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Das sind die Noten nach dem Grunddurchgang

Wie gut haben die Klubs gearbeitet? Welche Spieler stehen im Fokus?

Das sind die Noten nach dem Grunddurchgang

Der Grunddurchgang der Admiral Bundesliga ist vorbei. 132 Spiele sind gespielt, 380 Tore waren zu sehen, das ergibt einen Schnitt von 2,88 Treffern pro Partie.

Die meisten davon hat Salzburgs Karim Adeyemi erzielt, der die Torschützenliste mit 15 Treffern anführt. Die meisten Assists hat Stefan Nutz gegeben - er hat elf Rieder Tore aufgelegt. Auf Platz eins der Scorerliste steht wiederum Sturms Jakob Jantscher mit zehn Toren und neun Assists.

Bevor die Tabelle geteilt und die Anzahl der Punkte halbiert werden, zieht LAOLA1 Verein für Verein Bilanz.

Es gibt Noten für die Leistungen in der bisherigen Bundesliga-Saison - auch du kannst abstimmen! Und es wird jeweils ein Spieler in den Fokus gestellt.

FC Red Bull Salzburg

FC Red Bull Salzburg
Foto: © GEPA

Rang 1

Bilanz: 17 Siege, 4 Unentschieden, 1 Niederlage - 50:13 Tore

Die leisen Zweifel, die im Sommer nach dem Umbruch und der Bestellung des eher unerfahrenen Matthias Jaissle als Chefcoach laut wurden, sind längst ausgeräumt. Seit der Ligareform haben die "Bullen" noch nie einen besseren Grunddurchgang hingelegt. Und wieder stellt sich nur eine Frage: Wer soll diese Salzburger am Weg zum Titel stoppen?

Lediglich eine Niederlage - gegen Aufsteiger Austria Klagenfurt - steht zu Buche. Und die Defensive wirkt sattelfester als in den vergangenen Jahren. Das war schon sehr, sehr stark!

LAOLA1-Note: 1

  • Spieler im Fokus: Nicolas Seiwald

Ein waschechter Salzburger, der den Durchmarsch aus der eigenen Jugend bis zu den Profis schafft. Das hat in der Mozartstadt Seltenheitswert. Der 20-Jährige ist seit dem Sommer nicht mehr aus der Startelf wegzudenken und hat auch schon sein Debüt im ÖFB-Trikot hinter sich.


SK Sturm Graz

SK Sturm Graz
Foto: © GEPA

Rang 2

Bilanz: 10 Siege, 7 Unentschieden, 5 Niederlagen - 46:32 Tore

Kann Christian Ilzer eigentlich auch ein Jahr zwei? Ja, kann er. Der Sturm-Coach, der seit seinem Bundesliga-Aufstieg mit dem TSV Hartberg den Wandervogel gemimt hat, hat die Grazer in dieser Saison rasch als ersten Verfolger der Salzburger etabliert. Doch irgendwie fehlte ab Mitte Oktober - auch durch Corona-Sorgen - die Luft, um halbwegs mit den "Bullen" Schritt zu halten.

Konstant stark hingegen ist, was Sportchef Andreas Schicker auf dem Transfermarkt abliefert. Da lässt praktisch kein Neuzugang aus und Geld wird auch noch eingenommen.

LAOLA1-Note: 2

  • Spieler im Fokus: Jakob Jantscher

Mit 33 Jahren die statistisch beste Saison deiner Karriere - die auch bisher alles andere als von schlechten Eltern war - hinzulegen, kannst du schon mal machen. Zehn Tore, elf Assists, Führungsspieler und Identifikationsfigur. So einen Mann braucht eine erfolgreiche Mannschaft einfach im Kader.


Wolfsberger AC

Wolfsberger AC
Foto: © GEPA

Rang 3

Bilanz: 11 Siege, 4 Unentschieden, 7 Niederlagen - 34:32 Tore

"Wozu brauchen's denn den bitte!?" Der übliche Reflex so manches österreichischen Fußball-Fans und -Experten trat auch bei der Bestellung von Robin Dutt zum neuen WAC-Coach zutage. Die Frage ist inzwischen beantwortet, die Kärntner haben die Hälfte ihrer Spiele gewonnen und waren ab dem elften Spieltag stets unter den Top 3.

