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Wunschelf und Kaderbewertung Wacker Innsbruck

Wunschelf und Kaderbewertung Wacker Innsbruck


"Es gibt keine großartigen neuen Erkenntnisse, da es bei uns ja auch nicht den großen Umbruch gegeben hat."

Wacker-Trainer Walter Kogler bringt es im Gespräch mit LAOLA1 auf den Punkt.

Mit Pascal Grünwald und Harald Pichler haben zwar zwei Leistungsträger den Verein verlassen, beide werden aber nicht die unausfüllbare Lücke hinterlassen.

Darum wird Kogler auf Altbewährtes zurückgreifen. "Unser Basis-System ist das 4-1-4-1, da wissen die Spieler genau, wie sie sich verhalten müssen."

Der 43-jährige Kärntner hat in der Vorbereitung aber auch andere Varianten ausprobiert, unter anderem das 4-3-3.

"Es ist immer gut, wenn man ein, zwei andere Systeme intus hat. Du musst im modernen Fußball flexibel sein."

LAOLA1 nimmt den Kader von Wacker Innsbruck unter die Lupe:

TOR:

Teamgoalie Pascal Grünwald wurde zwar zur Wiener Austria transferiert, adäquater Ersatz kam aber ausgerechnet von den "Veilchen" selbst. Mit Szabolcs Safar verpflichteten die Innsbrucker einen routinierten Bundesliga-Torwart, der über 200 Partien in der höchsten Spielklasse in den Beinen hat. Dass der gebürtige Ungar Ende August schon 37 wird, ist angesichts seiner Position weniger ein Problem. Das größere Problem liegt eher darin, dass Safar weder eine mittel- und schon gar keine langfristige Lösung ist. Die könnte eventuell Neuzugang Markus Egger (21) sein, der für Wattens in der Regionalliga insgesamt 69 Spiele absolvierte. Der 17-jährige Martin Siding - immerhin mit 14 Regionalliga-Spielen ausgestattet - gilt als Versprechen für die Zukunft.

LAOLA1-Bewertung: Die Torhüter-Position ist bei Wacker solide, aber auch mit etwas Risiko besetzt. Ob Safar noch einmal an alte Leistungen anknüpfen kann, ist fraglich. Zudem hat der Routinier in der vergangenen Saison nur vier Partien bestritten, die mangelnde Spielpraxis könnte sich bemerkbar machen. Als Backup gibt es mit Egger zwar einen talentierten, aber Bundesliga-unerfahrenen Goalie.

ABWEHR:

Harald Pichler hat Wacker in Richtung Rapid verlassen, einen Ersatzmann haben die Innsbrucker aber nicht verpflichtet. Das wird auch nicht passieren, wie Kogler erklärt: "Wir werden die Position intern nachbesetzen." Nummer-eins-Kandidat neben dem gesetzten Abwehrchef Inaki Bea ist Martin Svejnoha. Der 33-jährige Tscheche hat sich zwar gleich zu Beginn der Vorbereitung einen Faserriss zugezogen, sollte aber zum Saisonauftakt dabei sein. Pech hatte dagegen Marco Kofler (20), der nach einer guten Vorbereitung laut an der Startelf-Tür klopfte, jetzt aber an den Leisten operiert werden muss. Im Blickfeld muss man auch Talent Fabian Hafner haben, der sich trotz seiner erst 17 Jahre berechtigte Hoffnungen auf Einsätze machen darf. Auf den Außenbahnen sind anfangs wohl Alexander Hauser (links) und Dario Dakovic (rechts) gesetzt. Die Beiden spüren aber schon stark den Atem ihrer Backups Thomas Bergmann und Georg Harding, die auch im Mittelfeld aushelfen könnten.

LAOLA1-Bewertung: Bis auf Inaki Bea, der zu den besten Innenverteidigern der Liga gehört, hat Wacker keine herausragenden Abwehrspieler im Kader. Hauser, Svejnoha und Co. sind zwar guter Bundesliga-Durchschnitt, mehr aber auch nicht. Die zweite Garde um Kofler, Bergmann und Hafner hat zudem kaum Bundesliga-Erfahrung. Viel wird davon abhängen, ob Inaki fit bleibt und ob der Spanier die Form aus dem Vorjahr halten kann.

MITTELFELD:

Den Abgang von Ernst Öbster (Grödig) kann Wacker verkraften - der Salzburger war gegen Ende der Saison ohnehin kein Stammspieler mehr. Weniger verkraften könnte Kogler einen Ausfall von Tomas Abraham. Der Neo-Kapitän ist als Sechser das Um und Auf im Innsbrucker Spiel. Davor kommt mit Carlos Merino einem zweiten routinierten Legionär eine tragende Rolle zu. Der 31-jährige Spanier soll als Regisseur für die genialen Momente sorgen und die Stürmer mit Vorlagen aus dem Zentrum füttern. In der Vorbereitung hat das zum Teil schon gut funktioniert. Als Verbindungsglied zwischen Mittelfeld und Angriff soll im 4-1-4-1-System Julius Perstaller fungieren. Stellt Kogler das System auf zwei Spitzen um, könnte der Frühjahrs-Shootingstar neben Burgic spielen. Auf den Seiten befinden sich Marcel Schreter, der sich aber im Sturm grundsätzlich wohler fühlt, und Neuzugang Daniel Schütz in der Pole Position. Zweiterer wird den Auftakt wegen der U20-WM aber verpassen. Alternativen hat Kogler mit Christopher Wernitznig, Thomas Löffler, Bülent Bilgen und Mathias Perktold (Neuzugang) jedoch genug. Ist Rapid-Leihgabe Muhammed Ildiz nach seinem Sehnenriss wieder vollständig genesen, wäre der 20-Jährige als zweiter Sechser eine Alternative.

LAOLA1-Bewertung: Schöpft die potenzielle Stammformation im Mittelfeld ihr volles Leistungsvermögen aus, ist einiges möglich. Viel hängt aber natürlich von Abraham und Merino ab, vor allem der Spanier ist als Regisseur gefordert. Daneben lauern viele Talente, die sich im Windschatten der Routiniers entwickeln können. Verantwortung in möglichen Krisen-Situationen können sie aber kaum übernehmen.

ANGRIFF:

Im Sturm ist alles beim Alten geblieben. Miran Burgic wird vorne im 4-1-4-1 den Alleinunterhalter abgeben, bei einem Zwei-Spitzen-System erhält der Slowene Unterstützung von Julius Perstaller. Auch Marcel Schreter, vergangene Saison mit zehn Treffern immerhin bester Wacker-Torschütze, kommt für diese Position in Frage. Joker Andreas Bammer (22 Spiele/19 Einwechslungen) wird sich weiterhin mit seiner Rolle zufrieden geben müssen, den Talenten Lukas Hinterseer (20) und Alexander Fröschl (18) winkt die ein oder andere Einsatz-Minute. Konrad Gilewicz (19), Sohn von Ex-Goalgetter Radoslav, fühlt sich als hängende Spitze wohler und gilt mehr als Vorbereiter, denn als Vollstrecker.

LAOLA1-Bewertung: Die Last des Toreschießens verteilt sich bei Wacker auf mehrere Schultern. Burgic (6 Tore), Schreter (10) und Perstaller (8) sind zwar nicht die absoluten Tormaschinen, spielen aber mannschaftsdienlich und bereiten viele Treffer vor - was auch die zwölf Assists von Burgic vergangene Saison beweisen. Trotzdem könnte es für Wacker zum Problem werden, dass ein echter Knipser im Kader fehlt.

Kurt Vierthaler

Anmerkung: Wie schon im Frühjahr gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.