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Schwarz über schwere Verletzung: "Habe nie gehadert"

Der Kärntner spricht über seinen Kreuzbandriss und seinen optimistischen Blick auf seinem Weg zurück.

Schwarz über schwere Verletzung: Foto: © GEPA

Der alpine Ski-Zirkus forderte in der aktuellen Saison schon viele Opfer.

Marco Schwarz und Aleksander Aamodt Kilde heißen zwei der prominentesten Läufer, die schwerverletzt frühzeitig ihre Saison beenden mussten.

Am Montag waren die beiden Spitzenrennläufer zu Gast bei der "ServusTV"-Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7", um gemeinsam mit unter anderem Dr. Christian Fink, dem Chirurgen, dem am Knie verletzte Top-Athleten vertrauen, über ihre Verletzungen zu sprechen.

Schwarz: "Für mich war das schnell abgehakt"

Während Kilde sich eine Schulter- sowie eine fürchterliche Schnittverletzung am Unterschenkel, die ihn wochenlang in den Rollstuhl beförderte und ihn noch heute mit Motorik-Problemen in den Zehen kämpfen lässt, zuzog, riss sich Schwarz das Kreuzband am rechten Knie.

So unterschiedlich die Verletzungen der beiden Rennläufer war, so unterschiedlich war auch die Art und Weise, wie sie mit dieser Situation persönlich umgingen.

Während Kilde zugibt, schwer an diesem Rückschlag genagt zu haben und vor nicht allzu langer Zeit sogar ein Karriereende nicht ausschloss, dachte Schwarz noch im Sturznetz, welches ihm bei seinem Sturz in Bormio auffing, ans Comeback:

"Für mich war das schnell abgehakt. Ich habe immer ein positives Mindset gehabt, habe nie gehadert", so der Kärntner. Bei seinem Sturz sei es dunkel und schlagig gewesen, ein solcher Abflug könne eben mal passieren, "wenn man Rennen gewinnen will. Man weiß, welches Risiko man eingeht".

Kilde: "Das war mein Fehler"

Kilde hingegen konnte das Risiko, welches er vor seiner schweren Verletzung bei der längsten Abfahrt der Welt in Wengen einging, nicht richtig einschätzen, wie er selbst zugibt:

"Ich war davor krank, das war mein Fehler. Ich habe unten keine Kraft mehr gehabt, die Linie verfehlt und bin gestürzt. Ich habe gewusst, dass ich krank war, aber ich wollte es durchdrücken. Zwei Tage vorher war ich am Podest, also habe ich geglaubt, es funktioniert."

Mittlerweile fühle sich der Norweger aber viel besser, bezüglich eines Comebacks gibt er sich deutlich optimistischer also noch vor ein paar Wochen.

Zwischen Schwarz und Alaba lief der Schmäh in der Reha

Während Kilde sich an der Seite von Freundin Mikaela Shiffrin, die sich wenig später ebenfalls verletzte, erholte, startete Schwarz gemeinsam mit David Alaba den Weg zurück.

Der ÖFB-Kapitän riss sich nur kurze Zeit vor Schwarz ebenfalls das Kreuzband und absolvierte gemeinsam mit ihm die Reha in Österreich.

Alaba, der die Reha im Gegensatz zu Schwarz schwer geknickt antrat, erzählt in einem Einspieler: "In den ersten drei Wochen habe ich nichtmal einen Grinser rausgekriegt, aber jetzt rennt der Schmäh."

Dr. Fink, der sowohl Schwarzs als auch Alabas Kreuzband operierte, betont in der Sendung, wie wichtig eine gute Reha für den Heilungsprozess ist: "Die Operation ist nur ein kleiner Teil des Ganzen, der Start eines langen Prozess. Wichtig ist, dass sich die Athleten gut aufgehoben fühlen. Das Team ist im Reha-Prozess sehr wichtig. Als Operateur alleine kann man gar nichts erreichen, wenn das danach nicht funktioniert."

Dr. Fink glaubt nicht an Alaba-Einsatz bei der EURO

Denn, so betont Fink, ein Athlet werde nicht, wie oftmals angenommen, besser operiert als der Durchschnittsbürger. Einzig eine gute Reha kann die Ausfalldauer verkürzen. Dass dies im Falle Alabas gelingt, hofft seit Dezember ganz Fußball-Österreich.

Würde der Wiener zum ÖFB-Auftakt bei der EURO am 17. Juni tatsächlich am Feld stehen, wären seit seiner Verletzung gerade einmal sechs Monate vergangen. Eine sehr kurze Zeit, wie Fink betont.

"Du nimmst mehr Risiko, wenn du schneller zurückkommst, das ist vor allem beim Kreuzband so. Sechs Monate sind das unterste Limit, was die Ausfallzeit angeht, normalerweise sind es eher neun Monate. Und genau die Monate nach den sechs Monaten stellen ein Risiko da", so der Tiroler.

Er prognostiziert eine EURO ohne Alaba: "Ich glaube nicht, dass ein Fußballer, der noch viele Jahre spielen will, so ein Risiko eingeht."

Bei Schwarz sei er hingegen optimistisch, dass sich ein Comeback zum Start der nächsten Ski-Saison ausgehen werde.

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