Dass die Leistungen 2022 bisher nicht wirklich berauschend waren, darf aber nicht verschwiegen werden. Und wie sieht es eigentlich mit den längst fälligen Umbauarbeiten am und rund ums Stadion aus?

LAOLA1-Note: 2

  • Spieler im Fokus: Adis Jasic

Oha! Eigenbauspieler, die zu echten Leistungsträgern werden, hatten bei den Wolfsbergern zuletzt ja eher Seltenheitswert. Der 19-Jährige ist aber genau ein solcher. Anfang Oktober tauchte der Rechtsverteidiger auf der Bildfläche auf und macht seither keinerlei Anstalten von selbiger wieder so schnell zu verschwinden. Stark.


FK Austria Wien

FK Austria Wien
Foto: © GEPA

Rang 4

Bilanz: 8 Siege, 9 Unentschieden, 5 Niederlagen - 31:23 Tore

Angesagte "Scheißjahre" finden zumindest in Wien-Favoriten nicht statt. Die Veilchen sind zwar nicht ideal gestartet, doch die vielen violetten Talente haben im kalten Bundesliga-Wasser sehr schnell ziemlich gut schwimmen gelernt. Die vier Siege en suite zum Start ins neue Jahre waren die bisherige Krönung, der Einzug in die Meistergruppe die Belohnung.

Während im Umfeld weiterhin ziemlich um die finanzielle Zukunft des Klubs gerauft wird - nach dem Einstieg der Investoren ist mit "Gazprom" ein neues Problem aufgepoppt -, hat die auf ihren jeweiligen Positionen unerfahrene sportliche Führung rund um Sportdirektor Manuel Ortlechner und Trainer Manfred Schmid den Laden anscheinend ziemlich gut im Griff.

LAOLA1-Note: 2

  • Spieler im Fokus: Matthias Braunöder

Der Burgenländer ist das Sinnbild des neuen Wegs, den die Austria beschreitet. Ein Eigenbauspieler, der schon in Kindertagen zum Klub gekommen ist, ein harter Arbeiter, der aber auch richtig gut kicken kann. Und einer, der die guten Ratschläge von Routiniers wie Alex Grünwald und Markus Suttner zu schätzen weiß.


SK Rapid Wien

SK Rapid Wien
Foto: © GEPA

Rang 5

Bilanz: 8 Siege, 7 Unentschieden, 7 Niederlagen - 35:31 Tore

Mit dem zweitgrößten Budget der Liga und dem ständigen Anspruch, zumindest hinter Salzburg die Nummer 2 im Land zu sein, bis zum letzten Spieltag des Grunddurchgangs um die Teilnahme an der Meistergruppe zittern zu müssen, ist schlichtweg zu wenig. Nur ein einziges Mal wurden in der Meisterschaft zwei Siege in Folge gefeiert - in den Runden 21 und 22.

Die Hütteldorfer haben einen Trainerwechsel hinter sich, Ferdinand Feldhofer hat Didi Kühbauer ersetzt und soll einen Philosophie-Wechsel einläuten. Der Druck ist wie immer groß, Luft nach oben reichlich vorhanden.

LAOLA1-Note: 4

  • Spieler im Fokus: Marco Grüll

Schon so mancher exzellente Kicker eines kleineren Vereins ist an der Erwartungshaltung und dem Druck in Hütteldorf gescheitert. Nicht so der 23-Jährige, der sich bisher beim SCR als extrem wertvoll erwiesen und sogar den Sprung ins ÖFB-Team geschafft hat.


SK Austria Klagenfurt

SK Austria Klagenfurt
Foto: © GEPA

Rang 6

Bilanz: 7 Siege, 9 Unentschieden, 6 Niederlagen - 31:33 Tore

Die Kärntner haben als erster Aufsteiger direkt den Einzug in die Meistergruppe geschafft. Die Klagenfurter haben außerdem als einziges Bundesliga-Team in dieser Saison Leader RB Salzburg eine Niederlage zugefügt. Und sie haben daheim nur eine Partie verloren. Das ist aller Ehren wert!

Zudem hat Trainer Peter Pacult seine Ruf endgültig rehabilitiert. In Klagenfurt laufen sehr viele Dinge in die richtige Richtung. Das ist man von Klubs aus der Kärntner Landeshauptstadt so überhaupt nicht mehr gewohnt.

