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LAOLA1-Experte Glawogger: Neue Inputs aus England

Dominik Glawogger schildert die Inputs von seiner Tour auf der Insel.

LAOLA1-Experte Glawogger: Neue Inputs aus England Foto: © Patrick Nawe

Besuch aus dem hohen Norden Deutschlands gibt es am Ostersonntag beim LAOLA1-Topspiel der HPYBET 2. Liga zwischen Titelanwärter WSG Wattens und Vorwärts Steyr (10:30 Uhr im LIVESTREAM).

Dominik Glawogger, einst Geschäftschäftsführer Sport und Trainer beim FAC, inzwischen U19-Coach des deutschen Zweitligisten Holstein Kiel, wird die Partie als Co-Kommentator begleiten. Die Vorfreude ist riesig:

"Ich freue mich schon total auf das Spiel. Ich kenne die Liga noch sehr gut aus meiner Zeit als Trainer beim FAC. Deshalb kommt es immer wieder mal vor, dass ich Sonntagvormittag um 10:30 Uhr gemütlich vom Wohnzimmer in Kiel aus eine Partie im LAOLA1-LIVESTREAM mitverfolge."

Außerdem: "Als Co-Kommentator zu agieren war schon als Kind ein kleiner Traum von mir. Außerdem kann ich hier wieder einmal etwas mehr im Dialekt sprechen und muss mich nicht so wie in Kiel allzu sehr an die hochdeutsche Sprache halten. Auch der erste Kontakt mit Kommentator Johannes Kristoferitsch war sehr positiv. Wir werden uns bemühen, den Leuten einen unterhaltsamen Fußball-Vormittag zu bieten."

<<<WSG Wattens - Vorwärts Steyr, Sonntag, 21. April, 10:30 Uhr im LAOLA1-LIVESTREAM>>>

Die Perspektive als Co-Kommentator ist für den 29-Jährigen eine neue Erfahrung - und Erfahrungen möchte der Steirer auch neben seiner Tätigkeit als Trainer in Kiel so reichhaltig wie möglich sammeln.

Eindrücke aus England

Ende März hospitierte er etwa in England bei Brighton & Hove Albion und Charlton. Welche Eindrücke er auf der Insel sammeln konnte?

"Nach meinen Hospitationen bei Empoli und Udinese war es mir wichtig, auch mal mehr über den Fußball in England zu erfahren. Es war beeindruckend, mit welcher Leidenschaft die Menschen dort den Fußball leben."

Jede Übung und Spielform im Training sei von hoher Intensität geprägt gewesen: "Trotz der Anstrengung hatten die Spieler immer wieder ein Lächeln auf den Lippen. Die Trainer coachten nicht nur sehr detailliert, sondern forderten die Spieler auch immer wieder dazu auf, die Übung zu genießen. Klassisches Kommando dafür war 'Enjoy boys'. Bei den Abläufen profitieren Vereine vom Scholarchip-System. Dadurch wird den Jungs ab der U16 die Möglichkeit gegeben, Teile der Schulbildung direkt im Klub zu absolvieren. Das spart Anfahrtswege, ermöglicht zwei Trainingseinheiten pro Tag und schafft zusätzliche Ressourcen für Videoanalyse, Gym-Sessions und Regeneration."

Drills bis zur Perfektion

"Die Engländer legen sehr viel Wert auf Drills. Durch viele Wiederholungen sollen Abläufe bis zur Perfektion geübt werden. Ich verfolgte bis dato den Ansatz, den Spieler immer wieder in neue Situationen zu bringen, in denen er Entscheidungen treffen muss."

Dominik Glawogger

Oft geht es um Details, die solche Ausflüge in ein anderes Fußball-Land so wertvoll machen. Details, die man später in die eigene Arbeit einfließen lassen kann. Ein Beispiel:

"Die Engländer legen sehr viel Wert auf Drills. Durch viele Wiederholungen sollen Abläufe bis zur Perfektion geübt werden. Ich verfolgte bis dato den Ansatz, den Spieler immer wieder in neue Situationen zu bringen, in denen er Entscheidungen treffen muss, damit er dann im Spiel auch in der Lage ist, in der jeweiligen Situation selbstständig eine Lösung parat zu haben. Wahrscheinlich braucht man aber eine gewisse Balance zwischen Drills und Spielformen mit verschiedenen Provokationsregeln. Mal schauen, wie wir das in den nächsten Wochen in unsere Abläufe in Kiel implementieren."

