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Feller in Überform: "So habe ich mich noch nie gefühlt"

Manuel Feller feiert in Wengen seinen dritten Saisonsieg im Slalom. Damit macht sich der Tiroler vor den kommenden Heimrennen selber Druck:

Feller in Überform: Foto: © GEPA

Es läuft bei Manuel Feller!

Der Tiroler feiert am Sonntag beim Slalom-Klassiker am Lauberhorn in Wengen seinen dritten Saisonsieg und prolongiert damit die ÖSV-Erfolgsserie. Bisher stand in allen vier Saison-Slaloms ein Österreicher ganz oben auf dem Podest. Alle Slalomsieger in Wengen>>>

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Auf die Frage von ORF-Moderator Rainer Pariasek, was er vor der Saison zu drei Siegen zu diesem Zeitpunkt des Winters gesagt hätte, antwortet Feller salopp: "Ob'st an Vogel host."

"Es ist überwältigend. Wenn es läuft, dann läuft es im Skifahren", erklärt der 31-Jährige. 

Feller: "So gut hat es sich gar nicht angefühlt"

Das Rezept für den derzeitigen Erfolg: Die Form passt und das Material auch. "Ich habe die letzten Jahre mein Material schon gut beisammen gehabt, aber so wie es jetzt momentan passt, so habe ich mich noch nie gefühlt. Es hilft mir einfach."

Dazu kommt das nötige Glück, das man im Slalom laut Feller braucht. "Ich bin im Mittelteil einmal mit der Skispitze auf eine Stange gefahren - wenn es nicht läuft, dann fädelst du ein", merkt der Tiroler an. 

Dass es nach Halbzeitrang drei aus noch zum Sieg reicht, hätte Feller nicht erwartet. "Ich habe mir gedacht, mit fünf Zehntel Rückstand wird es schwierig zu gewinnen. Es muss ein extrem guter zweiter Lauf gewesen sein. So gut hat es sich gar nicht angefühlt, weil es so langsam und drehend war."

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Feller bedankt sich bei McGrath

Das ÖSV-Ass bedankt sich auch beim zweitplatzierten Norweger Atle Lie McGrath, dieser zwinge ihn dazu, immer zu attackieren. "Wenn er im ersten Lauf nicht so Gas gegeben hätte, hätte ich wahrscheinlich gedacht, ich kann es ein bisschen lockerer angehen lassen." McGrath war vor Henrik Kristoffersen in Führung gelegen. Bereits vor einer Woche in Adelboden war dem 23-jährigen Norweger nur der zweite Platz hinter Feller geblieben.

Er habe also wieder "all-in gehen müssen, und das war es definitiv wert", sagt Feller, im Finale Zweitschnellster hinter Clement Noel. "Ich denke, das ist ein toller Zweikampf für das Publikum."

Feller vor Heimrennen: "Jetzt habe ich mir Druck auferlegt"

Dieser Zweikampf wird bei den kommenden Rennen in Kitzbühel und Schladming wohl seine Fortsetzung finden. 

"Jetzt wird es halt schwierig daheim, jetzt habe ich mir einen Druck auferlegt", weiß Feller. "Natürlich will ich zuhause auch zeigen, was ich bis jetzt gezeigt habe. Andererseits will jetzt jeder, dass es auch daheim so funktioniert, das macht es nicht leichter. Ich versuche mich so gut wie möglich auf mein Skifahren zu konzentrieren und vielleicht schaffe ich es ja bei einem der zwei Rennen, dass ich nochmal zuschlage."

Der Tiroler kommt auf jeden Fall im Roten Trikot nach Kitzbühel. Mit seinem Sieg in Wengen baut er seine Führung in der Disziplinwertung aus, 153 Punkte liegen zwischen ihm und dem neuen Zweiten McGrath.

Stand im Slalom-Weltcup:

McGrath: Schlaflose Nacht nach Kildes Sturz

Fellers aktuell größter Konkurrent McGrath zeigt sich trotz vergebener Halbzeit-Führung zufrieden. "Es ist das Gleiche wie in Adelboden. Ich bin Mitglied des Manuel-Feller-Fanclubs, und es ist noch einmal ein Geschenk von mir an Manuel", meint er im ORF-Interview und lachte. "Ich denke, er kann mir das Geschenk in Kitzbühel zurückgeben."

Nach seinem ersten Lauf hatte McGrath erzählt, dass ihn der Sturz seines Landsmannes Aleksander Aamodt Kilde am Vortag extrem beschäftigt habe. "Er ist ein guter Freund und Teamkollege", sagt er. "Ich habe nicht geschlafen in dieser Nacht." 

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Michael Matt freut sich indes über seine Steigerung im zweiten Durchgang. Der Tiroler verbessert sich im Finale der besten 30 vom 18. auf den siebenten Platz. 

"Ich muss mich brutal zwingen, dass ich wirklich eine freche Linie wähle, weil es einfach das Material zulässt", erläutert Matt. "Dann entwickelt sich die Dynamik durch den Schwung."

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