Hat Karim Onisiwo nun einen rechtsgültigen Vertrag bis 2017, oder nicht?
Das weiß keiner so genau oder will es zumindest nicht nach außen kommunizieren. Noch nicht. Denn die Causa wirbelt derzeit viel Staub auf.
Der Shootingstar hat sich ins Rampenlicht und bis ins ÖFB-Team gespielt, soll bei Bundesligisten wie Rapid, Austria oder Salzburg hoch im Kurs stehen und hat scheinbar auch ausländische Klubs auf sich aufmerksam gemacht.
Und was macht Mattersburg? Schweigen unter den Pappeln.
Von Präsident Martin Pucher über Sportdirektor Franz Lederer lässt sich keiner ein Wörtchen zur Causa prima entlocken.
Option und Gehaltserhöhung als Streitpunkt
Der mittlerweile 23-jährige Offensivspieler schnürt seine Schuhe seit Sommer 2014 im Burgenland, nachdem er bei Austria Salzburg für Furore sorgte.
Schon damals buhlten weitere namhafte Vereine um seine Dienste, doch Mattersburg machte das Rennen um den Perspektivspieler.
Dank eines Einjahresvertrages mit vereinsseitiger Option auf zwei weitere Spielzeiten. Nicht unüblich im Fußball-Business und eine gute Ausgangslage für Klubs, um zu agieren und reagieren.
Ungültiger Vertrag?
Pucher ließ sich zuletzt zumindest entlocken, dass es Auffassungsunterschiede gebe. Undurchsichtig bleibt das vertragliche Hin und Her aber allemal.
Auch von Spielerberater Günter Starzinger ist bekannt, dass er aus aktueller Sicht keine Angaben über die Vertragssituation seines Klienten machen will.
Laut „Sky“-Informationen sollte sich das Grundgehalt Onisiwos durch Ziehen der Option sogar auf das Doppelte erhöhen. Diese Anpassung dürfte aber nie stattgefunden haben.
Gerade deshalb scheint der Spieler bemüht zu sein, den Vertrag für null und nichtig zu erklären. Es macht den Eindruck, als wären nicht alle Abmachungen eingehalten worden.
Entscheidung vor ordentlichem Gericht?
Sportlich lässt sich der Dribblanski nichts anmerken und auch nichts zu Schulden kommen. Mattersburg kann in der aktuellen Situation auch nicht auf ihn verzichten.
Und trotzdem schaukelt sich die Situation hoch und bringt immer mehr Unruhe in das sonst so ruhige und abgeschiedene Mattersburg. Sogar die Bundesliga-Schlichtungsstelle, der Senat 2, wurde eingeschaltet, konnte aber ebenso kein Licht ins Dunkel bringen.
Damit gab sich der scheinbar Benachteiligte jedoch nicht zufrieden. Angeblich soll der Fall bereits vor einem ordentlichen Gericht behandelt worden sein.
„Ich sage gar nichts dazu“
Während Mattersburg davon ausgeht, dass Onisiwo rechtmäßig Spieler des Bundesliga-Aufsteigers ist, scheint der Spieler anderer Meinung zu sein.
Laut „Sky“-Angaben soll der Akteur sogar seine Gehälter seit Ziehen der Option rücküberwiesen haben, um in der Außendarstellung nicht Geld für einen angeblich ungültigen Vertrag zu kassieren.
Mögliches Ziel scheint zu sein, auf diese Art und Weise seinen Abgang und einen Wechsel zu einem Top-Verein zu erzwingen – wenn er Recht bekommt, sogar ablösefrei.
„Ich sage zu der ganzen Sache gar nichts“, gibt sich aber auch Onisiwo gegenüber LAOLA1 aufgrund des laufenden Verfahrens kleinlaut.
Rapid und Co. in Lauerstellung
Die Interessenten sind in Lauerstellung, müssen aber aufgrund der jüngsten Entwicklungen abwarten.
Allen voran Rapid. Sportdirektor Andreas Müller macht schon seit längerem keinen Hehl daraus, dass der Mattersburg-Stürmer perfekt in Rapids Philosophie passen würde.
„Ein geiler Kicker! Man muss sich immer mit Spielern beschäftigen, die so eine Entwicklung genommen haben“, meinte der Deutsche erst kürzlich und wiederholte dies im Zuge des 6:1-Sieges im Burgenland: "Er passt in unser Schema hinein, hat in den letzten Monaten sehr gut gespielt. Den kann jeder Verein, der um die Spitze spielt, gebrauchen.“
Dabei geht er von der Konkurrenz der Austria und Salzburgs aus. Aufgrund der ungeklärten Situation können jedoch keine vorzeitigen Schlüsse gezogen werden, auch wenn er zugibt, den Versuch unternehmen zu wollen, ihn für die kommende Saison zu verpflichten.
Somit bleibt abzuwarten, wie lange in Mattersburg noch das Schweigen regiert und wer im Endeffekt Recht bekommt.
Alexander Karper