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Handball-WM: ÖHB-Frauen gegen Norwegen nur Außenseiterinnen

Teamchef Müller denkt nach dem Auftaktsieg gegen Südkorea schon weiter: "Kräfte sparen, durchwechseln", lautet die Marschroute.

Handball-WM: ÖHB-Frauen gegen Norwegen nur Außenseiterinnen Foto: © GEPA

Trotz des nach Ablauf der Spielzeit per durch Katarina Pandza verwertetem Siebenmeter erreichten 30:29-Auftaktsieges am Mittwoch gegen Südkorea geht Österreichs Handball-Nationalteam der Frauen als klarer Außenseiter in sein zweites WM-Match.

Erneut in Stavanger ist Co-Titelfavorit Norwegen am Freitag (20.30 Uhr, live ORF Sport +) der Gegner. Den Aufstieg in die Hauptrunde will die Truppe von Coach Herbert Müller am Sonntag (18.00 Uhr) in Stavanger gegen Grönland fixieren.

Der Teamchef gibt sich vor dem Duell mit den Skandinaviern keinen Illusionen hin, noch dazu da es ein echtes Auswärtsspiel ist. "Wir sind nicht dumm und leben nicht einer utopischen Welt. Wir wissen, was da passieren wird", sagte der Deutsche. "Das heißt, ich werde da definitiv Kräfte sparen, viel durchwechseln, ergebnis-unabhängig arbeiten." Punkte man danach wie erhofft gegen die Grönländerinnen, würde man zwei Zähler in die Hauptrunde mitnehmen. Müller: "Ein Traum."

Norwegen für Müller "leichtestes Spiel" bei der WM

Für ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser ist Norwegen der Turnier-Topfavorit. Auch wegen dieser Konstellation bezeichnete Müller den Vergleich mit dem WM-Co-Gastgeber in einer Pressekonferenz am Donnerstag als "das leichteste Spiel der Weltmeisterschaft. Wir können nur überraschen." Er sei sich zudem sicher, dass der Gegner gegen sein Team auch ein wenig für den weiteren Turnierverlauf proben werde. "Für sie beginnt die WM erst richtig im Viertelfinale."

In bisher 30 Vergleichen mit Norwegen gab es bei zwei Remis acht Siege und 20 Niederlagen. Das bisher letzte Duell war vor 16 Jahren auch eines auf WM-Bühne, es ging mit 33:20 verloren. Müller war da schon drei Jahre Teamchef. "Die Mädels sind seither stabiler und erwachsener geworden", zog der 61-Jährige einen Vergleich zu damals. "Wir haben das Gefühl, an einem guten Tag auch mit den ganz Großen mithalten zu können. Aber mit Norwegen treffen wir auf geballte Weltklasse."

Im weiteren Turnierverlauf gelte es, technische Fehler abzustellen, durch die die Südkoreanerinnen wieder herangekommen und sogar in Führung gegangen sind. "In einer Phase, in der wir Sicherheit haben, dürfen wir nicht diese leichten Bälle herschenken", verdeutlichte der Langzeit-Coach. Man muss nicht immer nach zehn Sekunden abschließen. Wenn uns das gelingt, haben wir den nächsten Schritt geschafft."

Co-Trainer Gierlinger beobachtet bereits mögliche Hauptrunden-Gegnerinnen

Patricia Kovacs gab an, dass sie und ihre Kolleginnen gegen "Norge" nichts zu verlieren hätten. "Wir wissen, dass Norwegen sehr gut über die Konter kommt und jeden technischen Fehler beinhart ausnutzt. Es wird definitiv kein leichtes Spiel. Wir sind aber auch bei dieser Weltmeisterschaft, um zu lernen - von Gegnern wie Norwegen." Die 27-Jährige sah durch den Startsieg den Team-Hashtag #Heartwork bestätigt: "Wir wollten das als Team, sind über die Mannschaft gekommen."

Unabhängig vom Ausgang der Norwegen-Partie werden einerseits von Co-Trainer Erwin Gierlinger schon mögliche Hauptrunden-Gegner beobachtet und ist andererseits für Kovacs auch neben den beiden Punkten bereits viel gewonnen. "Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen und zeigt, dass wir auch Große zu Fall bringen können. Es bringt uns als Mannschaft weiter und zeigt, dass die harte Arbeit im Training Früchte trägt. Wenn du so in eine WM startest, gibt es ein sehr gutes Gefühl."

Ines Ivancok möchte diesen Aspekt gegen Norwegen noch forciert sehen. "Wir wollen denen ein bisschen Paroli bieten und für uns selbst ein gutes Spiel abliefern, damit wir das gute Gefühl weiter mitnehmen können." Josefine Huber kennt das Rezept dafür: "Es ist wichtig, dass wir wieder von Anfang an da sind. Sonst steht es gleich minus 8. Als Abwehrspielerin musst du gegen Norwegen auf alles vorbereitet sein."

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