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Salzburg: Die große Saisonbilanz

Feedback für Spieler, Punkteausbeute gegen alle Gegner und ein Saison-Fazit. PLUS: Dreierkette!

Salzburg: Die große Saisonbilanz

Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen.

LAOLA1 blickt auf die Saison von Red Bull Salzburg zurück: Feedback für Spieler, Punkteausbeute gegen alle Gegner und ein Saison-Fazit. PLUS: Die Dreierkette als VIDEO!

DAS SPIELER-ZEUGNIS

Andreas Ulmer (34 Spiele/1 Tor/5 Assists): Der Linksverteidiger holte seine Titel neun und zehn. Brachte seine gewohnt guten Leistungen auch in dieser Saison konstant - ohne dabei zu überragen. Seine drei Saisontreffer in drei Bewerben (Bundesliga, Cup, CL-Quali) waren dafür allesamt absolute Traumtore.

Valon Berisha (33/5/8): Der Norweger avancierte nach seiner Kreuzbandriss-Saison 2014/15 wieder zum absoluten Stammspieler. 13 Scorer-Punkte sind durchaus zufriedenstellend, wenngleich man das Gefühl hat, das Linksaußen eben nicht zu 100 Prozent seine Position ist. In jedem Fall aber ein verlässlicher Spieler.

Takumi Minamino (32/10/3): Rein von den Scorerpunkten sollte hier natürlich ein grüner Pfeil nach oben zeigen, doch mit Fortlauf der Saison haben die Leistungen des Japaners eher stagniert. Sieben seiner zehn Treffer fielen in den ersten 13 Runden. Im Frühjahr lief ihm auch Valentino Lazaro den Rang ab. Da geht noch mehr.

Duje Caleta-Car (31/2/2): Einer der absoluten Gewinner dieser Salzburger Double-Saison. Der 19-jährige Kroate machte den Schritt zum Stammspieler und brachte seine Leistungen konstant. Das ist für einen Spieler in seinem Alter keineswegs selbstverständlich. Ein wichtiger Treffer gelang ihm bei Rapid (1:1) und vielleicht belohnt er sich mit einer EURO-Teilnahme.

Alexander Walke (31/0/0): Auch ein Gewinner! Startete als Nummer 2 in die Saison, löste in einem unruhigen Sommer Cican Stankovic ab und war fortan der Fels in der Salzburger Brandung. Wurde auch deswegen verdient zum "Tormann der Saison" gekürt, weil er sich keine groben Fehler leistete. Ein Vollprofi, der auch richtige und wichtige Aussagen trifft.

Paulo Miranda (30/2/3): Kam im vergangenen Sommer aus Brasilien und leistete sich zu Beginn einen Bock nach dem anderen. Doch der 27-Jährige erfing sich. Von vielen bereits als Fehleinkauf abgestempelt festigte sich der Südamerikaner in seiner ersten Saison in Europa und ließ gemeinsam mit Caleta-Car den Abgang Martin Hintereggers vergessen.

Naby Keita (29/12/7): Der Spieler der Saison! Naby Keita machte vor allem im Herbst den großen Unterschied aus. Seine Tagesverfassung entschied über den Spielausgang. Eine Malaria-Erkrankung stoppte ihn nur bedingt - unglaublich! Dürfte aber früher oder später nach Leipzig wechseln, denn Ralf Rangnick hat ihn (mit Gerard Houllier) 2014 auch nach Salzburg geholt.

Jonatan Soriano (27/21/8): Torschützenkönig und Topscorer - also business as usual für den Katalanen, der im Sommer eine spätpubertäre Phase entwickelte und öffentlich den Verein kritisierte. Aber: Er gab den Fehler zu, redete sich in einem LAOLA1-Interview alles von der Seele und war einmal mehr Salzburgs Schlüsselspieler. Dieses Mal mit etwas weniger Toren.

Christian Schwegler (25/1/1): Der Schweizer spielte ähnlich wie Ulmer eine brave Saison, ohne dabei groß hervor zu stechen. Aber das ist auch nicht sein Job, den der 31-Jährige als Vollprofi erledigt. Kein anderer Salzburger zeigt sich so aggressiv am Platz wie der Rechtsverteidiger, der zu den absolut besten seiner Zunft in Österreich gehört.

Benno Schmitz (24/0/3): Die gute Nachricht: Er kann viele Positionen spielen. Die schlechte Nachricht: Er kann viele Positionen spielen. Der Deutsche war in dieser Saison insgesamt auf fünf Positionen (RV, LV, IV, DM, RM) im Einsatz, konnte sich aber nur im Herbst im Mittelfeld für einige Spiele als Stammspieler positionieren. Im Frühjahr mehr auf der Bank zu finden.

