Herren-Chef Mathias Berthold sah es ähnlich: "Wir hatten mit Hirscher und Matt die zwei Schnellsten, aber leider nicht die Besten." Deshalb fiel die Analyse auch kurz und bündig aus.

„Ich habe mir den Lauf noch einmal im Video angeschaut und dann abgehakt“, war das jähe Ende schon nach wenigen Stunden vergessen und der Blick wieder nach vorne gerichtet.

Gleich wichtig wie Sotschi

Dass Schladming der letzte Formtest für die Olympischen Spiele ist, bringt den 34-Jährigen nicht aus der Ruhe.

„Für mich ist jedes Rennen gleich wichtig. Ich stehe in Schladming genauso konzentriert am Start wie in Sotschi.“

Für das Nightrace wünscht sich Matt bessere Bedingungen als zuletzt am Ganslernhang. „Ein bisschen härter könnte die Piste schon sein.“

Ohne Glück geht's nicht

Seit seinem ersten Sieg hier vor mittlerweile 14 Jahren hat sich auch und vor allem im Slalom viel getan. „Es wird so extrem am Limit gefahren, das ist eine Gratwanderung. Aber anders geht es nicht mehr.“

Die Wege, sagt Matt, seien viel enger und kürzer geworden, das Risiko eines Ausfalls dadurch deutlich gestiegen.

Dazu ist die Dichte an der Weltspitze heute unglaublich hoch. „Gute Form alleine ist zu wenig, die haben die anderen auch. Du brauchst auch das letzte Glück.“

Spreu und Weizen

Eine Überraschungssieger bei der Olympia-Generalprobe schließt Matt aus.

„Oben ist es halbsteil, da geht das Gas geben noch relativ gut. Aber im Steilhang trennt sich die Spreu vom Weizen. Da kann man sich nicht viel erlauben, sonst bist du in der Ergebnisliste irgendwo.“

Sorgen, dass ihm sein schneller Schwung zwischen 2013 und 2014 irgendwo abhanden gekommen ist, macht sich der „Mister Cool“ nicht.

„Ich bin genauso schnell wie im November und Dezember – und wenn alles passt, ist jederzeit alles möglich.“

 

Stephan Schwabl