Interessant sei auch gewesen, dass die Akademie-Spieler von Charlton nur schwarze Schuhe tragen dürfen. Bei Brighton wiederum setzt man sowohl im Spiel als auch im Training intensiv auf Datenerfassung:

"Für jede Position gibt es dann vorab definierte Key-Performance-Indikatoren, an denen ein Spieler in einem Spiel beziehungsweise einem Training zusätzlich zur subjektiven Einschätzung des Trainers gemessen wird. Zudem hat jedes Team bis zur U11 einen eigenen Videoanalysten."

Mit neuen Inputs nach Kiel

Glawogger streicht neben den inhaltlichen Erkenntnissen, was Trainingsplanung und -steuerung angeht, vor allem die Offenheit beider Vereine hervor, ihm Einblicke zu verschaffen:

"Bei der U23 von Charlton war ich beim Spiel gegen Hull U23 zum Beispiel bei der Halbzeitansprache dabei. In Brighton durfte ich das Pre-Match-Meeting der U18 vor dem Spiel gegen die U18 von Aston Villa miterleben. Zudem haben alle Vereine eine eigene Cafeteria, wo man sich regelmäßig zum Austausch trifft. In England wird intensiver über Inhalte und nicht ständig nur über organisatorische Dinge diskutiert. Das finde ich sehr wichtig."

Glawogger betreut die U19 von Holstein Kiel
Foto: © Patrick Nawe

Der gebürtige Grazer ist also definitiv mit neuen Inputs zurück nach Kiel gereist. Die Profis des Vereins aus der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins rangieren in der 2. deutschen Bundesliga auf den fünften Platz - drei Zähler hinter dem dritten Rang, der zur Teilnahme an der Relegation berechtigt. In der Vorsaison war man in selbiger am VfL Wolfsburg gescheitert.

Glawogger beschreibt den Schritt in den hohen Norden Deutschlands für ihn persönlich als "absoluten Gewinn". Von der U12, über seine U19 bishin zur ersten Mannschaft würden alle Teams auf der gleichen Anlagen trainieren.

Der beste Beruf der Welt

"Ich sitze in einem Büro mit dem Trainer der U17 und der U23. Gegenüber ist das Büro der ersten Mannschaft, die aktuell um einen Aufstiegsplatz zur Bundesliga kämpft. Besonders hervorzuheben ist dabei Tim Walter. Als Cheftrainer hat er immer ein offenes Ohr und nimmt sich Zeit, wenn es Fragen gibt. Die Trainer aus dem Verein dürfen sich auch alle Einheiten von ihm anschauen. Da wir meist um 17:15 Uhr mit der U19 auf dem Platz stehen, hospitiere ich sozusagen am Vormittag bei unserer ersten Mannschaft. Sowas ist für mich absolut nicht selbstverständlich und weiß ich deshalb auch sehr zu schätzen", berichtet Glawogger.

Generell würde bei den "Störchen" ein sehr familiärer Umgang herrschen. Sportdirektor Fabian Wohlgemuth und Fabian Müller, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, würden diese Kultur jeden Tag vorleben: "Das hat mir den Einstieg im hohen Norden schon extrem erleichtert."

Bezüglich der Ziele in seiner Trainer-Karriere möchte Glawogger noch nicht zu weit nach vorne blicken:

"Im Fußball geht es darum, die Spiele zu gewinnen. Deshalb will ich gemeinsam mit meinem Trainerteam meine Spieler besser machen, um damit die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass wir am Wochenende erfolgreich sind. Zum anderen will ich mich als Trainer weiterbilden, mich persönlich weiterentwickeln und immer besser werden. Und was noch ganz wichtig ist - was ich in England gelernt habe: Nie zu vergessen, dass man eigentlich den besten Beruf der Welt hat und diesen jeden Tag auch genießen soll."

Seine Freude an diesem Job soll und wird Glawogger am Ostersonntag auch als Co-Kommentator vermitteln.

<<<WSG Wattens - Vorwärts Steyr, Sonntag, 21. April, 10:30 Uhr im LAOLA1-LIVESTREAM>>>

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