LAOLA1-Note: 1

  • Spieler im Fokus: Alex Timossi Andersson

Der Schwede wird im Sommer bei einem Klub in der deutschen Bundesliga landen, alles andere wäre eine Überraschung. Gleichzeitig hat er die Zukunft der Klagenfurter Austria womöglich mehr geprägt als sonst ein Spieler; weil er sich in Kärnten so toll entwickelt, ist der FC Bayern nämlich drauf und dran, die Klagenfurter zu ihrem Partner-Klub zu machen und in Zukunft so manches vielversprechende Talent an den Wörthersee zu verleihen.


SV Ried

SV Ried
Foto: © GEPA

Rang 7

Bilanz: 7 Siege, 8 Unentschieden, 7 Niederlagen - 31:41 Tore

Dass es letztendlich sogar fast für die Teilnahme an der Meistergruppe gereicht hätte, war eher der schwächelnden Konkurrenz geschuldet denn der astreinen Arbeit im Innviertel. Denn das Trainer-Tohuwabohu - Andreas Heraf ging als Chefcoach in die Saison, war dann im Krankenstand, überwarf sich mit seinem Vertreter Christian Heinle, quasi aus dem Krankenstand heraus folgte die Trennung, Heinle musste kurz darauf Robert Ibertsberger weichen - warf kein gutes Licht auf die Verantwortlichen im Innviertel.

Während daheim eine Festung errichtet werden konnte (ungeschlagen!), waren die Auswärtsfahrten in der Regel umsonst (nur ein Sieg!).

LAOLA1-Note: 3

  • Spieler im Fokus: Ante Bajic

Dass beim 26-Jährigen bisher noch kein größerer Klub zugeschlagen hat, ist einzig durch seine lange Vertragsdauer (bis 2024) einigermaßen erklärbar. Der Offensivspieler ist - neben Stefan Nutz - der Mann für die besonderen Momente im Rieder Spiel und mit sechs Toren sowie drei Assists auch ziemlich effektiv.


LASK

LASK
Foto: © GEPA

Rang 8

Bilanz: 6 Siege, 7 Unentschieden, 9 Niederlagen - 28:29 Tore

Wer dachte, der LASK hätte sich längst als Top-Team in der Bundesliga etabliert, wurde in dieser Saison eines Besseren belehrt. Ab der sechsten Runde waren die Linzer - abgesehen von einem Ausreißer am 9. Spieltag - unter dem Strich, am Ende war das Verpassen der Meistergruppe nicht einmal knapp.

Mit Andreas Wieland (statt Dominik Thalhammer) und Radovan Vujanovic (ebenfalls statt Thalhammer) kamen im Herbst ein neuer Trainer und ein neuer Sportdirektor. Die Trendwende war aber nicht nachhaltig genug. Um auch etwas Positives zu schreiben: Das neue Stadion wird tatsächlich gebaut!

LAOLA1-Note: 5

  • Spieler im Fokus: Peter Michorl

Ein Assist. Ein einziger Assist. Peter Michorls Formkrise symbolisiert die Krise der Linzer. In den vergangenen drei Saisonen hat der Wiener noch insgesamt 38 Tore vorgelegt, doch diesmal läuft es für ihn so überhaupt nicht. Hinzu kommen auch noch zwei Gelb-Rote Karten innerhalb von zwei Einsätzen.


WSG Tirol

WSG Tirol
Foto: © GEPA

Rang 9

Bilanz: 5 Siege, 8 Unentschieden, 9 Niederlagen - 30:42 Tore

So richtig rund lief es im Grunddurchgang nicht. Zunächst eine Unentschieden-Serie, der erste Sieg erst Ende September. Und auch danach kam die Truppe von Langzeit-Coach Thomas Silberberger nie so richtig in Tritt.

Dass der eine oder andere Abgang schmerzt, ist nicht zu übersehen. Aber immerhin konnte mit Giacomo Vrioni wieder ein Stürmer von Juve ausgeliehen werden, der ziemlich genau weiß, wo das Tor steht. Angesichts der Aufregung rund um den Swarovski-Ausstieg als Hauptgeldgeber muss der WSG Tirol erneut gute Arbeit attestiert werden.