Stefan Lainer (21/1/2): Kam als Rieder Stammspieler zurück nach Salzburg und spielte eine solide Saison mit mal mehr und mal weniger Einsatzminuten. Vertrat etwa im ersten Viertel der Spielzeit Schwegler in der Bundesliga würdig und recht. Lainer stand übrigens auch bei keiner einzigen Niederlage im Oberhaus am Feld.

Konrad Laimer (18/1/0): Die Richtung stimmt! Nach acht Bundesliga-Einsätzen 2014/15 blickt der Salzburger Akademiker nun schon auf 18 zurück - entsprechend seines Alters. Traf im Frühjahr schließlich auch ins Tor, im Cup sogar drei Mal. Wenn die Entwicklung so weiter geht und auch der letzte Pass noch ankommt, dann hat Salzburg 2016/17 noch mehr Freude mit ihm.

Valentino Lazaro (17/2/0): Im Herbst wieder weitestgehend verletzt, blieb er im Frühjahr glücklicherweise verletzungsfrei. Er steigerte sich mit Fortlauf und traf im Finish auch. Seine Körpersprache bringt manche Fans zwar zum Verzweifeln, doch Marcel Koller schätzt seine Fähigkeiten, wie etwa seinen enormen Antritt. Der 20-Jährige hat aber noch viel Luft nach oben.

Omer Damari (16/4/4): Acht Scorerpunkte überraschen wohl einige nach dieser Flop-Saison des Israelis - alleine drei davon erzielte er allerdings beim 8:0 gegen die Admira. Die Leipzig-Leihgabe enttäuschte aber über die gesamte Saison, spielte unter Oscar Garcia keine Rolle und wird im Sommer nach Deutschland zurückkehren, wo er noch bis 2018 Vertrag hat.

Yordy Reyna (16/3/1): Der Peruaner war während der Saison lange Zeit verletzt, aber auch am Feld war wohl seine Frisur das Auffälligiste an ihm. Hat in Grödig (elf Treffer in einem halben Jahr 2014/15) als schnelle Sturmspitze funktioniert, in Salzburg auf den Außen ganz und gar nicht. Hat noch ein Jahr in Salzburg, aber auch eine Zukunft? Nur schwer vorstellbar...

Yasin Pehlivan (16/0/0): Kam im August nach Salzburg und sorgte ob seiner Rapid-Vergangenheit für Brisanz. Das war es aber dann auch schon. Wirkte im Salzburger Spiel mehr wie ein Fremdkörper und fiel meistens nur durch unnötige Fouls und Gelbe Karten auf. Salzburg hat die Option auf Vertragsverlängerung nicht gezogen.

Hany Mukhtar (13/1/2): Für ihn gilt dasselbe wie für Omer Damari - eine Flop-Leihe. Wird zu Benfica zurückkehren.

Hee-Chan Hwang (13/0/1): Schnupperte in dieser Saison immer mehr in die Bundesliga-Mannschaft hinein und hatte auch schon gute Chancen auf seinen ersten Treffer im Oberhaus. Zeigte gute Ansätze.

Bernardo (13/0/0): Vielversprechend! Vor allem weil er erst ein halbes Jahr in Europa ist, 21 Lenzen zählt und eigentlich als Innenverteidiger geholt wurde. Fühlt sich im defensiven Mittelfeld aber sichtlich wohl. Seine Pässe sind geschmeidig.

Dimitri Oberlin (13/3/3): Wurde früh ins kalte Wasser geworfen, tat sich da mit 17 Jahren natürlich nicht wirklich einfach. Spielte mit Fortdauer öfter in Liefering, was ihm gut tat, und schrieb oben drei Mal an. Ein echter "Jungbulle", den es einfach zu entwickeln gilt. Ein gewisser Optimismus ist beim 18-Jährigen erlaubt.

Martin Hinteregger (8/0/0): Disqualifizierte sich selbst mit seinen Disziplinlosigkeiten im Herbst, wechselte im Winter leihweise nach Gladbach, das die Kaufoption nicht zog. Kehrt nach Salzburg zurück, vorerst, denn die "Bullen" sind nicht unbedingt scharf darauf, das "enfant terrible" wieder aufzunehmen. Die Qualität möge zwar für ihn sprechen, doch Miranda/Caleta-Car haben sich eingespielt. Und auch mit Hinteregger ist man schon öfters in der CL-Quali gescheitert.

Smail Prevljak (7/1/0): Durfte in dieser Saison mehr in der Bundesliga spielen als in der Spielzeit zuvor. Es gelang ihm auch sein erster Oberhaus-Treffer, nun allerdings nach einem Kreuzbandriss erst einmal am Weg zurück.

