Diese WM macht bereits nach zwei Spieltagen richtig Spaß - und das trotz der zahlreichen Fehlentscheidungen.
Am Freitag gab es in drei Spielen elf Tore. Heute stehen sogar vier Parrungen am Programm. Zum Auftakt treffen Kolumbien und Griechenland aufeinander, danach duellieren sich Uruguay und Costa Rica, ehe um Mitternacht der nächste große Schlager zwischen England und Italien wartet. Für alle Nachtschwärmer gibt es zum Abschluss um 3:00 Uhr (MEZ) noch die Elfenbeinküste gegen Japan.
Die kompakte Vorschau auf die Spiele:
KOLUMBIEN-GRIECHENLAND
(Samstag, 18:00, Belo Horizonte, Estadio Mineiraos, SR Geiger/USA)
DIE AUSGANGSLAGE:
Kolumbien will gleich im ersten Match seiner Favoritenrolle in Gruppe C gerecht werden. Auch ohne den verletzten Superstar Falcao gehen die Südamerikaner zuversichtlich in das Spiel gegen die Griechen, besitzen sie doch mit Jackson Martinez, Teofilo "Teo" Gutierrez oder Carlos Bacca ausgezeichnete Offensivwaffen. Der Europameister von 2004 will dafür mit der gewohnten Defensiv-Taktik dagegen halten und per Konter zuschlagen.
DAS SAGEN DIE TRAINER:
Jose Pekermann: "Wir sind bereit und wollen so weit kommen wie möglich. Die Griechen haben großartige Spieler und eine unheimliche Präsenz auf dem Platz. Sie besitzen eine enorme Mentalität, sie haben ihren eigenen Stil und können sehr stark sein."
Fernando Santos: "Wir schaffen den Aufstieg, denn meine Mannschaft erarbeitet sich von Spiel zu Spiel mehr Chancen."
Kolumbien | Griechenland | |
---|---|---|
Hauptstadt | Bogota | Athen |
Einwohner | 46,41 Mio. | 10,82 Mio. |
Fläche | 1.138.748 km² | 131.957 km² |
Konföderation | CONMEBOL | UEFA |
Weltrangliste | 8. | 12. |
WM-Teilnahmen | 5 | 3 |
Teamchef | Jose Pekermann | Fernando Santos |
PERSONELLES:
Kolumbien muss im ersten Spiel neben WM-Zuschauer Falcao auch auf den gesperrten Guarin verzichten. Ansonsten kann Teamchef Pekermann so wie sein Pendant Santos aus dem Vollen schöpfen.
DAS SAGEN DIE SPIELER:
Mario Yepes: "Auch ohne Falcao ist unsere Spielanlage gleich. Wir wollen den Ball und ein fließendes Spiel aufziehen."
Giorgos Tzavellas: "Wir haben es in der eigenen Hand, dieses extrem wichtige erste Match zu gewinnen. Kolumbien wird es schwer haben, gegen uns ein Tor zu erzielen."
URUGUAY-COSTA RICA
(Samstag, 21.00 Uhr MESZ, Fortaleza, Estadio Castelao, SR Felix Brych/GER)
DIE AUSGANGSLAGE:
Die Gruppe D wird mit Italien, England, Uruguay und Costa Rica auch gerne als "Todesgruppe" bezeichnet - spielen doch drei ehemalige Weltmeister gegeneinander. Umso wichtiger wäre ein erfolgreicher Auftakt. Und die "Celeste" peilt diesen gegen Außenseiter Costa Rica auch an. Der Weltranglisten-Siebente hat gegen die "Ticos" noch nie verloren (sechs Siege, zwei Remis). Die Mannschaft von Teamchef Jorge Pinto überzeugte in der Quali jedoch mit einer starken Defensive.
DAS SAGEN DIE TRAINER:
Oscar Tabarez: "Es ist toll, meine dritte WM zu erleben. Dass es mal so kommt, habe ich nie erwartet. Wir haben das Spiel ohne Suarez vorbereitet. Wir müssen aufpassen mit ihm. Aber er hat sehr gut aufgeholt."
