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Was macht BW Linz schlecht? Was macht der FAC gut?

LAOLA1-Experte Bernd Freimüller analysiert die Probleme von Titel-Favorit FC Blau-Weiß Linz und die Stärken des FAC in der Admiral 2. Liga.

Was macht BW Linz schlecht? Was macht der FAC gut? Foto: © GEPA

In Linz sah alles so klar aus vor der Saison: Ein eingespieltes Team verstärkt sich auf der einzigen Bedarfsposition mit einer anerkannten Ligagröße (Goalgetter Ronivaldo) – da kann doch nichts schiefgehen.

Tat es aber doch – fünf Niederlagen in zehn Saisonspielen, der zehnte Tabellenrang und Ronivaldo mit bisher zwei Saisontreffern. Das 1:2 beim FAC in der zehnten Runde der Admiral 2. Liga war die zweite Niederlage in Folge (Spielbericht >>>).

Probleme in der Offensive

Ich kann auch nicht den genauen Grund für die Misere ausmachen, aber jetzt fallen halt Sachen auf, die vorher noch keine Rolle spielten. So saß am Sonntag mit Paul Mensah nur ein dezidierter Offensivspieler auf der Bank und der spielte bisher eine reichlich schwache Saison – für ein Spitzenteam eine verdammt dünne Besetzung. Einerseits verständlich, dass ihm Ronivaldo nach gefühlt fünf Ballberührungen über 70 Minuten Platz machen musste, aber torgefährlicher wurden die Linzer ohne den Brasilianer natürlich auch nicht. 

Matthias Seidl mühte sich im Offensivbereich redlich ab, bekam aber mehr hohe Bälle serviert als Zuspiele in den Fuß und da sind die unzähligen weiten Einwürfe von Fally Mayulu, dem die Arme jetzt schmerzen müssen, gar nicht eingerechnet.

So wackelt sogar ein Platz unter den ersten Vier, der bei Aufstiegsverhinderungen der Konkurrenz immerhin noch für einen Relegationsplatz reichen könnte.

Krasniqis Torgefahr

Der FAC wiederum ließ sich von einem vergebenen Elfer in der ersten Hälfte durch Eren Keles nicht entmutigen. Keles knallte weit übers Tor, Christoph Lang (Sturm II) und Burak Yilmaz (Horn) trafen wenigstens den Kasten, scheiterten aber an den Torhütern und sorgten für drei vergebene Elfer in dieser Runde.

Ich habe vor Wochen anlässlich seines Treffers in St. Pölten geschrieben, dass Leomend Krasniqi etwas mehr Torgefahr anbietet als seine Konkurrenten auf der Sechs – diesmal traf er mit einem fulminanten Weitschuss. Vielleicht aber auch nur täuschender Zufall, weil ich bei allen seinen drei Saisontreffern (inklusive des Cup-Tors in Bad Gleichenberg) anwesend war.

Nach dem Ausfall von Christian Bubalovic trat der FAC diesmal mit einer Dreier-Abwehr an – Marcus Maier und Christopher Kröhn (noch offensiver, holte den Elfer heraus) bzw. der für ihn eingewechselte Masse Scherzadeh verbreiterten diese vor allem nach der Pause durchwegs zu einer Fünfer-Kette, dazu noch die Doppel-Sechs mit Krasniqi und Clemens Hubmann – da hatten die Linzer ein Bollwerk vor sich, dass sie nur in der Nachspielzeit und damit zu spät sprengen konnten.

Gitsov und die Gelben

Krasniqi ist nach seiner fünften Gelben im nächsten Spiel gesperrt, das ist aber gar nichts gegen Aleksandar Gitsov, der rechten Hand von Headcoach Mitja Mörec. Gitsov hält nämlich nach zehn Runden beim Liga-Höchstwert von sieben Verwarnungen – eine Statistik, die ich eher von einem bärbeißigen Verteidiger mit einem Gesicht wie ein Heizkörper erwarten würde als von einem Trainer.

Die Floridsdorfer nach diesem Heimsieg damit wieder unter den ersten Vier – im Gegensatz zu den Linzern dürften sie nach kleineren Anfangsschwierigkeiten die Erfolge des Vorjahres wiederholen können, den einen oder anderen Platz auf oder ab.

Die Highlights der Partie im VIDEO:


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