LAOLA1-Note: 3

  • Spieler im Fokus: Raffael Behounek

Natürlich war das Benfica-Gerücht im Winter letztlich eine Ente. Dass es aber nicht völlig absurd klingt, wenn der Innenverteidiger mit einem Wechsel zu einem namhaften Klub in Verbindung gebracht wird, sollte schon zu denken geben. Als Aggressive Leader auf dem Platz und gerne auch mit dem Mikro vor der Nase hat sich der 24-Jährige als Herz der Wattener etabliert.


TSV Hartberg

TSV Hartberg
Foto: © GEPA

Rang 10

Bilanz: 5 Siege, 7 Unentschieden, 10 Niederlagen - 29:35 Tore

Hartberg will sich in der Bundesliga etablieren, unterstreicht die Ambitionen mit durchaus namhaften Spielerverpflichtungen, der Gründung einer Akademie und den Stadionplänen, die jetzt dann aber wirklich mal umgesetzt werden sollen.

Doch sportlich läuft es nicht nach Wunsch, der Abgang von Trainer Markus Schopp hat die Steirer härter getroffen als zunächst erwartet. Die Mundwinkel hängen nach diesem Grunddurchgang ziemlich tief. Solche Phasen muss man eben überstehen, wenn man langfristig Bundesliga spielen will.

LAOLA1-Note: 4

  • Spieler im Fokus: Jürgen Heil

Was ist denn mit dem los? Der 24-Jährige war in Hartberg bisher immer ein Mitläufer, nie über einen längeren Zeitraum hinweg gesetzt. Neo-Chefcoach Kurt Russ stellte ihn ins Zentrum und ließ ihn kicken. Und siehe da, das kann der richtig gut! Acht Scorerpunkte, Leistungsträger als Stammkraft. Gibt schlechtere Ausgangspositionen für die anstehenden Vertragsverhandlungen - mit welchem Klub auch immer.


FC Admira

FC Admira
Foto: © GEPA

Rang 11

Bilanz: 4 Siege, 8 Unentschieden, 10 Niederlagen - 25:31 Tore

Die Verpflichtung von Andreas Herzog als Trainer hatte noch nicht den gewünschten Effekt, die Südstädter reihten sich schon bald auf den hinteren Rängen ein, eine Phase von zehn sieglosen Partien en suite machte ihnen ab Mitte Oktober das Leben schwer.

Herzog hadert oft - mit den Schiedsrichtern, der Unerfahrenheit seiner Mannschaft, der fehlenden Konstanz in den Leistungen. Ein echter Wiener raunzt eben gerne.

LAOLA1-Note: 4

  • Spieler im Fokus: Roman Kerschbaum

Der Niederösterreicher hat unter Andreas Herzog einen ordentlichen Entwicklungssprung gemacht und ist das Um und Auf im Mittelfeld der Südstädter. Mit sechs Toren und drei Assists ist es jetzt schon seinen beste Saison in Sachen Scorerpunkte. Im Sommer ist er ablösefrei zu haben, die halbe Bundesliga signalisiert Interesse.


SCR Altach

SCR Altach
Foto: © GEPA

Rang 12

Bilanz: 3 Siege, 4 Unentschieden, 15 Niederlagen - 10:38 Tore

Die bisherige Katastrophen-Saison gipfelte in zehn Niederlagen in Folge zum Ende des Grunddurchgangs. Eine verpatzte Transferzeit im Sommer, ein effektloser Trainerwechsel von Damir Canadi auf Ludovic Magnin, eine anscheinend verpatzte Transferzeit im Winter - Neo-Sportchef Werner Grabherr hat sich bisher eher nicht mit Ruhm bekleckert.

Hinzu kamen im Winter Gerüchte, wonach einige Spieler hinter Canadis Rücken die Taktik geändert hätten. Das Team präsentiert sich rat- und lustlos. Es muss ein Wunder her.

LAOLA1-Note: 5

  • Spieler im Fokus: Atdhe Nuhiu

Nach vielen Jahren im Ausland sollte er der bereits in der Vorsaison schwächelnden Offensive neuen Schwung verleihen. Tatsächlich ist der 32-Jährige der beste Torschütze seines Teams - mit drei Toren. Etwas mehr als 8,5 Stunden am Feld braucht Nuhiu diese Saison für ein Bundesliga-Tor. Läppische zehn Altacher Treffer waren es erst insgesamt.



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