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Wunschelf und Kaderbewertung Red Bull Salzburg

Wunschelf und Kaderbewertung Red Bull Salzburg


Erstmals seit dem Einstieg von Red Bull (2005) hielten sich die Salzburger am Transfermarkt weitestgehend zurück.

Während in den letzten Jahren im Schnitt mehr als acht (!) neue Spieler pro Sommer kamen, waren es heuer nur deren vier.

Cheftrainer Ricardo Moniz wollte nur punktuelle Verstärkungen und hat die mit Petri Pasanen, Rasmus Lindgren, Leonardo und Chema Anton auch bekommen.

Darüber hinaus waren alle vier ablösefrei.

Moniz wird also, wenn wieder alle verletzten Spieler an Bord sind, die Qual der Wahl haben

LAOLA1 nimmt den Kader von Red Bull Salzburg genau unter die Lupe:

TOR:

Moniz' Luxusprobleme beginnen schon ganz hinten. Im Tor muss sich der 47-Jährige zwischen Eddie Gustafsson und Alexander Walke entscheiden. Ersterer galt vor seiner schweren Verletzung als einer der besten Goalies der Liga und darüber hinaus als absolutes Sprachrohr und Publikumsliebling. Dass der Schwede langsam wieder zu alter Form findet, hat er in der Vorbereitung mit starken Vorstellungen gezeigt. Die Tendenz geht jedenfalls klar zu Gustafsson. Nicht weniger Klasse hat aber Alexander Walke, der im Frühjahr leihweise bei Greuther Fürth im Kasten stand und auch aufgrund seiner Paraden mit den Franken um den Aufstieg mitspielte. Als dritter Torhüter steht Niclas Heimann zur Verfügung, der sich vergangene Saison als absoluter Rückhalt bei den Juniors zeigte (nur 23 Gegentore).

LAOLA1-Bewertung: Sollte Gustafsson wieder vollständig der Alte sein, verfügen die Salzburger über einen der besten Torhüter der Liga. Ersatz Walke hat ebenfalls internationales Format.

ABWEHR:

Obwohl Salzburg vergangene Saison erneut die wenigsten Gegentreffer kassierte, war die Abwehr eines der Sorgenkinder. Das Zusammenspiel von Ibrahim Sekagya und Rabiu Afolabi funktionierte kaum noch, weshalb Zweiterer auch gehen musste. Neuer Abwehrchef soll Petri Pasanen werden, der von Werder Bremen kam. Weil sowohl Douglas da Silva, Franz Schiemer und Sekagya verletzt sind, bekommt Martin Hinteregger seine Chance in der Mitte. Dem 18-Jährigen gehört aber ohnehin die Zukunft. Als Backup fungiert der Spanier Chema Anton. Spannend wird auch, wie sich der im Winter gekommene Douglas nach seiner Rückkehr (rekonvaleszent nach Kreuzbandriss) präsentiert. Die Vorschusslorbeeren waren jedenfalls groß. Während es auf links kaum Diskussionen gibt - Andreas Ulmer ist gesetzt - gibt es auf rechts ein Duell zwischen Christian Schwegler und Stefan Hierländer, wobei der junge Kärntner aufgrund seiner Offensivstärke die Nase vorne haben dürfte. Sollten Moniz alle Spieler wieder zur Verfügung stehen, wird der Kampf ums Stammleiberl beinhart.

LAOLA1-Bewertung: Die neuformierte Innenverteidigung muss sich zwar erst beweisen, hat aber das Potenzial zum Bollwerk. Zudem hat Moniz einige, derzeit noch verletzte, Hochkaräter in der Hinterhand. Lediglich die Außenbahnen sind etwas zu dünn besetzt.

MITTELFELD:

Noch dichter ist das Gedränge im Mittelfeld. Nur das Zentrum scheint mit Neuzugang Rasmus Lindgren (Sechser), Christoph Leitgeb und Simon Cziommer schon vergeben zu sein. Da David Mendes da Silva noch bis Jahresende ausfallen wird und Nikola Pokrivac, ist Daniel Offenbacher die erste Alternative. Der Youngster fehlt Moniz in den ersten Spielen aber selbst aufgrund der U20-WM-Teilnahme. Auf den Flügeln kämpfen Gonzalo Zarate, Dusan Svento, Jakob Jantscher, Georg Teigl, Marco Meilinger und Neuzugang Leonardo um zwei Plätze. Zarate (rechts) und Svento (links) dürfte aber die besten Karten besitzen, zumal Teigl und Meilinger beide bei der U20-WM sind, Leonardo noch Trainingsrückstand hat.

LAOLA1-Bewertung: Die jungen Kräfte werden zwar von Moniz forciert, richten müssen es aber vor allem die Legionäre. Von der Form von Zarate und Co. hängt viel ab - siehe Vorsaison.

ANGRIFF:

Im Sturm gibt es nach der gescheiterten Verpflichtung von Jonathan Soriano (Barcelona B) nur mehr einen Zweikampf zwischen Roman Wallner und Alan - sofern das favorisierte 4-3-3-System zum Einsatz kommt. Der 29-jährige Steirer hat eine gute Vorbereitung absolviert und den Bonus, vergangene Saison Top-Torschütze gewesen zu sein. Der Brasilianer dagegen hat am Ende gezeigt, welch Potenzial in ihm schlummert. Dazu kommt noch Leonardo, der sich offensiv fast überall wohl fühlt und daher auch viele Positionen bekleiden kann. Joaquin Boghossian, Flop-Einkauf des Vorjahres, dürfte selbst beim geduldigen Moniz alle Chancen verspielt haben. Der Uruguayer kann sich einen neuen Verein suchen.

LAOLA1-Bewertung: Der Angriff ist etwas dünn besetzt, dafür qualitativ stark. Außerdem sind die Salzburger noch auf der Suche nach einem Stürmer. Für die Bundesliga reicht das Aufgebot allemal.

Kurt Vierthaler

Anmerkung: Wie schon im Frühjahr gibt es als Bewertungsgrundlage 1 bis 10 Bälle, wobei 10 das Maximum darstellt.