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So haben sich die Bundesliga-Klubs entwickelt

Drei Viertel der Bundesliga-Saison sind gespielt. Mit interessanten Tendenzen der Klubs:

So haben sich die Bundesliga-Klubs entwickelt

135 Spiele, 12.150 Minuten ist die Bundesliga-Saison alt - konkret sind drei Viertel gespielt.

Durch die Leistungen in den vergangenen neun Runden lassen sich interessante Tendenzen ableiten. Während sich ein paar Teams für höhere Aufgaben empfehlen konnten, schlittern andere dem Tabellenkeller entgegen.

Andere wiederum erkannten den Ernst der Lage und steuerten bewusst entgegen. Auch wenn der Meistertitel wohl schon vergeben ist, steht für die zehn Bundesligisten noch einiges auf dem Spiel.

LAOLA1 beleuchtet die Entwicklung der Vereine nach Abschluss des dritten Saison-Viertels:

RED BULL SALZBURG:

Nach 18 Punkten im ersten Viertel und 16 im zweiten ließ der Titelverteidiger im dritten nichts anbrennen, holte 25 von 27 möglichen Punkten. Nur die Admira holte einen Punkt gegen den Meister, der nach dem 5:0 in Altach den Sekt schon wieder kaltstellen kann. In jüngerer Vergangenheit stand Salzburg für Tore, Tore, Tore. In den vergangenen neun Runden lag der Erfolg an der exzellenten Defensivarbeit. Nur zwei Gegentore in neun Spielen sprechen eine eindeutige Sprache. Salzburg ist nicht nur schwer zu schlagen, sondern auch schwer ein Tor zu schießen. Zuletzt überraschte Oscar die Altacher mit einer Dreierkette, auch das funktionierte. Im dritten Viertel ging sowieso (fast) alles auf.


Ulmers Traumtor gegen Altach:


SCR ALTACH:

Nein, Altach wird nicht Meister, das ist spätestens mit Ablauf des dritten Viertels klar. Doch die Vorarlberger konnten auch einen Absturz vermeiden, liegen wie schon zur Halbzeit der Meisterschaft auf dem zweiten Platz und damit weiterhin voll auf Kurs in Richtung Europa. Und das, obwohl Goalgetter Dimitri Oberlin von Bord gegangen ist. Mit vier Toren und drei Assists bekam stattdessen Nicolas Ngamaleu Aufwind. Neu am Steuer des Altacher Schiff ist Martin Scherb, der im Frühjahr zwar schon vier Niederlagen hinnehmen musste, aber immerhin gegen starke Admiraner, gute Mattersburger und die Austria punktete. Einzig die Defensive schwankte zuletzt ein wenig zu viel.


Die Tabelle des 3. Bundesliga-Viertels 2016/17:

Rang Klub Spiele S U N Tore Diff Punkte
1 Salzburg 9 8 1 0 25:2 23 25
2 Mattersburg 9 5 1 3 9:9 0 16
3 Admira 9 3 5 1 9:7 2 14
4 St. Pölten 9 4 2 3 10:10 0 14
5 Austria 9 4 1 4 15:13 2 13
6 Altach 9 4 1 4 13:16 -3 13
7 Sturm 9 4 0 5 13:10 3 12
8 WAC 9 3 1 5 7:16 -9 10
9 Rapid 9 1 4 4 9:12 -3 7
10 Ried 9 1 0 8 5:20 -15 3

SK STURM GRAZ:

Der Trend, der sich schon in der zweiten Herbst-Hälfte angedeutet hat, hat sich fortgesetzt. Die Meisterträume sind in Graz längst ausgeträumt, die Konstanz vom Saisonstart meilenweit entfernt. Nie mehr als zwei Spiele in Folge konnten die Steirer im dritten Viertel punkten. Deutliche Siege (3:0 gegen Ried und Altach, 4:0 gegen den WAC) wechselten sich mit enttäuschenden Niederlagen (0:1 gegen Mattersburg, 0:4 gegen die Austria, 1:2 gegen St. Pölten ab). Elf Spieler haben auslaufende Verträge, gut möglich, dass die ungewisse Zukunft den einen oder anderen ein wenig hemmt.


