Nader: Man versucht natürlich immer Sparringspartner zu bekommen, die dem Stil des nächsten Gegners sehr ähnlich sind. Ich muss leider sagen, dass es diesmal sehr schwer war, solche zu bekommen. Wir haben ihn aber auf Video analysiert. Blandamura ist ein bisschen größer als ich. Er arbeitet auch viel, und es wird das Ziel sein, genau dieses Arbeiten zu stoppen und zu unterbinden. Sodass ich ihm meinen Stil aufzwinge und durch den Ring jage.

LAOLA1: Die körperliche Belastung ist mit zwölf Runden sehr hoch. Inwieweit macht sich nach 19 Profikämpfen die Erfahrung bezahlt?

Nader: Soweit ich weiß, hat Blandamura erst einmal über zwölf Runden gekämpft. Und ich habe außerdem schon Acht- und Zehn-Runden-Kämpfe hinter mir. Im letzten Drittel des Kampfes wird das sicher ein großer Vorteil sein und sich auch auf das Ergebnis auswirken.

LAOLA1: Unter dem Jahr trainierst du meistens in Wien, vor allem vor Kämpfen aber in Berlin bei Team Sauerland. Wie unterscheidet sich das Training von Otto Ramin zu dem von deinem Bruder Daniel in Wien?

Nader: Das sind zwei grundverschiedene Typen. Also bei meinem Bruder ist es halt sehr brisant, dass er eben mein Bruder ist. Das heißt, wenn ich mal einen Tag habe, an dem ich nicht so gut drauf bin, dann steht er gleich mit der Stoppuhr und der Pfeife hinter mir und drillt mich bis zum Geht-nicht-mehr. Also das ist sportlich wirklich eine tolle Sache. Bei einem Trainer, der nicht in deiner Familie ist, ist das etwas anders. Wenn er sagt: „Ich mach das Training. Ich sage, was gemacht wird“, dann akzeptierst du das als Sportler automatisch. Wenn du das nicht willst, dann musst du den Sport bleiben lassen. Man muss auch sagen, dass Otto Ramin einer ist, der immer relativ viel Gas gibt beim Training und immer voll dahinter steht. Das für mich optimal. Das Gute ist auch, dass die beiden sich immer verständigen. Wenn ich in Wien bin, dann weiß Otto Ramin genau, was ich mache, und genauso ist es umgekehrt.