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Shootingstar! Wer wird Rapids nächster Demir?

Shootingstars bei Rapid II? Einer wie Thomas Müller und ein spezieller Fall:

Shootingstar! Wer wird Rapids nächster Demir? Foto: © GEPA

Der eigene Nachwuchs ist beim SK Rapid Trumpf - zumindest wieder nach einigen Jahren des Leerlaufs.

Sportdirektor Zoran Barisic brachte die alten Tugenden wieder zurück nach Hütteldorf, Willi Schuldes hat als sportlicher Leister für Rapid II, Akademie und Nachwuchs seit Jahren die Verantwortung für die Entwicklung der Stars von morgen und Steffen Hofmann formte diese sowohl als Talente-Manager sowie auch jetzt als Rapid-II-Trainer.

Die Durchgängigkeit reicht bis zu Profi-Coach Didi Kühbauer, der den Rohdiamanten dann auch durchaus Chancen ganz oben einräumt. Das aktuelle Parade-Beispiel für den Weg nach oben ist Yusuf Demir, der bereits als 17-Jähriger und international gejagtes Top-Talent in der Kampfmannschaft aufläuft, doch auch Spieler wie Leo Greiml, Dalibor Velimirovic, Melih Ibrahimoglu, Lion Schuster und Co. haben schon Spuren hinterlassen.

"Ich freue mich über jeden Spieler, der bei den Profis dabei ist", hadert Hofmann nicht damit, dass ihm gewisse Youngster nicht regelmäßig zur Verfügung stehen. "Wir betreiben sehr viel Aufwand in der Akademie, in der zweiten Mannschaft und wir machen das Ganze nur, um gute Spieler in die Kampfmannschaft zu führen. Von daher habe ich damit überhaupt kein Problem, ganz im Gegenteil. Jeder, der oben trainieren oder spielen darf, für den freue ich mich. Dann hole ich mir halt welche aus der U18, und wenn die auch oben sind, dann wird es wirklich schwierig."

Die Vereins-Ikone und der "Fußballgott" der Fans erklärt, wie die Spieler bei Rapid herangeführt werden. "Man muss ihnen von Anfang an klar machen, dass sie kein Profi-Spieler, kein Rapid-II-Spieler, sondern Rapid-Spieler sind. Da muss es egal sein, für welche Mannschaft man spielt. Wenn man sich das Dress anzieht, spielt man für Rapid und hat nicht immer gut zu spielen, aber zumindest immer alles zu geben. Das ist das Entscheidende, wenn man sich dieses wunderschöne grüne Trikot anzieht."

Doch wer kommt von unten nach? Wer wird der nächste grün-weiße Shootingstar? Und wer kann sich über Rapid II für die Profis aufdrängen? Hofmann und Schuldes nehmen für LAOLA1 den einen oder anderen vielversprechenden Rohdiamanten unter die Lupe.

Pascal Fallmann (Rechtsverteidiger/16 Jahre):

Foto: © GEPA

Steffen Hofmann hält sehr viel vom Sohn des Ex-Profis und jetzigen Austria-Co-Trainers Jochen Fallmann: "Er ist natürlich noch sehr jung, aber ein richtig guter Spieler. Er muss natürlich noch lernen, aber von seiner Einstellung und dem Zugang zum Fußball auch aus familiären Gründen schon einmal sehr weit ist. Aber er hat mit Sulzbacher einen Spieler in der zweiten Mannschaft vor sich, der ihm seinen Platz sicher nicht so schnell geben wird. Von daher wird er bei uns trainieren – ob er bei uns oder in der Akademie spielen wird, wird man sehen. Er wird seine Spiele bekommen. Für die Zukunft ist er ein Spieler, auf den wir uns freuen."

Willi Schuldes sieht in Fallmann mehr als nur einen Führungsspieler für die Zukunft: "Man merkt schon, dass er aus einer Fußballerfamilie kommt. Da sind Dinge automatischer, das merkt man, dass er da Routine hat. Es ist ja lustig, weil wir ja auch die Familie Hedl haben mit Tobi als Feldspieler und Niki im Tor. Falli ist einfach ein super Typ, ein typischer Kapitän, auch wenn er Seitenspieler ist in der Viererkette. Er macht das gut, aber genauso wie Bennie muss er erst einmal schauen, dass er überhaupt unter den ersten Elf ist. Aber es ist ja kein Problem, weil er ist ja eigentlich noch U18-Spieler und die Zeit wird für ihn sprechen."

Benjamin Kanuric (Zentrales Mittelfeld/17):

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Steffen Hofmann muss lachen, wenn es um den 17-jährigen Jungspund geht - für ihn ist Kanuric ein "spezieller" Youngster: "Bennie ist ein außergewöhnlicher Spieler, der ein Passspiel hat, das nur wenige haben. Pass- und Schusstechnik sind überragend. Er ist ein sehr interessanter Typ, wirklich sehr spannend. Er ist nicht der typische Spieler, den man vielleicht aus der Akademie kennt. Es bringt natürlich viele Aufgaben mit sich, auch als Talente-Manager. Aber ich mag ihn unheimlich gerne. Körperlich kann er sicherlich noch zulegen, aber dann ist er sicher auch ein Spieler, der Potenzial für mehr hat.