Jorge Pinto: "Wir respektieren unsere Gegner. Aber sie sollten wissen, dass auch wir Fußball spielen können. Wir werden ohne Angst auftreten."
PERSONELLES:
Uruguays Stürmerstar Luis Suarez steht definitiv nicht in der Anfangsformation gegen Costa Rica. Das gab Teamchef Oscar Tabarez bereits am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, in der er seine ersten elf Spieler den Medienvertretern nannte. Demnach beginnen Edinson Cavani und Diego Forlan an vorderster Front. Costa Rica baut auf Torhüter Keylor Navas. Der Teamkollege von ÖFB-Teamspieler Andreas Ivanschitz bei Levante wurde ins Spanien als bester Torhüter der Saison ausgezeichnet.
Uruguay | Costa Rica | |
---|---|---|
Hauptstadt | Montevideo | San Jose |
Einwohner | 3,29 Mio. | 4,30 Mio. |
Fläche | 176.215 km² | 51.100 km² |
Konföderation | CONMEBOL | CONCACAF |
Weltrangliste | 7. | 28. |
WM-Teilnahmen | 12 | 4 |
Teamchef | Oscar Tabarez | Jorge Luis Pinto |
DAS SAGEN DIE SPIELER:
Fernando Muslera: "Wir haben die Fähigkeit weit zu kommen. Wir wissen, dass wir Potenzial haben."
Junior Diaz: "Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen. Wir treffen auf starke Gegner, aber natürlich wollen wir in die nächste Runde kommen. Wir werden versuchen, die Spiele zu gewinnen."
ENGLAND-ITALIEN
(Sonntag, 00.00 Uhr MESZ, Manaus, Arena da Amazonia, SR Bjorn Kuipers/NED)
DIE AUSGANGSLAGE:
Am dritten WM-Tag steigt ein weiterer "Clash of the Titans". Italien gegen England verspricht Hochspannung. Es duellieren sich zwei Ex-Weltmeister, zudem steigt die Partie im tropischen Manus, was vor allem den Briten wenig gelegen kommt. Und dann wäre da noch die kleine, aber feine Randnotiz, dass England bei einer Endrunde noch nie gegen die Gruppengegner Italien, Uruguay und Costa Rica gewonnen hat. Bei der EM vor zwei Jahren setzten sich die Italiener im Viertelfinale nach torlosen 120 Minuten mit 4:2 im Elferschießen gegen die Engländer durch.
DAS SAGEN DIE TRAINER:
Roy Hodgson: "Dieses Mal wollen wir sicherstellen, dass wir viel mehr angreifen, sodass sich Italien wundert, was sie gegen Leute wie Gerrard und Rooney machen sollen."
Cesare Prandelli: "Die Geschichte der WM sagt uns, dass Auftaktspiele nie entscheidend sind. 2010 in Südafrika hat Spanien zum Start auch gegen die Schweiz verloren."
PERSONELLES:
Hodgson hat den Generationswechsel in England eingeleitet und baut auf Spieler wie Jordan Henderson (23), Daniel Sturridge (24) oder Teambaby Raheem Sterling (19). Nicht zur Verfügung stehen Oxlade-Chamberlain. Welbeck ist hingegen fit. Prandelli setzt hingegen weiterhin auf Routinie. Möglicherweise erhält Ciro Immobile den Vorzug gegenüber des kriselnden Mario Balotelli im Sturm. Gezittert wird noch um Gianluigi Buffon, der beim Abschlusstraining überknöchelt ist. Sollte der Keeper nicht spielen können, wird aller Voraussicht nach Mattia Perin sein Länderspiel-Debüt feiern.
