NEWS

Diese Zahlen sprechen für einen Meister Salzburg

LAOLA1 Foto: ©

RB Salzburg hat am Wochenende einen großen Schritt in Richtung Titelverteidigung gemacht.

Die dritte Meisterschaft in Folge scheint sechs Runden vor Schluss mit sechs Punkten Vorsprung auf Rapid nur mehr Formsache zu sein.

Als Hauptgrund für das bevorstehende Titel-Triple der Bullen wurde zuletzt immer wieder die schwächelnde Konkurrenz – allen voran die Wiener Klubs - genannt.

Ist es tatsächlich so, oder setzt sich Klasse schlussendlich immer durch? Denn dass der Liga-Krösus den mit Abstand besten Kader besitzt, steht außer Frage.

Dennoch lautete im Herbst der mediale Grundtenor: „Noch nie war die Chance so groß wie heuer, dass Salzburg nicht Meister wird.“

Holpriger Start

Schließlich verlief der Start der neuformierten Mozartstädter alles andere als nach Wunsch. Gleich in den ersten zwei Runden setzte es Niederlagen gegen den SVM (1:2/a) und Rapid (1:2/h).

Kurz danach erfolgte das bittere Out in der CL-Quali gegen Malmö FF, als nach einem 2:0-Heimsieg ein 0:3 in Schweden alle Träume beendete.



Grün-Weiß schwebte zur selben Zeit auf Wolke sieben. Die Barisic-Elf eliminierte Ajax Amsterdam in der CL-Quali und holte zu Saisonbeginn vier Liga-Siege in Folge, darunter ein 5:2 im Auswärtsderby in Favoriten.

Als Folge betrug der Vorsprung auf Salzburg bereits neun Punkte.

Die Wiener Austria wiederum präsentierte sich im Herbst extrem effizient. Sieben Begegnungen wurden mit einem Tor Unterschied gewonnen.

Als die Veilchen dann aus dem Nichts Herbstmeister wurden -  war der Titel-Dreikampf geboren. Doch mittlerweile alles Schnee von gestern, wie die aktuelle Tabelle zeigt.

Die aktuelle Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg1610460:29+3158
2Rapid1641057:38+1952
3Austria138945:44+147

Dass sich Salzburg schlussendlich wieder durchsetzen wird, hat rein statistisch nur wenig mit dem Unvermögen der anderen zu tun.

Denn die Tabellen seit Rapids letztem Meistertitel in der Saison 2007/08 zeigen, dass die Wiener im Großen und Ganzen Jahr für Jahr auf die ungefähr gleiche Punkteausbeute kommen – auch, was den Schnitt nach 30 Runden angeht.

Ausnahmen bilden die Saisonen 2012/13 und 13/14, in denen einmal die Austria und einmal Salzburg überragend herausstechen.

Saison 2014/15, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg194786:39+4761
2Rapid158752:34+1853
7Austria8111139:44-535

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg227799:42+5773
2Rapid1910768:38+3067
7Austria10131345:51-643

Rapid hatte in der letzten Saison zur gleichen Zeit einen Punkt mehr am Konto, bei Salzburg waren es drei Zähler mehr.

Saison 2013/14, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg225398:26+7271
2Rapid139851:35+1648
3Austria1210850:37+1346

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg2556110:35+7580
2Rapid1711863:40+2362
4Austria14111158:44+1453

Eine Traumsaison der Salzburger. Am 28. Spieltag (!) wurde bereits der Titel fixiert. Rapid und Austria hatten nach 30 Runden weniger Punkte als heuer gesammelt.

Saison 2012/13, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Austria207369:26+4367
2Salzburg1710372:34+3861
3Rapid138948:33+1547

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Austria257484:31+5382
2Salzburg2211391:39+5277
3Rapid1691157:39+1857

Eine violette Saison für die Ewigkeit. Mit klubinternen Punkterekord zum 24. Meistertitel. Dabei spielte auch Salzburg groß auf. Rapid hinkte punktemäßig hinterher.

Saison 2011/12, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg1311647:29+1850
2Rapid1213543:26+1749
3Austria1112742:36+645

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg1911660:30+3068
2Rapid1614652:30+2262
4Austria14121052:44+854

Zweikampf nach 30 Runden. Salzburg - acht Zähler weniger als heuer - nur einen Punkt vor Rapid. Mit sechs Siegen in Folge aber wieder Meister.

Saison 2010/11, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Sturm157855:30+2552
2Austria149751:28+2351
4Rapid139847:33+1448
5Salzburg1211736:24+1247

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Sturm199866:33+3366
2Salzburg1712753:31+2263
3Austria1710965:37+2861
5Rapid14111152:42+1053

Sturm machte in dieser Saison das Rennen. Mit nur 66 Zählern - es war dies die geringste Ausbeute eines Meisters seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel.

Saison 2009/10, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg208261:21+4068
2Rapid179464:31+3360
3Austria176748:33+1557

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg2210468:27+4176
2Austria236760:34+2675
3Rapid2110580:38+4273

Starke Punkteausbeute aller drei Klubs. Nach Austria-Serie fiel Meisterschafts-Entscheidung am letzten Spieltag. Bullen holten mit 2:0 in Graz den Teller.

Saison 2008/09, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg215475:36+3968
2Rapid177674:33+4158
3Austria159647:35+1254

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Salzburg235886:50+3674
2Rapid217889:43+4670
3Austria1711859:46+1362

Ebenfalls ein hoher Punktschnitt. Früh kristallisierte sich ein Titelgewinn der Mozartstädter heraus.

Saison 2007/08, Tabelle nach 30. Runde:

PlatzKlubSUNToreDifPunkte
1Salzburg158753:30+2353
2Rapid156950:33+1751
5Austria1112736:29+845

Endtabelle:

PlatzKlubSUNToreDifPunke
1Rapid216969:36+3369
2Salzburg189963:42+2163
3Austria1513846:33+1358

Selbst beim letzten Meistertitel hatten die Grün-Weißen sechs Runden vor Schluss weniger Punkte am Konto als jetzt.

Zusammenfassend

In den letzten acht Jahren konnte Rapid nach 30 Runden nur drei Mal mehr Punkte einfahren als in der Saison 2015/16. Und Salzburg wiederum hatte drei Spieljahre dabei, in denen weniger Punkte heraussprangen.

Das Kräfteverhältnis ist somit relativ gleich geblieben. Einzig die Wahrnehmung ist eine andere.

Salzburg hat sich verändert. Die Dominanz der Bullen ist nicht mehr so augenscheinlich wie vor zwei, drei Jahren.  

Damals kickten aber noch Spieler wie Kevin Kampl, Sadio Mane oder Alan in der Red-Bull-Arena.  

Und Trainer Roger Schmidt revolutionierte die Spielweise.

Kein Hollywood

Nun gibt es kein Hollywood mehr – erfolgreich ist man dennoch, nur eben nicht mehr auf spektakuläre Weise.

Seit den zwei Niederlagen zu Saisonstart gingen nur mehr zwei weitere Begegnungen verloren. Seit acht Runden ist die Truppe von Oscar Garcia ungeschlagen.

Mit Jonatan Soriano und Naby Keita befinden sich noch immer die zwei besten Akteure Österreichs im eigenen Kader.

Die Zahlen und Fakten belegen, dass der neue, alte Meister zurecht Salzburg heißen wird.

 

Martin Wechtl

Kommentare