (1) kommen in diesem Zeitraum auf drei.

  • Mission 33

Und das jüngste Beispiel: Insgeheim hofften die Marketing-Verantwortlichen bei Red Bull Salzburg wohl, dass die Mannschaft nicht am Samstag in Mattersurg oder am Sonntag auf der Couch Meister werden würde. Schließlich lag der „Mission 33“-Schriftzug schon in der virtuellen Schublade.

Die Antwort von Rapid ließ nicht lange auf sich warten: "Sorry, das müsst ihr verschieben! In der 34. Runde ist es dann spätestens so weit und wir sind sicher, dass 33 Fans mit Euch feiern ;-)"

Die Salzburger konterten: "Ihr kennt euch ja aus, wie das so ist ... wenn man die Mission 33 laufend verschieben muss ;-)"

Es wird nicht die letzte Provokation zwischen beiden Teams sein, aber solche verbalen Scharmützel sind auch das Salz in der Suppe solcher Rivalitäten.

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