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Wie Strykerlabs den Fußball revolutionieren will

Das Grazer Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, Training im Fußball mittels sportwissenschaftlicher Forschung und dem Einsatz von Daten zu revolutionieren.

Wie Strykerlabs den Fußball revolutionieren will Foto: © Strykerlabs

Der Vormarsch von künstlicher Intelligenz macht auch im Fußball nicht Halt.

Das Grazer Start-up Strykerlabs arbeitet mit Klubs wie Union Berlin, Young Boys Bern und einem Großteil der Vereine der ADMIRAL Bundesliga zusammen und hat sich zum Ziel gesetzt, Training im Fußball mittels sportwissenschaftlicher Forschung und dem nutzenbringenden Einsatz von Daten zu revolutionieren.

Wir haben uns mit Mitgründer Thomas Gutschlhofer und CEO Philip Klöckl in Teil eins dieses Interviews über die Entstehung des Unternehmens und das Potenzial von Daten im Fußball unterhalten.

LAOLA1: Künstliche Intelligenz spielt eine immer größere Rolle. Sie möchten damit Entscheidungsprozesse im Fußball optimieren und objektivieren. Wie kam es zu dieser Idee?

Philip Klöckl: Ich komme aus dieser Industrie und dort ist einfach alles von vorne bis hinten optimiert. Als begeisterter Sportler und mit meinem technischen Hintergrund war der Startschuss für mich im Nachwuchsfußball dann etwas schockierend. Dort habe ich gesehen, auf welcher Grundlage die Entscheidungen getroffen werden. Im Nachwuchsfußball sind die technischen Möglichkeiten zwar noch nicht gegeben, aber ich habe schon dort versucht, die Entscheidungsprozesse zu optimieren. In meinen ersten Profiklubs habe ich dann gesehen, dass die vorhandenen Daten gar nicht dazu genutzt werden, klare und bessere Entscheidungen zu treffen, um sich nicht auf das Bauchgefühl verlassen zu müssen. Ich selbst komme aus dem Triathlon und dort wird über Jahre geplant.

Thomas Gutschlhofer: Durch meine Arbeit als Trainer habe ich gesehen, dass diese Prozesse in anderen Sportarten ganz klar geregelt sind und die Technik heutzutage erlaubt es uns, im Fußball genauso gezielt zu arbeiten, wie in anderen Sportarten.

LAOLA1: Sie haben also erkannt, dass zwischen dem, was im Fußball gemacht wird und dem Potenzial, welches die Daten bieten, eine große Lücke besteht?

Klöckl: Absolut. Es sind sehr viele Daten in verschiedenen Bereichen ungenutzt, denn teilweise werden die Daten separat gesammelt und nicht miteinander verknüpft. Wenn ich diese Daten aber nicht verbinde, kann ich beispielsweise der Ursache einer Verletzung nicht auf den Grund gehen.

Gutschlhofer: Historisch gesehen haben wir aus meiner Sicht früher gar keine Daten gehabt und jetzt haben wir plötzlich ganz viele. Wir haben uns gefragt, was wir jetzt mit den ganzen Daten machen. Daher ist es unser Ziel, dass wir mit den vielen Daten, die da sind, schlüssige Entscheidungen treffen können.

LAOLA1: Würden Sie sagen, der Mix aus Praxiserfahrung und technischem Know-how sorgt heutzutage für den Erfolg von Strykerlabs?

Klöckl: Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ist definitiv ein Kern der Sache gewesen. Wenn man sich unser Team anschaut, vereinen wir genau diese beiden Felder und noch viele mehr. Diese Kombination erlaubt es Systeme zu entwickeln, die über das hinausgehen, was einzelne Personen nicht auf die Beine stellen können.

Gutschlhofer: Der Austausch aus der Praxis mit all den Herausforderungen und dann das Wissen der Statistiker, mit denen wir die optimale Lösung finden können, ist auch heute noch entscheidend. Ganz im Sinne eines klassischen Start-ups bringt jeder sich ein und es wird viel diskutiert.

LAOLA1: Sie haben gerade schon den Begriff "Start-up" genannt. Wie sah damals ihr erstes Angebot auf dem Markt aus?

Klöckl: Das erste Produkt war eine Webplattform, die zu dieser Zeit den Vereinen ermöglicht hat, die wichtigsten Daten wie GPS-Tracking zu importieren. Die Trainer selbst konnten in dieser Plattform auch ihre Trainingsplanung eintragen. Schon zu dieser Zeit hat man dann direkt den Einblick für die Trainingssteuerung bekommen. Damit konnten wir schon sehr früh einen eigenen Cashflow generieren.

Gutschlhofer: Damals haben wir die Möglichkeit gehabt, dass wir unser System mit Klubs aus der ADMIRAL Bundesliga und innovativen Trainern wie Ferdinand Feldhofer und Markus Schopp in der Praxis testen und optimieren können. Dadurch ist dieses System immer weiterentwickelt worden.

Im zweiten Teil des Interviews folgen die Ergebnisse der Zusammenarbeit mit Union Berlin, sowie Einsatzmöglichkeiten im Amateurfußball und die Vision des Unternehmens.

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