Baris Atik lässt sich auch nicht lumpen:


FK AUSTRIA WIEN:

Während die Veilchen die Doppelbelastung im zweiten Viertel gut weggesteckt haben und mit sieben Siegen ordentlich Boden gutmachen konnten, erfolgte nun wieder ein Rückfall. Und das, obwohl fast in jeder Partie auf fast alle Stammkräfte gesetzt werden konnte. Doch die zwischenzeitlich überwunden geglaubten Defensivprobleme sind zurückgekehrt und in den Spielen gegen Salzburg (0:5) und die Admira (0:2) setzte es jüngst bittere Rückschläge. Während die Veilchen bis inklusive der 25. Runde in jeder Partie zumindest einen Treffer erzielen konnten, warten sie nun schon seit 189 Minuten auf ein Tor. Stürmer Larry Kayode hat im dritten Viertel übrigens nur zwei Mal jubeln dürfen.


Die Gesamttabelle nach 27 Runden 2016/17:

Rang Klub Spiele S U N Tore Diff Punkte
1 Salzburg 27 18 5 4 60:18 +42 59
2 Altach 27 15 4 8 41:36 +5 49
3 Sturm 27 15 3 9 46:26 +20 48
4 Austria 27 15 2 10 49:40 +9 47
5 Admira 27 10 6 11 26:38 -12 36
6 WAC 27 9 5 13 31:45 -14 32
7 Rapid 27 7 10 10 37:31 +6 31
8 St. Pölten 27 7 7 13 29:45 -16 28
9 Mattersburg 27 7 6 14 26:42 -16 27
10 Ried 27 7 2 18 22:46 -24 23

FC ADMIRA WACKER MÖDLING:

Die Admira ist auf dem aufsteigenden Ast. Das beweist nicht nur der ergatterte fünfte Tabellenplatz, sondern auch die weiterhin anhaltende Unbesiegbarkeit unter Neo-Trainer Damir Buric. Drei Siege und vier Unentschieden konnten unter dem 52-jährigen Kroaten eingefahren werden, der Oliver Lederer nachfolgte. Im dritten Saisonviertel landete man auf dem dritten Rang, mit 14 gesammelten Punkten. Vor allem die defensive Stabilität ist der Grundstein für den Aufschwung, offensiv verfügt man mit Spielern wie Christoph Monschein - den man im Winter glücklicherweise halten konnte - über hohe Qualität. Zudem stellt sich der Verein mit "Flyeralarm" auf neue Beine. Wenn man nicht mehr von Saison zu Saison um die Lizenz betteln muss, kann man die Konzentration in Zukunft möglicherweise wieder häufiger auf das Sportliche legen.


Herrlicher Assist bei Admira-Sieg:


WOLFSBERGER AC:

9 Punkte, 13 Punkte, 10 Punkte - das sind die einzelnen Saison-Viertel der Wolfsberger aufgeschlüsselt. Kurzum, die Kärntner sammeln zwar nicht viele, aber immerhin konstant ihre Punkte und es müsste schon mit dem Teufel zugehen, sollten die "Wölfe" doch noch einmal in den Kampf gegen den Abstieg verwickelt werden. Dennoch gibt es zwei Dinge, die im dritten Viertel negativ aufgefallen sind: Erstens konnte der WAC in neun Spielen nur sieben Tore erzielen und zweitens ist er in Sachen Auswärtsschwäche in alte Muster zurückgefallen - in den Spielen in Altach, Salzburg, Mattersburg, Wien und Graz konnte kein einziger Zähler eingefahren werden.


Die Tabelle des 2. Bundesliga-Viertels 2016/17:

Rang Klub Spiele S U N Tore Diff Punkte
1 Austria 9 7 0 2 17:9 +8 21
2 Altach 9 6 2 1 16:9 +7 20
3 Salzburg 9 5 1 3 18:10 +8 16
4 Sturm 9 4 2 3 12:10 +2 14
5 Admira 9 4 1 4 11:10 +1 13
6 WAC 9 4 1 4 13:15 -2 13
7 Ried 9 3 0 6 9:12 -3 9
8 Rapid 9 2 2 5 9:14 -5 8
9 St. Pölten 9 2 2 5 9:18 -9 8
10 Mattersburg 9 1 3 5 9:16 -7 6

SK RAPID WIEN:

Kaum vorstellbar, dass Rapid nach dem ersten Saisonviertel noch in Schlagdistanz zum Ersten Sturm lag, sich danach zumindest noch in Reichweite zu den Europacup-Plätzen hielt. Und jetzt? Die Realität heißt Abstiegskampf. Die Hütteldorfer können sich bei Ried bedanken, dass sie nicht das schlechteste Team des dritten Saisonviertels sind. Der Absturz erfolgte radikal, noch ist kein Ende in Sicht. Bei Rapid läuft einiges schief, die Spieler können ihr Niveau nicht abrufen, das hängt auch mit Trainer Damir Canadis sturer System-Implementierung, diversen Positions-Experimenten sowie dem Umgang mit den Profis zusammen. Mittlerweile sind die Grün-Weißen in einer derartigen Negativspirale, dass guter Rat teuer ist und nichts mehr auszuschließen ist. Deshalb darf auch nicht ausgeschlossen werden, dass man ganz unten reinrutscht. Denn acht sieglose Spiele und nur zwei Siege in 15 Pflichtspielen in der Canadi-Ära sind alarmierend und eine Watsch'n für alle Beteiligten nach den geäußerten Meister-Ambitionen im Sommer.


Nächster Nackenschlag für Rapid:


SKN ST. PÖLTEN:

Die scharfe Kritik an der Transferplanung der Wölfe im Winter erweist sich mittlerweile als haltlos. St. Pölten präsentiert sich im Frühjahr weitaus effektiver, abgeklärter und ist im dritten Saisonviertel nicht umsonst auf dem starken vierten Platz zu finden. Vier Siege und zwei Remis in neun Spielen hätten den Niederösterreichern nach zum Teil desaströsen Auftritten im Herbst wohl nur wenige zugetraut. Doch Jochen Fallmann funktioniert nach der kompletten Vorbereitung nun besser, das Team wirkt nicht mehr so anfällig, defensiv stabiler und hat vor allem offensiv mit Ümit Korkmaz oder Cheikhou Dieng an Qualität gewonnen. Die Beiden können aus Sicht von Sportdirektor Frenkie Schinkels und Co. durchaus als Glücksgriffe bezeichnet werden. Wird dieser Weg fortgesetzt, könnte der Klassenerhalt schon bald in trockenen Tüchern sein.


Die Tabelle des 1. Saisonviertels 2016/17:

Rang Klub Spiele S U N Tore Diff Punkte
1 Sturm 9 7 1 1 21:6 +15 22
2 Salzburg 9 5 3 1 17:6 +11 18
3 Rapid 9 4 4 1 19:5 +14 16
4 Altach 9 5 1 3 12:11 +1 16
5 Austria 9 4 1 4 17:18 -1 13
6 Ried 9 3 2 4 8:14 -6 11
7 WAC 9 2 3 4 11:14 -3 9
8 Admira 9 3 0 6 6:21 -15 9
9 St. Pölten 9 1 3 5 10:17 -7 6
10 Mattersburg 9 1 2 6 8:17 -9 5

SV MATTERSBURG:

Eines, wenn nicht das Team, mit der größten Reaktion im letzten Saisonviertel. Trainer Gerald Baumgartner hat scheinbar Anklang gefunden, mit Stefan Maierhofer ist ein Transfer-Coup geglückt, der nicht nur sportlich sondern alleine mit seiner Art alle mitreißt. Dazu kommt David Atanga als Ausnahmekönner, der den Burgenländern unglaubliche Qualität verleiht. 16 Punkte aus 9 Spielen und fünf Siege hätten dem SVM wohl nur die größten Optimisten zugetraut, diese sind aufgrund der Leistungen jedoch verdient. Bei den Grün-Weißen hat man mitgekriegt, welche Stunde es geschlagen hat. Aber trotz Aufbäumen ist der Abstiegskampf noch immer nicht abgehakt.


Mattersburg dreht die Partie binnen 116 Sekunden:


SV RIED:

Die Oberösterreicher bauten kontinuierlich ab: Nach elf, folgten neun und im dritten Viertel lediglich drei Punkte. 5:20-Tore sprechen eine eindeutige Sprache. Kein Wunder, dass Trainer Christian Benbennek gehen musste. Ein 2:0-Sieg gegen Altach brachte die einzigen Punkte, da war schon Lassaad Chabbi am Werk. Der musste zudem zwei knappe Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten SKN St. Pölten (0:1) und Mattersburg (1:2) einstecken. Vier Punkte beträgt der Rückstand nach drei Vierteln - eigentlich nicht die Welt. Aber Ried hat nach drei Vierteln die meisten Tore erhalten und die wenigsten geschossen. Und: Ried ist eigentlich schon abgestiegen. Denn in den vergangenen 25 Jahren gelang einem Schlusslicht mit vier Punkten Rückstand nach drei Vierteln nie der Klassenerhalt. Die Hoffnung im Innviertel stirbt jedoch zuletzt.

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