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Zeitlupe Rietzler

 

Erwartungshaltung im heimischen Fußball viel zu hoch

Im Fußball geht es um Image, viel Ruhm und Ehre, sowie jede Menge Geld. Weltmeisterschaften, die EURO und die Champions League sind dabei das Höchste, was ein Kicker in seiner Karriere erreichen kann.

Dass Österreich bei den Top-Veranstaltungen immer öfter nur Zaungast ist, hat viele Gründe.

Der seit Jahren andauernde Stillstand im ÖFB - Generaldirektor Alfred Ludwig sitzt dort beispielsweise seit September 1981 (!) in einer leitenden Funktion und zieht die Fäden – die dauerhaften Finanzsorgen der Bundesligavereine, die teilweise unwürdigen Rahmenbedingungen der Profivereine, Stadien-Infrastruktur, Spielpläne der Bundesliga, sind nur einige „Dauerbaustellen“ die Österreichs Fußball auf der Stelle treten lassen.

Unverändert bleibt eigentlich nur die grenzenlose Selbstüberschätzung der nicht funktionierenden Funktionäre, der Hobby-Teamchefs und Durchschnitts-Österreichers den heimischen Fußball betreffend.

Die Nationalmannschaft steht in der FIFA-Weltrangliste aktuell auf Platz 68. Warum also sollte das ÖFB-Team bei einer WM (32 Teilnehmer) oder bei einer EURO (noch 16, ab 2016 dann 24 Nationen) dabei sein müssen?

Meister Sturm Graz rangiert in der aktuellen UEFA-Fünfjahres-Wertung auf Platz 129. Der weißrussische Champion Bate Borisow liegt in dieser Rangliste auf Platz 58 und dennoch hat ganz Österreich den Einzug der Grazer in die Millionenliga (32 Teilnehmer) quasi gefordert. Zugegeben: Die Ausgangsposition war nach dem 1:1 in Minsk wirklich vielversprechend, aber alles andere als ein Garant für den Einzug in die Gruppenphase.

Dass im heimischen Fußball die Erwartungen der Öffentlichkeit mit den Leistungen der Vereine und des Verbandes nicht mithalten können, sollte allen, die sich ernsthaft mit dem Thema befassen, seit 30 Jahren klar sein. Oder etwa nicht...?