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Admira-Kapitän Leitner: Keine Sorgen um Schössi

Schösswendter-Abschied schmerzt Admira-Kapitän. Unruhe nicht ganz auszublenden.

Admira-Kapitän Leitner: Keine Sorgen um Schössi Foto: © GEPA

Was die Admira in den ersten Wochen dieser Saison durchgemacht hat, erleben andere Vereine in mehreren Jahren nicht.

Die Trennungen vom Manager, Sportdirektor, Trainer und Interimscoach haben Spuren hinterlassen und die Regentschaft sowie Entscheidungs-Hoheit von Felix Magath in keinem guten Licht präsentiert. Belastend war die Ungewissheit vor allem für die Spieler, wie Kapitän Andreas Leitner gegenüber LAOLA1 bestätigt:

"Das ist natürlich schwierig, auch wenn man sagt, dass man sich auf den Sport fokussieren muss. Das ist in der Art und Weise dann aber auch nicht möglich - so ehrlich muss man sein. Wir versuchen, das Bestmögliche daraus zu machen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die letzten zwei Spiele hat das mit vier Punkten ganz gut funktioniert, aber natürlich geht es nicht, dass man das komplett ausblendet. Aber ich glaube, das ist nur menschlich."

Dass dann auch noch Routinier Christoph Schösswendter vom einen auf den anderen Tag suspendiert wurde, ohne dass dieser bis heute die wahren Gründe für seinen Abschied kennt (Das sagt Schösswendter zur Ausbootung>>>), brachte das Fass fast zum Überlaufen.

Der Abschied schmerzt den Admira-Torhüter besonders: "Es ist natürlich sehr, sehr schwierig, auch für mich persönlich. Nicht nur aus sportlicher Sicht sondern auch aus zwischenmenschlicher Sicht, weil wir einfach ein sehr gutes und enges Verhältnis haben. Aus sportlicher Sicht brauchen wir nicht über seine Wichtigkeit reden, die er über die letzten Saisonen bei der Admira gehabt hat."

>>> ÖFB-Cup: Admira gegen Kapfenberg (16.10., 18:00 Uhr) im LIVE-Ticker <<<

Schössi? "Mehr möchte oder kann ich dazu nicht sagen"

Schon von 2013 bis 2015 teilten die beiden Routiniers die Kabine, nach Schösswendters Rückkehr von Union Berlin im Jänner 2019 waren die beiden wieder vereint. Das Kapitel ist nun jedoch abgehakt, zumindest bei der Admira.

"Wir Spieler müssen irgendwie versuchen, wenn es möglich ist, das nicht zu sehr in Betracht zu ziehen, wenn wir am Platz stehen", schildert Leitner die Situation, und man merkt, dass er sich zwischenzeitlich auf die Zunge beißen muss.

"Man sollte einfach versuchen – auch wenn es noch so schwierig ist für jene, die das hautnah miterleben –, Gras über die Sache wachsen zu lassen", hofft er weiter, dass die nun gefundene Lösung für beide Seiten passt. "Mehr möchte oder kann ich dazu gar nicht mehr sagen", ist dann vielleicht wohl vielsagender als wenn der 26-Jährige etwas gesagt hätte.

Sorgen macht er sich um seinen guten Freund auf keinen Fall. Obwohl er nun vereinslos ist und ablösefrei, unabhängig vom geschlossen Transferfenster, noch wechseln kann, ist Leitner nicht angst und bange, wenn er an Schösswendters Zukunft denkt. Auch mit 32 Jahren habe dieser noch die Qualität, einen Top-Klub zu finden.

"Davon bin ich felsenfest überzeugt! Alleine in der vergangenen Saison war er bestimmt einer der wichtigsten Spieler, dass wir in der Liga geblieben sind. Aber nicht nur auf dem Platz, sondern auch was die Kabine betrifft. Von dem her mache ich mir gar keine Sorgen, dass er nicht irgendeinen Verein finden würde."

