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Schlechtes ÖSV-Ergebnis bei Heimsieg in Sestriere-RTL

Elisabeth Kappaurer überrascht als beste Österreicherin mit Rang 14. Marta Bassino beendet ihre Durststrecke.

Schlechtes ÖSV-Ergebnis bei Heimsieg in Sestriere-RTL Foto: © GEPA

Marta Bassino beendet beim Heim-Riesentorlauf in Sestriere ihre Wartezeit und feiert ihren ersten Sieg seit Jänner 2021, den insgesamt sechsten in Weltcup und Disziplin.

Die Italienerin schiebt sich nach Rang zwei im ersten Durchgang, bei dem sie ihre Startnummer 1 günstig ausnutzt, noch an der Halbzeitführenden Petra Vlhova vorbei. Die Slowakin (+0,40 Sekunden) muss sich mit Rang drei hinter der Schwedin Sara Hector (+0,11) begnügen.

Mikaela Shiffrin (USA/+1,96) kommt auf Rang sechs hinter Federica Brignone (ITA) und Tessa Worley (FRA).

Die Österreicherinnen verschönern ein drohendes Horror-Ergebnis nach dem ersten Durchgang noch etwas. Elisabeth Kappaurer kämpft sich mit Startnummer 46 in den zweiten Durchgang, wo sie mit der viertbesten Laufzeit noch Gesamt-14. wird.

Franziska Gritsch, Ramona Siebenhofer (ex aequo 17., jeweils +3,12) und Ricarda Haaser (19./+3,30) landen gerade noch in den Top-20. Katharina Truppe wird 25. (+3,93), Katharina Liensberger kommt auf Platz 27 (+4,16).

Stephanie Brunner scheidet im zweiten Durchgang aus, die restlichen Österreicherinnen verpassen diesen.

Debakel bahnte sich im ersten Durchgang an

Schon nach dem ersten Durchgang war klar, dass es nicht der Tag der Österreicherinnen sein würde. Die ÖSV-Sportlerinnen kamen mit den Bedingungen auf der vom Schneefall strapazierten, unruhigen Piste nicht zurecht und lagen da bereits weit zurück.

Kappaurer sorgte für den wohl einzigen positiven Aspekt aus rot-weiß-roter Sicht. Die Vorarlbergerin hatte sich mit Startnummer 46 als 28. für den zweiten Lauf qualifiziert und machte dort noch 14 Plätze gut.

Am Ende wies sie einen Rückstand von fast drei Sekunden (+2,96) auf Bassino auf und verpasste nur knapp ihr bestes Resultat im Weltcup. Das war vor fünf Jahren und fast zehn Monaten ein elfter Platz in der Kombination von Crans Montana.

"Mir hat es getaugt, es war schwer, aber jetzt kann ich umso mehr strahlen", freute sich die 28-Jährige, die in den vergangenen vier Jahren mit zahlreichen, schweren Verletzungen zu kämpfen hatte. Rang 14 ist daher für sie ein Grund zu feiern. "Ein Glühwein gehört heute schon."

"Man muss viel mehr Drecksau sein"

Ramona Siebenhofer und Franziska Gritsch belegten ex aequo Rang 17 (+3,12) unmittelbar vor Ricarda Haaser (19./+3,30). Zufrieden war von ihnen keine.

"Das ist ein Platz, bei dem es sich nicht auszahlt, soweit zu fahren und das auf sich zu nehmen", erklärte Siebenhofer nach dem Rennen.

Mit der Piste hatte die 31-Jährige einige Hühnchen zu rupfen. "Ich habe mir schon gedacht, ich bin zu alt für den Blödsinn. Man lässt sich dann gleich einmal die Schneid abkaufen. Man muss da viel mehr Drecksau sein, das hat mir heute aber definitiv gefehlt."

Auch Gritsch sah viel Verbesserungsbedarf. "Ich bin nicht auf Zug gekommen. Das ist momentan, wo ich stehe. Es ist ein Prozess, den heißt es annehmen."

Katharina Truppe wurde 25. (+3,93), Katharina Liensberger, die Ende November im Killington-RTL noch Fünfte geworden war, gar nur 27. (+4,16). "Das war wirklich nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin einfach überhaupt nicht ins Fahren gekommen. Bei mir ist es wichtig, dass ich Vertrauen habe, mich wohlfühle. Es war heute sehr schwierig vom Untergrund her", gestand Liensberger.

Die Vorarlbergerin, die am Sonntag ihr 100. Weltcup-Rennen bestreitet, will das Ergebnis nun schnell hinter sich lassen. "Ich freue mich auf morgen", blickte die 25- Jährige nach vorne.

Brunner will weiterfighten

Stephanie Brunner, die wegen eines Trainingssturzes sowie eines Knorpelschadens im Knie Sölden und Killington ausgelassen hatte, kam bei ihrem verspäteten Saisonstart nicht ins Ziel. Die Tirolerin fiel im zweiten Durchgang, den sie als 30. nach Lauf eins eröffnet hatte, aus.

"Ich habe schon lange nicht mehr so ein zaches Rennen gehabt. Die Piste ist schon zum Raufen und für mich nicht so von Vorteil. Aber es hilft nicht, weiterfighten", erklärte Brunner.

Für Elisa Mörzinger (38.), Nina Astner (43.) und Katharina Huber (46.) war das Rennen bereits zur Halbzeit beendet. Magdalena Egger schied aus.

Bassino feierte unterdessen vor Heim-Publikum ihren sechsten Weltcupsieg, den sechsten im Riesentorlauf bzw. den ersten seit fast zwei Jahren. Zuletzt hatte die 26-jährige Italienerin im Jänner 2021 in Kranjska Gora gleich zweimal zugeschlagen.

Vlhova rückte mit dem dritten Rang der Weltcup-Führenden Shiffrin bis auf 25 Punkte nahe. Am Sonntag findet in Sestriere noch der Slalom statt.

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