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HGG: Österreich schafft es in die Top 16

Raffael „Gameking“ Iciren verrät im LAOLA1-Interview Einzelheiten zu den Hearthstone Global Games.

HGG: Österreich schafft es in die Top 16 Foto: © Blizzard Entertainment

Eines hat Blizzards offizielles HGG-Event ganz klar gemacht: Österreichische Hearthstone-Spieler können mit den Weltbesten mithalten. Nach Siegen gegen Russland, Griechenland, Peru und Australien, stoppte das Dreamteam aus der Ukraine unseren überraschend erfolgreichen Lauf im Achtelfinale am 11. Juli 2017.

Doch schon dieses Ergebnis hat der ganzen Hearthstone-Welt ordentlich Respekt vor dem österreichischen eSport eingeflößt.

Wir konnten mit dem Kapitän Raffael „GameKing“ Iciren direkt nach dem Spiel sprechen:

LAOLA1 eSports: Die Hearthstone Global Games waren dir schon seit der Ankündigung besonders wichtig. Warum?

GameKing: Als Spieler mit den meisten HCT-Punkten (Weltmeisterschaftspunkten) in Österreich wurde ich zum Team-Kapitän bestimmt. Es freute mich sehr, dass mir meine harte Arbeit die fixe Teilnahme sicherte, aber es kam auch die Verantwortung hinzu, den österreichischen eSport ordentlich in der Welt zu repräsentieren. Ich hatte nun diese Aufgabe und nahm sie mit Freude an.

LAOLA1 eSports: Wie hat die Arbeit innerhalb des Teams ausgesehen?

GameKing: Obwohl wir uns nicht alle zuvor kannten, konnten wir die einzelnen Rollen sehr schnell verteilen und jeder stand hinter dieser Verteilung. Manche Teammitglieder fungierten beispielsweise immer als eine Art „Human Deck Tracker“ und merkten sich nur die Karten, die der Gegner ausgespielt hatte. Wegen unserer Erfahrung, waren schon Johnny Stone und ich immer die finalen Türsteher der Decks. Kurz bevor wir Montags jede Woche die Decks einreichen mussten, gingen wir zwei noch einmal alle Karten durch. Aber durch die Möglichkeit, sehr oft bei Wifecoach in Wien und als versammelte Gruppe zu spielen, konnten wir gemeinsam über jedes Play entscheiden und das trug bestimmt zum Erfolg in den Gruppenphasen bei. Deshalb war es uns auch egal, wer zuerst aus dem Team an den einzelnen Spieltagen antritt. Wir waren ein eingeschworenes Team.

LAOLA1 eSports: Hat sich im Team oder bei den Teammitgliedern über die Wochen etwas verändert?

GameKing: Wir haben uns als Team bestimmt verbessert. Schließlich haben wir an unserem ersten Spieltag noch gegen Neuseeland verloren und dann ganz eindeutige Siege gegen starke Hearthstone-Nationen wie Spanien oder eben Russland, mit dem amtierenden Weltmeister, einfahren können. Doch was sich bei den einzelnen Spielern tatsächlich genau verändert oder verbessert hat, lässt sich schwer eingrenzen. Das Gefühl für die Meta wurde aber bestimmt durch die Gruppendiskussionen verbessert.


© Twitter: @GameKingHS - Johnny Stone, Wifecoach, Ziegenteig, GameKing (v.l.n.r.)

LAOLA1 eSports: Die Partien im Achtelfinale erschienen sehr knapp. Was waren die Knackpunkte?

GameKing: In manchen Zügen war uns das Glück bestimmt nicht so gewogen. Das erste Spiel Pirate Warrior gegen Jade Druid ist traditionell eher vorteilhaft für den Pirate Warrior. Aber als es um den letzten Schlag und die letzten Lebenspunkte ging, zogen wir 3 Züge lang keinen direkten Schaden, sondern nur Minions. Dies ist bei diesem Deck doch eher unwahrscheinlich.

Besonders bitter war auch das Evolve im Schamanen vs. Mage Game. Gleich zwei 6-Mana-Minions mit 2 Leben zu bekommen, liegt unter dem Durchschnitt der Ergebnisse und der Gegner hatte gleich einen Flamestrike parat. Ohne den Burgly Bully aus dem Fireland Portal hätte es in dem Spiel auch ganz anders aussehen können.

LAOLA1 eSports: Trotzdem Gratulation zu diesem Lauf. Welches Ziel hattet ihr euch gesteckt und wie geht es nach diesem Erfolg weiter?

GameKing: Nach der Gruppenphase durften wir bestimmt mit einem Erreichen des Halbfinales rechnen, aber allein zwei unserer ukrainischen Gegner befanden sich gerade noch letztes Wochenende im Halbfinale der HCT Spring Championships in Shanghai. Von einem leichten Lauf konnte also niemand ausgehen. Trotzdem sind wir mit Top 16 und den etwas über 1.000 USD Preisgeld je Spieler zufrieden.

Ich selbst versuche mich derzeit auch im Sammelkartenspiel Gwent. Werde aber wieder versuchen, genügend Punkte für die HCT Summer Playoffs zu schaffen. Dazu muss ich im Juli aber noch unter die Top 25 aller europäischen Hearthstone-Spieler kommen. Nur so erhalte ich ausreichend Punkte. Bisher haben solche späten Einzüge immer für mich geklappt. Ich hoffe dies ist auch in dieser Saison der Fall.

"Wenn sich Hearthstone-Spieler mit einem auskennen, dann mit Wahrscheinlichkeiten."

Raffael „GameKing“ Iciren

LAOLA1 eSports: Danke für das Gespräch GameKing. Abschließend noch die Frage, ob es wieder eine Chance für ein österreichisches Team bei weiteren Hearthstone Global Games geben wird?

GameKing: Noch ist dies nicht ganz sicher. Aber in Expertenkreisen wird derzeit von einer Chance von 75% für eine Rückkehr der HGG gesprochen – und wenn sich Hearthstone-Spieler mit einem auskennen, dann mit Wahrscheinlichkeiten.

von Patrick Berger

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