Doch warum ist er nicht der typische Akademiespieler? "Bennie ist speziell, aber nicht ungut, sondern er sagt manchmal einfach Dinge, bevor er darüber nachdenkt. Da lachen wir sehr viel zusammen, aber wir lachen gemeinsam. Deshalb ist das eine gute Geschichte zwischen uns beiden. Das sei ihm in dem Alter absolut noch verziehen."

Auch Willi Schuldes hebt ganz bestimmte Eigenschaften hervor: "Weil er gut ist und Fähigkeiten als zentraler Mittelfeldspieler hat. Er hat ein gutes Auge, ein gutes Passspiel und hat sich jetzt im körperlichen Bereich verbessert. Aber er ist nur einer von mehreren. Eigentlich kann jede Woche einer der Shootingstar werden, wenn er das liefert, was er draufhat."

Niklas (Tormann/19) und Tobias Hedl (Stürmer/17):

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Steffen Hofmann, der mit Vater und Torhüter Raimund Hedl selbst zusammenspiele, meint scherzhaft über die Fußballer-Wurzeln der beiden Brüder: "Ich hätte nicht einmal geglaubt, dass da ein Tormann rausschaut, geschweige denn ein Stürmer (lacht). Ich kenne natürlich Tobi und Niki seitdem sie sehr klein waren. Es ist schon spannend. Niki ist jetzt immer bei den Profis trainieren, wird aber noch bei uns spielen. Aber es ist natürlich eine interessante Konstellation.

Der Kampf um die Nummer 1 bei Rapid II ist eröffnet. Hütete die ersten beiden Spiele noch Hedl das Tor, war es zuletzt Bernhard Unger: "Um ehrlich zu sein, ist es das einzige Thema, wo auch ich mich als Talentemanager nicht eingemischt habe, weil mit denen die hinten drin stehen, kenne ich mich zu wenig aus."

Willi Schuldes kennt die Hedl-Familie nur zu gut: "Also Niki Hedl steht als Tormann schon vor dir, wie ein Fels in der Brandung. Er ist die meiste Zeit bei den Profis. Es freut mich für ihn, weil er einfach einen immensen Schub gemacht hat. Tobi Hedl ist ein ganz anderer Typ, ein Typ wie Thomas Müller, der auf den Positionen zwischen 9 und 10 so herumschleicht und Sachen macht, die kein anderer macht. Er war jetzt auch am Muskel verletzt, wird aber zurückkommen und in der U18 einsteigen. Und dann wird man schauen, wie schnell das bei ihm geht."

Nicolas Binder (Stürmer/18):

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Steffen Hofmann findet auch für den 18-jährigen Stürmer lobende Worte und schätzt dessen Qualitäten, auch wenn dieser bisher noch keine Chance in der 2. Liga bekam. "Er war kurz vor dem Saisonstart leider noch ein bisschen angeschlagen. Er ist ein klassischer Mittelstürmer, groß und ein Brechertyp – ein interessanter Spieler."

Auch Willi Schuldes glaubt an die Kraft und Dynamik des jungen Angreifers: "Er wäre Anfang September zum U18-Nationalteam eingezogen worden, hat sich aber am Wochenende davor einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Er ist aber ein richtiger Sturmtank mit Kraft seiner Figur, er ist kopfballstark. Da wird man genau drauf schauen."

Bernhard Zimmermann (Stürmer/18):

Foto: © GEPA

Der 18-jährige Stürmer ist nur einer von zwei Neuzugängen, die von außerhalb zur Rapid-Familie dazugestoßen waren. Steffen Hofmann weiß aber Bescheid, was sich die Grün-Weißen erwarten dürfen: "Er war Torschützenkönig in der U18 in St. Pölten und ist ein Spieler, der eine unheimliche Mentalität mitbringt. In jedem Training gibt er Vollgas, in jedem Spiel sowieso. Mit ihm vorne hätte ich früher selbst auch gerne gespielt, weil dann musst du in der Defensive wenig machen, weil der Junge attackiert alles, was am Platz rumläuft. Er wird noch Zeit brauchen, aber schauen wir einmal, wo die Reise bei ihm hingeht."

Willi Schuldes holte den vielversprechenden Youngster nicht umsonst zu Rapid II: "Er ist erst seit knapp einem Monat bei uns. Er hat sich super eingefunden, ein sehr giftiger Stürmer. Er war wie letztes Jahr Marco Fuchshuber Torschützenkönig in der ÖFB-Jugendliga – und das muss man auch erst einmal werden. Er weiß also, wo das Tor steht. Er ist auch bereit zu arbeiten und zu laufen. Das Lustige war das letzte Spiel gegen die U19-Nationalmannschaft, da hat er gegen unsere Verteidigung gespielt."

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