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Admira: Geht es auch ohne Knasmüllner?

Winter-Check vor dem Frühjahr. PLUS: Wunschelf und Kaderbewertung.

Admira: Geht es auch ohne Knasmüllner?

Geht es auch ohne Christoph Knasmüllner?

Die Admira gehört fraglos zu den Wohlfühl-Storys der bisherigen Bundesliga-Saison. Nur wenige Experten hätten erwartet, dass die Südstädter auf dem vierten Tabellenplatz überwintern würden.

Gute sportliche Leistungen ziehen bei finanziell weniger auf Rosen gebetteten Vereinen fast schon naturgemäß Transfer-Begehrlichkeiten nach sich.

Deshalb sind es auch - diverse - Personalien, die bei den Niederösterreichern für Diskussionen und vereinzelt auch für Dissonanzen in einer rein sportlich erfolgreichen Spielzeit sorgen.

Zugänge Abgänge
Jonathan Scherzer (FC Augsburg II) Christoph Knasmüllner (FC Barnsley)

Vorneweg: Kaum Dissonanzen gab und gibt es rund um den Abgang von Christoph Knasmüllner, der sich am Deadline-Day dem englischen Championship-Verein FC Barnsley anschloss.

Der einzige Winter-Abgang bringt jedoch auch die größte sportliche Frage im Hinblick auf das Frühjahr mit sich: Lässt sich der Verlust des offensiven Herzstücks tatsächlich intern kompensieren? Klappt es, die Torquote des 25-Jährigen (12 Herbst-Tore) aufzufangen?

Reagiert hat die Admira auf dem Transfermarkt lediglich in der Defensive, für die Jonathan Scherzer vom FC Augsburg verpflichtet wurde.

Turbulenter als bei Knasmüllner ging es rund um zwei Sommer-Transfers zu. Maximilian Sax wird ablösefrei zu Austria Wien wechseln. Für Debatten sorgte jedoch vor allem, dass Markus Wostry zum LASK übersiedeln wird.

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Als Reaktion auf diesen Transfer entschlossen sich die Niederösterreicher, den Leistungsträger in der Innenverteidigung im Frühjahr nicht mehr einzusetzen - eine Herangehensweise, die nicht allerorts auf Verständnis stößt.

Somit muss Trainer Ernst Baumeister ab sofort auf zwei Schlüsselspieler verzichten. Dass man von den Teams im Spitzenfeld am wenigsten Druck hat, begünstigt einen derartigen Luxus tendenziell.

Und vielleicht gelingt es ja, Nachfolger aus den eigenen Reihen zu entwickeln. Denn dass Admira-Spieler inzwischen regelmäßig das Interesse anderer Vereine auf sich ziehen, spricht definitiv für die Arbeit in der Südstadt.


VIDEO: Ist Christoph Knasmüllner zu ersetzen?


LAOLA1 hat Wunschelf und Kaderbewertung der Admira:


TOR:

Auch wenn die Admira im Herbst die zweitmeisten Gegentore aller Ligaklubs erhalten hat, kann man Andreas Leitner zu starken ersten 20 Runden gratulieren. Der 23-Jährige hat sich klar als Nummer eins durchgesetzt. Die Südstädter verfügen in Kombination mit Manuel Kuttin über ein junges, Bundesliga-erprobtes Torhüter-Gespann, das sich im Vergleich mit der Konkurrenz ganz und gar nicht verstecken muss. Youngster Dennis Verwüster bleibt da nur der Platz als Nummer drei.

ABWEHR:

Durch die Entscheidung, Markus Wostry aufgrund seines Wechsels im Sommer zum LASK im Frühjahr nicht mehr spielen zu lassen, verliert die Admira-Abwehr stark an Qualität. Nun liegt es unter anderem an Manuel Maranda, den nächsten Schritt in der Entwicklung zu machen. Er wird wohl mit Fabio Strauss das Innenverteidiger-Duo bilden. Zudem kommt auch Macky Bagnack infrage, der sich Baumeister aber erst verstärkt empfehlen muss. Neben dem Kameruner lauert Pascal Petlach auf seine Chance. Auf der rechten Seite scheint Stephan Zwierschitz gesetzt. Links kämpfen Philipp Posch (8 Einsätze im Herbst), Marcel Holzmann (9) und Neuzugang Jonathan Scherzer (auch als Innenverteidiger und im Mittelfeldzentrum einsetzbar) um einen Platz in der Startelf, sofern Thomas Ebner, der diese Position im Herbst oft eingenommen hat, ins Mittelfeld rückt.

MITTELFELD:

Ein gutes Drittel aller Bundesliga-Tore der Admira im Herbst ging auf das Konto von Christoph Knasmüllner, am 31. Jänner unterschrieb der offensive Mittelfeldspieler aber beim FC Barnsley in der Championship. Wie geht die Admira mit diesem herben Verlust um? Ersatz soll keiner mehr kommen, daher dürfte Lukas Grozurek die Knasmüllner-Rolle zukommen, wie es schon beim Jahreskehraus gegen Altach der Fall war. Links ist Admiras zweitbester Scorer Dominik Starkl, der von Adduktorenproblemen zurückkehrt, gesetzt, über rechts scheint an Bald-Austrianer Max Sax kein Vorbeikommen. Im zentralen, defensiven Mittelfeld hat Baumeister mehrere Optionen, wobei Thomas Ebner als Kapitän im Herbst neben Markus Lackner, einem weiteren Dauerbrenner, zumindest zu Beginn die Einsserbesetzung auf der Doppelsechs sein dürfte. Allerdings kehrt auch Routinier Daniel Toth wieder zurück und drängt in die Startelf.

STURM:

Die Offensivpower aus dem Mittelfeld trübt das Bild in der vordersten Reihe ein wenig. Von den Mittelstürmern machte Sasa Kaljadzic den eindeutig besten Eindruck im Herbst. In 619 Einsatzminuten kam der 20-Jährige auf zwei Tore und vier Assists - das ist durchaus effizient. Marin Jakolis kam wesentlich öfter zum Einsatz und kann sich auch immerhin über drei Tore und fünf Assists freuen. Patrick Schmidt (1 Tor) ist der nächste Schritt im Herbst nicht gelungen. Alles in allem ein passables Aufgebot mit reichlich Potenzial.

TRAINER:

Der überraschende Trainerwechsel im Herbst hat der Admira wenig anhaben können, im Gegenteil. Seit dem Abgang von Damir Buric Richtung Greuther Fürth im September haben die "Panther" sechs Mal gewonnen, vier Mal remisiert und drei Mal verloren. Unter Ernst Baumeister machte die Admira, abgesehen von einer bösen 1:6-Abfuhr in Graz, zumeist einen kompakten Eindruck und schreckte auch gegen Red Bull Salzburg nicht davor zurück, einen mutigen, offensiven Fußball zu spielen, was zumindest mit einem Punkt belohnt wurde. Der zweitjüngste Kader der Liga ist bei Baumeister in guten Händen.

LAOLA1-PROGNOSE: Sukzessive hat sich die Admira im Herbst nach oben gearbeitet und seit Runde 15 Platz vier inne. Das würde am Ende der Saison einen Europacup-Platz bedeuten. Durch den Abgang von Knasmüllner und die Ausbootung von Wostry ging viel Torgefahr und Defensivstärke verloren, andererseits haben die Südstädter immer wieder bewiesen, Abgänge intern adäquat ersetzen zu können. Da keine Abstiegsgefahr droht und der Europacup kein Muss ist wie etwa bei der Austria, kann die Admira befreit aufspielen. Das kann sie so richtig gefährlich machen.

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