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Zeitlupe Rietzler

 

Begnadigter Arnautovic ist Constantinis letzter Joker

Unsere Chance ist es, dass wir keine haben!

ÖFB-Teamchef Didi Constantini baut vor dem EM-Qualifikations-Duell in Deutschland auf die Rolle als krasser Außenseiter. Österreich spielt um die letzte, höchst theoretische Chance, im Rennen um ein EM-Ticket zu bleiben. Deutschland genügt ein Punkt, um den Startplatz bei der EURO 2012 in Polen und der Ukraine zu fixieren.

Die deutschen Spieler strotzen vor Selbstvertrauen. Sie wollen erstmals in einer Qualifikation alle Partien gewinnen und mit dem Punktemaximum zur Endrunde reisen. Die ÖFB-Auswahl hat sechs der letzten sieben Spiele verloren. Das Betreuerteam legte zuletzt teilweise ein Verhalten an den Tag, als hätte es mit dem Job längst abgeschlossen.

Die ÖFB-Granden fahren ihren üblichen Zick-Zack-Kurs, halten einmal felsenfest am Tiroler fest und stellen ihm am nächsten Tag wieder die Rute ins Fenster. Constantini steht mit dem Rücken zur Wand.

Der 56-Jährige ist seit zweieinhalb Jahren im Amt, hat in dieser Zeit etliche Team-Karrieren wie jene von Stranzl, Ivanschitz oder Garics "beendet" und findet jetzt auch Richtung Torjäger Marc Janko strenge Worte. Wer zwischen den Zeilen liest, der weiß, dass Constantinis Geduld mit dem Legionär aus Holland am Ende ist.

Zugegeben: Janko spielte im ÖFB-Dress zumeist unterirdisch. Andererseits muss ein Trainerteam, wenn es auf einen Spieler wie Janko setzt, auch das System danach ausrichten und jene Spieler aus Feld schicken, die Janko mit den entsprechenden Vorlagen füttern können.

Constantini hat sich - wohl auch aufgrund der aussichtslosen Situation - für ein anderes Trumpf-Ass entschieden. Der „begnadigte“ Marko Arnautovic soll’s richten. Ein weiteres Indiz dafür, dass das ÖFB-Betreuerteam mit der fragwürdigen Rückholung des "Enfant terrible" auf seinen allerletzten „Joker“ zurückgreift.