Lücke mit Riesen-Talenten oder Maierhofer schließen

Die Admira befindet sich aktuell im Zwiespalt. Auf der einen Seite soll der eingeschlagene, junge Weg fortgesetzt werden, zum anderen fehlen durch den Abgang von Schösswendter Führungsspieler, welche den jungen Wilden Halt geben.

"Er ist natürlich schon eine große Persönlichkeit im Verein gewesen, von dem her gilt es, diese Lücke zu schließen", kündigt Leitner an. "Aber da haben wir jetzt auf jeden Fall einige Spieler, die das machen können. Auch der eine oder andere, der vor ein, zwei Jahren ein richtig Junger war, ist jetzt schon etwas erfahrener und hat schon mehr mitbekommen. So können wir das besser auffangen."

"Absolut! Man weiß, dass bei der Admira Jahr für Jahr Riesentalente rauskommen und auch sofort den Anschluss finden. Das wird sich auch in diesem und den nächsten Jahren nicht ändern."

Andreas Leitner

Dass die Talente Zeit brauchen, ist klar. Dass sie allerdings auch hohes Potenzial haben, um einmal gute Bundesliga-Spieler oder darüber hinaus sein können, steht für den gebürtigen Steirer auch fest: "Absolut! Man weiß, dass bei der Admira Jahr für Jahr Riesentalente rauskommen und auch sofort den Anschluss finden. Das wird sich auch in diesem und den nächsten Jahren nicht ändern."

Mit Stefan Maierhofer hat man zudem im Sommer noch einen Altmeister dazugewonnen, der mit 38 Jahren eine ganz besondere Präsenz und positive Verrücktheit in die Mannschaft hineinbringt. "Es hilft natürlich, dass er im Training pusht und auch in den Spielen auf dem Feld merkt man, dass sich auch beim Gegner was tut und man sich auf ihn anders einstellen muss als auf einen anderen Stürmer. Das passt ganz gut", sieht sich Leitner in dieser Hinsicht der Teamführung von anderer Seite unterstützt.

Hoffnungsschimmer Buric: "Er ist zu hundert Prozent ein Gentleman"

Ein ruhigeres Umfeld würde zweifelsohne dazu beitragen, dass sich die vielversprechenden Youngster auch entwickeln können. Die Rückhol-Aktion von Damir Buric als Cheftrainer könnte ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung sein, um das Geschehene zu verdrängen.

"Diese Nachricht war sehr positiv, darüber habe ich mich sehr gefreut", gesteht der Admira-Torhüter. "Aus seiner ersten Amtszeit wissen wir, dass er ein sehr guter Trainer ist – und ein überragender Mensch. Von daher habe ich mich sehr gefreut, dass er wieder da ist. Hoffen wir, dass die nächsten Wochen so positiv verlaufen wie die letzten zwei Spiele."

In der Südstadt machte sich daraufhin ein Gefühl des Gewohnten breit, das Hoffnung auf zuletzt fehlende Kontinuität gibt: "Auf jeden Fall, das hat man mit seinem ersten Auftreten in der Südstadt wieder gemerkt – einfach diese Ruhe, die er ausstrahlt und dass er zu hundert Prozent ein Gentleman ist. Von dem her sind wir sehr glücklich und es ist sehr schön, wieder etwas Gewohntes zurück zu haben."

"Dann werden wir besser abschneiden als letzte Saison"

Mit dem 2:2 gegen die Austria und dem 3:1 gegen Ried hat sich auch sportlich etwas verändert. Zeigte man in Wien-Favoriten laut Leitner schon ein anderes Gesicht, gesellten sich gegen den Aufsteiger auch spielerische Akzente dazu, die dem Admira-Schlussmann Hoffnung geben.

"Jetzt müssen wir versuchen, den Schwung aus den letzten zwei Spielen, in denen wir gut performt haben, mitzunehmen. Dann bin ich davon überzeugt, dass wir besser abschneiden als letzte Saison."

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