Das Maximum ist erreicht
Die Bundesliga-Regeln besagen: Es dürfen nicht mehr als drei Amateure-Teams in der 2. Liga spielen. Der FC Liefering gilt als "eigenständiger Verein" bekanntlich nicht als Zweitvertretung des FC Red Bull Salzburg, ist also ausgenommen.
Doch was passiert, wenn die LASK Amateure OÖ aufstiegsberechtigt sind, allerdings die Amateure von Austria, Sturm und Rapid nicht auf einem Abstiegsplatz landen?
Dann bestreitet die schlechtestplatzierte Amateurmannschaft ein Play-Off mit Hin- und Rückspiel gegen die aufstiegsberechtigte Regionalliga-Amateurmannschaft. Das ist in den Bestimmungen des ÖFB klar geregelt.
Sturm-Sportchef Andreas Schicker bringt es überspitzt auf den Punkt: "Es ist eine Situation, wo du im Worst Case als Dritter Relegation spielen könntest – das ist unwahrscheinlich, aber theoretisch ist es möglich, dass du als Dritter aus 16 Mannschaften absteigst."
Sollte die Regionalliga-Amateurmannschaft das Play-Off gewinnen, wäre der Drittletzte der 2. Liga gerettet. Sollte die Regionalliga-Amateurmannschaft das Playoff verlieren, gäbe es einen anderen Aufsteiger aus derselben Regionalliga, sofern dieser unter den Top 3 gelandet ist. Insgesamt sind also vier Teams involviert.
Ein hypothetisches Beispiel mit fiktiven Abschlusstabellen:
| 2. Liga | Regionalliga Mitte | 
|---|---|
| 13. Young Violets | 1. LASK Amateure | 
| 14. Dornbirn | 2. Bad Gleichenberg (keine Lizenz) | 
| 15. Steyr | 3. Leoben | 
| 16. Kapfenberg | 4. WSC Hertha | 
Soweit zur Theorie. In der Praxis sind sich die Klubs mit Amateuren in der 2. Liga der drohenden Gefahr freilich bewusst, gehen aber unterschiedlich damit um.
"Wäre nicht der große Hals- und Beinbruch"
"Wir wollen, dass die Jungs Woche für Woche ihre Erfahrungen in der 2. Liga sammeln. All die Jungs, die wir jetzt oben dabei haben – Matthias Braunöder, Can Keles, Aleksandar Jukic –, haben 30 oder mehr Spiele in der 2. Liga gemacht. Sie sind dort sportlich auf die Bundesliga vorbereitet worden. Uns beneiden auch international viele Klubs, dass wir diese Möglichkeit haben", sagt Austria-Sportdirektor Manuel Ortlechner.
Er gibt sich aber einigermaßen entspannt: "Wenn es passiert, dass die Jungs runterrutschen, ist das natürlich schade, aber nicht der große Hals- und Beinbruch. Die Regionalliga Ost ist auch eine gute Erwachsenen-Liga."
Rapids Sportdirektor Markus Katzer bekräftigt indes: "Uns ist der Klassenerhalt sehr wichtig!" Er sieht seine Jung-Rapidler nicht sonderlich in Gefahr: "Meistens ist es so, dass der Herbst ein bisschen schlechter ist als das Frühjahr. Die Spieler haben dann in der Rückrunde schon mehr Spiele in den Beinen, treten routinierter auf. Deswegen bin ich zuversichtlich, dass wir die Klasse halten werden."
"Ideale Plattform"
Sturms Andreas Schicker sagt: "Am Ende ist es wichtig, dass wir die Liga halten. Ich denke, dass die jungen Spieler, speziell aus der Akademie der Jahrgang 2004, die wir im Sommer raufgezogen haben, einen guten Schritt gemacht haben. Hat man jetzt auch gesehen: Leon Grgic und Jonas Karner, um zwei Beispiele zu nennen, waren im Trainingslager dabei."
"Es gibt einige Beispiele, bei denen wir einfach der Meinung sind, da ist die Plattform 2. Liga genau die richtige. Und da ist es auch besser, 90 Minuten dort zu spielen, als auf der Bank zu sitzen und einen fünf-minütigen Kurzeinsatz zu haben. Das ist einfach so, und wir sehen das wirklich bei vielen jungen Spielern als ideale Plattform", so Sturms Sportchef weiter.
Es wird ein aufregendes Frühjahr für die Amateure der Bundesligisten.