Endstand
2:1
1:0, 1:1
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Scheiblehner: "Auch Sieger können ausrutschen"

Nach der Niederlage gegen die Young Violets spricht der Coach des FC Blau-Weiß Linz über den "schlechten Tag" und seinen Vertrag.

Es ist eine der größten Sensationen der bisherigen Saison in der Admiral 2. Liga.

Nach acht Niederlagen am Stück besiegen die Young Violets den davor zehn Spiele ungeschlagenen FC Blau-Weiß Linz mit 2:1.

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"Niemand war heute in Normalform", sagt BW-Trainer Gerald Scheiblehner nach dem Spiel im LAOLA1-Interview.

Der Coach des Titelfavoriten erklärt, warum er in der Kabine trotzdem nicht laut wird, wie es um seine Vertragsverlängerung steht und was der Abgang von Sportchef Tino Wawra für ihn bedeutet.

LAOLA1: Wie schmerzhaft ist diese Niederlage gegen den Tabellenletzten?

Gerald Scheiblehner: Der Tabellenplatz ist mir relativ egal, weil die Liga sehr eng ist. Was schmerzt, ist unsere Leistung. Wir haben im Ballbesitz sehr unsauber gespielt. Wir haben uns sehr wenige Torchancen erspielt, was sehr untypisch für uns ist. Das zweite Gegentor war aus einem Standard, was auch untypisch ist. Das 0:2 war ein Spiegelbild unserer Leistung. Es war ein ganz schlechter Tag von uns.

LAOLA1: Wie erklären Sie sich das?

Scheiblehner: Das ist schwer zu erklären. Sehr oft geht es gut, wenn du den einen oder anderen Ausfall hast, heute aber war es schwierig. Aber die Mannschaft darf auch mal einen schlechten Tag haben, wir sind auch nur Menschen. Auch Sieger können ausrutschen, aber sie müssen dann wieder aufstehen. Nächste Woche wollen wir wieder unser wahres Gesicht zeigen.

LAOLA1: Die Gegentore zu sehr ungünstigen Zeitpunkten haben sicher auch nicht geholfen…

Scheiblehner: Zwei Gegentore sind zu viel, wenn du vorne dabei sein musst. Wir haben das heute nicht gut genug gemacht. Es war eine verdiente Niederlage. Wir waren zu schwach, um hier zu gewinnen.

LAOLA1: Wie sehr fehlt Matthis Seidl?

Scheiblehner: Er fehlt jeder Mannschaft in dieser Liga. Über die Saison hinweg muss man auch sowas aushalten, es gibt immer wieder gesperrte oder verletzte Spieler. Letzte Woche haben wir es ohne ihn sehr gut gemacht, heute weniger. Ich glaube nicht, dass es nur an ihm liegt. Wir haben viele gute Spieler, aber niemand war heute in Normalform.

LAOLA1: Werden Sie in der Kabine laut?

Scheiblehner: Laut darf man nur dann werden, wenn es gut läuft. Man kann der Mannschaft ja nichts vorwerfen, es war einfach ein schlechter Tag. Wir haben erstmals seit Oktober ein Spiel verloren, das kann passieren, auch wenn es bitter ist. Wir müssen die Jungs jetzt eher aufrichten, als auf sie draufzuhauen.

LAOLA1: Viele solcher Ausrutscher darf sich Ihr Team im Frühjahr aber nicht mehr leisten, oder?

Scheiblehner: Auf keinen Fall. Jeder Ausrutscher tut weh, St. Pölten ist sehr stabil. Es wird bis zum Ende ein harter Fight zwischen St. Pölten, dem GAK und uns.

"Das wäre jetzt aber eine billige Ausrede"

LAOLA1: In den vergangenen Wochen ist viel im und rund um den Verein passiert.

Scheiblehner: Das wäre jetzt aber eine billige Ausrede, wir haben es zuletzt gegen Amstetten sehr gut gemacht. Wir wissen, dass Tino Wawra geht, das war uns auch schon länger bekannt. Anders wäre es uns lieber, aber wir können gut damit umgehen.

LAOLA1: Auf Sie kommt dadurch mehr Arbeit in Sachen Kaderplanung zu.

Scheiblehner: Tino hat das so vorbereitet, dass zurzeit nicht viel zu tun ist. Es gibt ein paar Verträge, die Optionen haben, das müssen wir uns jetzt anschauen. Aber das ist nicht die große Herausforderung. Und dann müssen wir sowieso abwarten, in welche Richtung es geht. Wir werden jetzt schauen, dass wir so schnell wie möglich einen neuen Verantwortlichen finden, Christoph Peschek hat schon einige gute Gespräche geführt. Ich mache mir da keine Sorgen.

LAOLA1: Peschek sagt auch, dass er sehr zuversichtlich ist, dass Sie Ihren Vertrag verlängern.

Scheiblehner: Das ist schön, wenn er das ist, ich bin es auch.

LAOLA1: Also spricht nichts dagegen?

Scheiblehner: Christoph hat derzeit viele Termine. Ich habe ihm gesagt, er braucht sich da keinen Stress zu machen, ich laufe nicht davon. Mir gefällt es sehr gut bei Blau-Weiß, die Mannschaft ist top. Es spricht nichts dagegen, dass ich hier bleibe.

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