David Atanga (5/0/1): Siehe Dimitri Oberlin.

Cican Stankovic (5/0/0): Der Verlierer. Kam als "Tormann der Saison" aus Grödig, Salzburgs Nr. 1 Peter Gulacsi wechselte nach Leipzig - eigentlich war alles angerichtet für Stankovic. Doch in einem turbulenten Salzburger Sommer ließ auch er sich anstecken, Walke übernahm und fortan gab es keinen Grund mehr, zu wechseln. Wenn Stankovic spielte, machte er allerdings seinen Job. Und muckte als Nummer zwei auch nicht unnötig auf. Seine Zeit kann kommen, wenn er aus diesem Jahr lernt.

Marco Djuricin (3/0/0): Passte nie nach Salzburg und wird wohl auch nicht hierher zurückkehren.

Christoph Leitgeb (3/0/1): Katastrophen-Saison für den Steirer, der wegen seiner Knieverletzung auch die EURO verpasst. Entgegnete den Gerüchten, dass er aufhören wird. Kämpft für sein Comeback. Sollte sich aber keine Besserung einstellen, würde eine tolle Karriere zu Ende gehen. Hoffentlich nicht so.

Asger Sörensen (2/0/0): Der junge Däne hat praktisch pausenlos Verletzungspech.

Dayot Upamecano (2/0/0): Der 17-Jährige hat zwei Mal für die großen "Bullen" gespielt und zeigte dabei vielversprechende Leistungen.

Xaver Schlager (2/0/0): Das 18-jährige Mittelfeld-Talent, das von Oscar Garcia in der Winterpause explizit gelobt wurde, durfte sein Debüt in der Bundesliga geben.

 

FAZIT UND KADERPERSPEKTIVE: Salzburg hat in einer Saison nach einem Umbruch seine Ziele erreicht. Das war nicht immer schön anzusehen, das war nicht immer leicht, aber am Ende des Tages wurden die Ziele erreicht. Jüngere Spieler haben dabei wichtige Erfahrungen gemacht und werden kommende Saison davon profitieren. Dazu kommen neue Spieler, die Qualität haben sollten. Munas Dabbur hat sie und ist ein wichtiges Signal. Sollte der Garcia-Weg auf diese Weise fortgesetzt werden und sich neue Spieler schnell akklimatisieren, könnte es auch mit der CL-Quali klappen, zumindest aber sollte dieses Jahr wieder die Europa League erreicht werden. Denn die Salzburger Mannschaft wird 2016 viel weiter als zum Vergleichszeitpunkt 2015 sein. Naby Keita wird früher oder später (wohl nach Leipzig) wechseln, mit ihm steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine erstmalige erfolgreiche CL-Qualifikation.

 
*) Anmerkung: Die Pfeile symbolisieren, ob die Saison für einen Spieler nach Kritierien wie Leistung, Einsatzzeit und Standing innerhalb eines Vereins ein Fort- oder Rückschritt war, oder ob er sein Level gehalten hat.



SO VIELE PUNKTE HOLTE RB SALZBURG GEGEN...

 

SK RAPID WIEN 

 

 FK AUSTRIA WIEN 

 

 ADMIRA WACKER 

 SK STURM GRAZ 

WAC 

RIED 

 SCR ALTACH 

 SV MATTERSBURG 

 SV GRÖDIG 

LAOLA1-BILANZ

Am Ende des Tages steht das Triple-Double. Es wurde Geschichte geschrieben, und das nach dem historisch schlechten Sommer 2015. Es ist auch ein Zeichen von Qualität, wenn man den Turnaround schafft und am Ende sogar einen Punkt mehr als 2015 eingefahren hat. Die Meisterschaft hat man mit dem schlechtesten Start der RB-Ära begonnen, Peter Zeidler wurde als RB-Trainer so früh wie noch kein anderer zuvor gegangen. Der Deutsche sorgte allerdings schon für einen Turnaround, ohne dass die Mannschaft sich großartig weiterentwickelte. Deswegen traf die sportliche Führung die Entscheidung und nach Interims-Trainer Thomas Letsch, der seinen Job mit einem Sieg gegen Rapid erledigte, wurde Oscar Garcia geholt. Der hatte die Mannschaft schnell im Griff, stabilisierte die Defensive, stellte das Team bravourös auf die Gegner ein. Sollte der Katalane bleiben, und intern vermittelt er den Eindruck, dass er nichts Anderes vorhat, dann könnten nächste Saison nicht nur beide Titel verteidigt werden, sondern mit den richtigen Neuzugängen auch wieder Schmidt'sche Verhältnisse einkehren.

 

Bernhard Kastler


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