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Pölten-Jugendleiter Scharner: "Müssen Magnet sein"

Der SKN-Jugendleiter will weit mehr als einfache Jugendarbeit leisten:

Pölten-Jugendleiter Scharner:

SKN St. Pölten-Jugendleiter Paul Scharner schlägt seit Juli seine Zelte in der niederösterreichischen Landeshauptstadt auf und schmiedet große Pläne für die Zukunft.

Der 42-jährige Ex-Profi der Wiener Austria hat nach seinem Kapitel als Jugendtrainer von Austria Salzburg im heurigen Sommer ein neues Kapitel in seinem Fußball-Dasein aufgeschlagen. Der Purgstaller möchte seine Erfahrungen als Ex-Profi in der Admiral Bundesliga, der Deutschen Bundesliga sowie der englischen Premier League weitergeben und eine Zukunft für den Verein, aber auch mit seinem Vorhaben zur Zukunft der österreichischen Nationalmannschaft beisteuern.

Doch auch innerhalb Niederösterreichs hat er mit seinem Wirken ein Ziel: Die klare Nummer eins bei der Jugendarbeit werden. Um zu erreichen, dass der "SKN ein Magnet" für Jugendspieler wird, will sich der 40-fache Nationalspieler sowohl am System der Football Association (FA) als auch jenes der Schweizer bedienen, wie er gegenüber "kicker.at" klar macht.

"Der SKN muss ein Magnet werden"

Sein Ehrgeiz kannte bereits zu aktiver Spielerzeit keine Grenzen. Scharner reflektiert, dass der "unbändige Ehrgeiz" sein "größter Vorteil" und sein "größter Nachteil zugleich" war. Doch er sieht seine Fußball-Karriere unter dem Strich als positiv verlaufen an, wohl wissend, dass ohne die Rückkehr zu Wigan Athletic wohl nie der FA-Cup-Sieg herausgesprungen wäre. Und: Der Ex-Verteidiger war seiner Zeit so begehrt, dass Trainer-Legende Sir Alex Ferguson um seine Tätigkeiten bei den "Red Devils" buhlte.

Doch Scharner weiß, wo sein Hier und Jetzt verweilt: Die angesprochene Jugendarbeit beim SKN. Er verdeutlicht: "Unser Auftrag ist, dass der SKN ein Magnet wird." Dies sei für ihn "eine Selbstverständlichkeit", wie der "Kicker" schreibt. 

Um dieses Ziel zu erreichen, kupfert sich Scharner die Züge der englischen FA sowie der Schweizer ab. Denn bei der Nachwuchsarbeit auf der Insel werden alle paar Monate Qualitätsprüfungen durchgeführt. In der Schweiz hingegen "wollen alle Klubs Spieler für die 'Nati' produzieren", wie er weiter betont. Deswegen müsse es "ein Ziel vom SKN sein, österreichische Teamspieler zu produzieren." Weiter: "Es kann nicht sein, dass hier jeder immer sein eigenes Süppchen kocht."

Ziel: ÖFB-Nachwuchsligen

Doch nicht nur die Nationalelf ist das erklärte Ziel für die Jugendspieler. Auch auf Profi-Niveau soll den "Wölfen" eine rosige Zukunft bevorstehen können: "Ich will regelmäßig Spieler entwickeln, die für unsere Profis interessant sind. Alles andere ist mir wurscht. Es ist mir völlig egal, wie hoch wir welches Nachwuchsspiel gewinnen."

Der Weg dahin ist bekanntlich lang, denn dem SKN fehlt es bislang an einer eigenen Vereinsakademie. Deswegen möchte Scharner den Nachwuchs "in den nächsten Monaten" fit für ein solches Vorhaben machen, um 2023 oder 2024 in den ÖFB-Nachwuchsligen einsteigen zu können. "Derzeit habe ich leider noch sehr viel administrative Aufgaben zu erfüllen. Aber ich will ja auch unsere Trainer freispielen, damit die nur ja keine Energie für ihre Kernaufgaben verlieren", bemerkt der fünffache Familienvater.

Um in den ÖFB-Nachwuchsligen aufspielen zu können, investiert Scharner an manchen Tagen über zehn Stunden, um das Projekt voranzutreiben. Auch wenn er zusammen mit Sohn Benedict in einem Verein verweilt - Benedict ist auf dem Rasen im Mittelfeld beheimatet - kreuzen sich die Wege nur sporadisch. Denn der 17-Jährige spielt bereits im U18-Nationalteam auf und ist am besten Weg, einen Stammplatz im Profi-Kader des Zweitligisten zu erhalten.


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