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174 Strafminuten bei Härteschlacht in Wien

Viele Tore, eine Härte-Orgie und ein verrückter KAC-Playoff-Einzug. EBEL-Facts:

174 Strafminuten bei Härteschlacht in Wien

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Vienna Capitals - RB Salzburg 5:4 (2:2,2:2,1:0)

Tore: Ferland (8./PP,31./PP), Sharp (18.,43.), Schiechl (39.) bzw. Aquino (2.,26.), Sterling (15.), Fahey (22./PP)

Wien, 5.500 Zuschauer, Strafminuten: 40 plus 10 Fraser, Johnson, Bois plus Spieldauer-Disziplinar Dzieduszycki bzw. 44 plus 10 Sterling, Heinrich plus Spieldauer-Disziplinar Komarek.

Das war Playoff-Hockey!: Alles drin, alles dran. Dieses Spiel ließ keine Wünsche offen. Begonnen bei einer frühen Führung der Gäste, vier Treffer nach 20 und acht nach 40 Minuten, einer spannenden Schlussphase und Emotionen pur - die Leistung des KAC in allen Ehren, aber dieses Spiel war ohne Zweifel DIE Partie des Spieltages. Nebenbei zeigten die Capitals, dass sie in der heißen Phase der Saison wieder voll da sind, und untermauerten dies mit dem ersten Sieg über Salzburg in der eigenen Halle. Die Bilanz 2015/16 steht nun 3:3.

Mal die Offensive, dann die Defensive: Die Bullen stellen die beste Offensive, die Capitals die beste Defensive der Pick-Round. Ging das erste Spiel in der Zwischenrunde mit einem mageren 1:0 an die Wiener, entfaltete sich diesmal der offensive Charakter dieses Matchups.

Erhitzte Gemüter: Die Partie wurde in der Schlussphase so hitzig, dass die Referees sogar auf den obligatorischen Handschlag zur Verabschiedung verzichteten und die Gäste kurzerhand in die Kabine schickten - um eine weitere Eskalation zu verhindern.

Ein Nachspiel für Sterling?: Brett Sterling fiel mit einer hässlichen Aktion ungut auf. Unmittelbar nach Beginn des Schlussabschnitts wurde ein Linesman Opfer eines Ellbogen-Checks des US-Amerikaners. Das DOPS hat diesen Augenblick sicher am Radar - und wir fühlen uns beim Einschätzen des möglichen Strafausmaßes an die 20 Spiele Sperre für Dennis Wideman erinnert.

Ein schmerzhaftes Nachspiel: Die Härte-Orgie hatte einen Schwerverletzten zur Folge. Wie die Vienna Capitals nach Spielende bekanntgaben, wurde Philippe Lakos bei einem Stockschlag ein Teil eines Fingers abgetrennt. Er wurde gleich operiert. Wir wünschen rasche Heilung!

Abendfüllende Lektüre: Wir haben die unschönsten Momente schon in Puck Nummer vier und fünf beschrieben. LAOLA1 unproudly presents: Die komplette Liste der Strafen bei diesem Spiel. Für die Leseratten unter unseren Usern.


Fehervar AV19 - KAC 4:5 (3:0,1:4,0:1)

Tore: Sikorcin (8./PP, 20.), Francis (19./PP), Banham (21.) bzw. Lundmark (31./PP), M. Geier (36./PP), S. Geier (38.), DeSantis (40./PP), Strong (43./SH).

Fehervar, 2.741 Zuschauer, Strafminuten: 18 bzw. 20.

Was für ein Comeback: Nach 21 Minuten sah es für den KAC nach einem ganz schlimmen Debakel aus. Der Spielstand aus Sicht der Rotjacken lautete 0:4. Danach starteten die Klagenfurter eine furiose Aufholjagd. Lundmark schrieb als Erster für den Rekordmeister an, und in den fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause netzten die Kärntner drei Mal und stellten auf 4:4. Auch der spielentscheidende Treffer passte zu dieser verrückten Partie. Strong krönte mit seinem Shorthander Anfang des dritten Drittels die Aufholjagd und machte den Sieg perfekt.

Playoff-Ticket gelöst: Lange Zeit sah es nicht danach aus, dass heute der achte Teilnehmer der EBEL-Playoffs feststehen würde. Die Innsbrucker Haie durften sich noch Hoffnungen machen, aber dank des sensationellen Comebacks löste der KAC als achtes und letztes Team völlig verdient das Viertelfinal-Ticket.

Powerplay-Gegentreffer: Das erste Drittel verschliefen die Rotjacken gründlich. Zwei Mal waren die Ungarn im Powerplay erfolgreich und der dritte Treffer fiel aus einem Konter. Damit war auch der Arbeitstag von Bernd Brückler beendet, er wurde von Rene Swete ersetzt. Interessante Statistik: In den ersten fünf Saisonduellen, die sich über 314 Minuten erstreckten, erzielte Fehervar genau so viele Powerplay-Treffer gegen den KAC wie am heutigen Abend, nämlich zwei.


HC Znojmo - Black Wings Linz 4:3 (1:1,2:1,1:1)

Tore: Yellow Horn (8.), Tomas (28.), Lattner (40.), Pucher (41.) bzw. DaSilva (2.,40./PP), Kozek (59./PP)

Znojmo, 2.604 Zuschauer, Strafminuten: 12 bzw. 6.

Immer eine knappe Sache: Was war diese Saison beim Aufeinandertreffen Znojmos mit den Black Wings immer garantiert? Tore und Spannung. Weniger als vier Treffer fielen nie. Dazu gingen drei Duelle ins Shootout, und nur das 4:0 zu Beginn der Saison zugunsten der Tschechen wurde mit mehr als einem Tor Unterschied entschieden. Das zweite Spiel in der Zwischenrunde reihte sich hier nahtlos ein. Nur ein Schönheitsfehler blieb für die Linzer, denn sie konnten in der Halle der roten Adler nicht gewinnen. Wer weiß, vielleicht trifft man sich in den Playoffs wieder.