DAS SAGEN DIE SPIELER:
Wayne Rooney: "Wir fahren nicht nach Brasilien, um ins Viertelfinale oder Semifinale zu kommen. Wir wollen das Finale gewinnen. Das ist die beste englische Nationalmannschaft, in der ich je gespielt habe. Ich bin in bester Verfassung und möchte der Welt zeigen, was ich kann. Falls ich das nicht schaffe, gibt es keine Ausreden."
Andrea Prilo: "Das Problem mit der Hitze werden nicht nur wir haben, sondern auch die Engländer. Ich spiele immer, um zu gewinnen, und ich werde nicht zufrieden sein, nur die Gruppenphase zu überstehen oder ins Viertelfinale zu kommen. Dieses italienische Team hat alles, was nötig ist. Italien kann Weltmeister werden."
England | Italien | |
---|---|---|
Hauptstadt | London | Roma |
Einwohner | 53,49 Mio. | 60,02 Mio. |
Fläche | 130.395 km² | 301.338 km² |
Konföderation | UEFA | UEFA |
Weltrangliste | 10. | 9. |
WM-Teilnahmen | 14 | 18 |
Teamchef | Roy Hodgson | Cesare Prandelli |
ELFENBEINKÜSTE-JAPAN
(Sonntag, 3.00 Uhr MESZ, Recife, Arena Pernambuco, SR Osses/CHI)
DIE AUSGANGSLAGE:
Die Elfenbeinküste verabschiedet in Brasilien ihre "Goldene Generation". Die in die Jahre gekommenen Stammkräfte wie Didier Drogba (36), die Abwehrspieler Kolo Toure und Didier Zokora (jeweils 33), sowie Yaya Toure (31) wollen bei ihrem wohl letzten Einsatz bei einem Groß-Ereignis den erstmaligen Einzug in die K.o.-Phase schaffen. Mit einem Sieg gegen Japan zum Auftakt sollen dafür die Weichen gestellt werden. Doch auch die Asiaten rechnen sich in Gruppe C durchaus Chancen auf den zweiten Platz aus.
DAS SAGEN DIE TRAINER:
Sabri Lamouchi: "In den drei Vorbereitungswochen sind wir zu einer Einheit geworden. Jetzt wollen wir die Früchte unserer harten Arbeit einfahren und die Elfenbeinküste stolz machen."
Alberto Zaccheroni: "Das Team ist stetig gewachsen und reifer geworden. Auch durch die Erfahrungen beim Confed Cup im letzten Sommer hat sie dazugelernt. Ich bin gespannt, wie weit wir sind. Aber ich glaube an diese Mannschaft."
PERSONELLES:
"Alle meine Spieler sind fit", erklärte Elfenbeinküste-Teamtrainer Sabri Lamouchi. Ob Mittelfeldstar Yaya Toure, der zuletzt an einer Oberschenkelzerrung laborierte, aber tatsächlich aufläuft, ist noch nicht gewiss. Der Franzose wollte weder dem ManCity-Star noch Superstar Drogba eine Startelf-Garantie geben. Die Japaner können auf alle Mann zählen und bauen vor allem auf Kagawa und Honda.
DAS SAGEN DIE SPIELER:
Didier Zokora: "Ganz Afrika schaut auf uns. Wir müssen etwas beweisen bei dieser WM. Bei der WM 2006 schieden wir mit drei Punkten aus, 2010 mit vier, diesmal wollen wir es aus der Vorrunde schaffen. Wir haben genügend Qualität"
Keisuke Honda: "Wir wissen, dass wir nicht die stärkste Nation sind, aber wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir die großen Mannschaften besiegen können."
Elfenbeinküste | Japan | |
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Hauptstadt | Abidjan | Tokio |
Einwohner | 20,15 Mio. | 126,66 Mio. |
Fläche | 322.461 km² | 377.835 km² |
Konföderation | CAF | AFC |
Weltrangliste | 23. | 46. |
WM-Teilnahmen | 3 | 5 |
Teamchef | Sabri Lamouchi | Alberto Zaccheroni |