Powerplay-Bilanz sogar aufgebessert: Zwei Powerplay-Tore aus drei Gelegenheiten - die Linzer waren schon zuvor das beste Team, ging es mit einem Crack mehr am Eis zur Sache. Diesem Rang machte man alle Ehre. Ganz im Gegensatz zu Znojmo, die zweitbesten Powerplayer guckten diesmal in die Röhre. Angesichts des Ausgangs wird es egal sein.

Chance auf den Spitzenplatz: Während die Linzer darum bangen müssen, überhaupt picken zu dürfen, liegt Znojmo nun wieder mit Salzburg gleichauf. Überhaupt sind in der Pick-Round fünf Teams nur durch vier Zähler getrennt. Das werden zwei spannende Runden am Wochenende!


Dornbirner EC - HC Bozen 4:3 (2:2,0:1,2:0)

Tore: Magnan (15.), Greentree (19.), Achermann (44.), Grabher Meier (60./PP) bzw. Pollastrone (20.), Bell (20.), Pope (39.)

Dornbirn, 2.470 Zuschauer, Strafminuten: 12 bzw. 8

Dornbirn bleibt schlechter Boden: Nichts ist es geworden mit dem ersten Saisonsieg von Bozen in Dornbirn. Die Foxes mussten sich in der Fremde 3:4 geschlagen geben, womit auch aus dem ersten Auswärtserfolg in der Pick-Round nichts geworden ist.

 Bozener Doppelpack: Nach dem 2:0 durch Greentree in der 19. Minute schlug Bozen postwendend zurück. Pollastrone und Bell netzten in Minute 20 und sorgten damit binnen einer Minute für den Ausgleich nach 0:2-Rückstand.

 Grabher-Meier sollte recht behalten: "Wir sind auf ein knappes Spiel eingestellt", sagte Dornbirns Martin Grabher-Meier vor dem Spiel - und behielt damit recht. Meier selbst war es, der zehn Sekunden vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 4:3 erzielte. Die Vorarlberger gewannen in der Pick-Round damit erst das zweite Spiel in der regulären Spielzeit, fünf von acht Spielen gingen in die Verlängerung.


Graz99ers - VSV 1:4 (0:0,0:1,1:3)

Tore: Werner (52./PP) bzw. Weihager (38.), Johner (53./PP), Pance (55.), Verlic (59./EN). 

Graz, 2.200 Zuschauer, Strafminuten: 6 bzw. 6

Selbst Schuld: Zwar muss man sagen, dass der VSV die gesamten 60 Minuten über sicherlich die bessere Mannschaft war, dennoch hatten die 99ers im zweiten Drittel gleich mehrere hochkarätige Chancen, um in Führung zu gehen. Wenn man allerdings so fahrlässig damit umgeht, darf man sich nicht wundern, wenn man das Eis schlussendlich als Verlierer verlässt.

Dem Druck nicht gewachsen: Wieder einmal zeigte sich, dass die Graz99ers Drucksituationen einfach nicht gewachsen sind und Entscheidungsspiele gemäß der Vereinstradition prinzipiell verlieren. Generell hatte man gegen den VSV nie das Gefühl, dass die Spieler noch den Glauben an das letzte Playoff-Ticket hatten.

VSV nicht im Schongang: Obwohl die Villacher ihr Playoff-Ticket schon fix hatten, präsentierten sie sich in Graz alles andere als mit angezogener Handbremse. Von Beginn an hatte man in dieser Partie das Oberwasser und siegte am Ende verdient - auch dank eines starken Lukas Herzog - mit 4:1.

Das dritte Jahr ohne Playoffs: Bereits zum dritten Mal in Folge werden die Playoffs der EBEL ohne Beteiligung der Graz99ers stattfinden. Beim heurigen Saisonverlauf und den gezeigten Leistungen der Mannschaft ist das aber nicht wirklich verwunderlich. Somit kann der Fokus bei den Grazern ab nun auf die nächste Saison gelegt werden, in der in einem generalsanierten und umgebauten "Bunker" eine neuer Anlauf gestartet werden kann.


Olimpija Ljubljana - HC Innsbruck 0:3 (0:1,0:0,0:2)

Tore: Valdix (3.), Spurgeon (41./PP), Saringer (49.).

Ljubljana, 500 Zuschauer, Strafminuten: 16 bzw. 14.

Geduldsspiel: Innsbruck war gegen Ljubljana in allen Belangen die bessere Mannschaft, sie konnten ihre Überlegenheit aber nur in einen einzigen Treffer ummünzen. Erst im dritten Drittel legten die Tiroler nach und feierten am Ende einen ungefährdeten und hochverdienten Sieg bei den Slowenen.

Starke Torhüter: Ljublana-Keeper Oliver Roy war heute ein vielbeschäftigter Mann. Ihm flogen nicht weniger als 40 Torschüsse um die Ohren, drei davon musste er passieren lassen. Dennoch war er der beste Drache am Eis. Sein Gegenüber Andy Chiodo hatte bedeutend weniger zu tun, aber er parierte alle 24 Schüsse, die auf seinen Kasten gingen.

Keine Playoffs: Die Haie trugen ihren Teil dazu bei, um noch die minimale Chancen auf das Viertelfinale zu wahren, aber die fulminante Aufholjagd des KAC in Fehervar machte den Tiroler einen Strich durch die Rechnung. Die Kärntner lösten das Playoff-Ticket, für die Tiroler hingegen dauert die Saison nur noch zwei Spieltage lang.


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