Endstand
10:17
7:7, 0:10, 0:0, 3:0
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Erneut in Super Bowl! Chiefs ringen die Ravens nieder

Die Kansas City Chiefs spielen bei den Baltimore Ravens ihre Playoff-Erfahrung eiskalt aus. Erst überzeugt die Offense, den Rest besorgt die Defense.

Erneut in Super Bowl! Chiefs ringen die Ravens nieder Foto: © getty

Titelverteidiger Kansas City Chiefs steht abermals in der Super Bowl.

Der amtierende NFL-Champion setzt sich im Championship Game der AFC auswärts bei den Baltimore Ravens mit 17:10 durch.

Das Duell der beiden Quarterback-Schwergewichte Patrick Mahomes und Lamar Jackson wird dabei im Laufe der Partie zunehmend zu einer beinharten Defense-Schlacht, in welcher die Chiefs einen früh herausgespielten Vorsprung über die Zeit retten.

Gegner in Super Bowl LVIII sind die San Francisco 49ers, die im NFC-Finale die Detroit Lions in einem Krimi mit 34:31 besiegen.

SO LIEF DAS SPIEL:

Eigentlich war die 17:7-Pausenführung der Chiefs sogar noch zu niedrig für die Überlegenheit des Titelverteidigers in der ersten Halbzeit.

Von 30 Spielminuten hatte Kansas City über 20 Minuten lang den Ball, womit man selbst die Uhr kontrollierte und Lamar Jackson an der Seitenlinie hielt.

Travis Kelce - wer sonst? - schloss den ersten Drive der Chiefs nach 19-Yard-Pass von Mahomes ab. Es war zum 17. Mal, dass diese Kombo in den Playoffs in Sachen TD zuschlug, womit Mahomes/Kelce ihren NFL-Rekord ausbauten. Im Spielverlauf sollte Kelce auch noch den Playoff-Receptions-Rekord eines gewissen Jerry Rice knacken.

Isiah Pacheco wiederum schloss den zweiten langen Chiefs-Drive zu Beginn des zweiten Viertels mit einem 2-Yard-Lauf in die Endzone zum 14:7 ab. Zay Flowers war davor nach herrlichem Pass von Lamar Jackson über 30 Yards der Ausgleich gelungen.

Zu diesem Zeitpunkt konnte man mit einem Shootout rechnen. Vor der Pause folgten jedoch nur drei weitere Punkte durch ein Field Goal von Harrison Butker.

Auffällig: Jackson komplettierte in Halbzeit eins gerade einmal fünf seiner nur zwölf Passversuche - spektakulärerweise gelang ihm dabei selbst ein Catch für 13 Yards, als er einen abgefälschten Ball selbst aus der Luft pflückte.

Eine Defensivschlacht

Auch im dritten Viertel präsentierte sich die Partie als Defensivschlacht. Dass beide Teams nicht nur über hervorragende Offenses, sondern auch über großartige und stark gecoachte Abwehrreihen verfügen, war allerdings auch kein Geheimnis.

Ein weiter Pass auf Flowers brachte die Ravens schließlich doch in aussichtsreiche Position. Baltimores Receiver-Rookie verschlechtere die Situation erst mit einer dämlichen 15-Yards-Taunting-Strafe und sorgte dann mit einem - von L'Jarius Sneed exzellent erzwungenen - Fumble anstatt des sicheren Touchdowns auch noch höchstpersönlich für einen Super-GAU.

Auch bei der nächsten Chance auf eine Aufholjagd waren die Ravens selbst ihr größter Feind. Jackson schloss einen eigentlich hoffnungsvollen Drive mit einer Interception in der gegnerischen Endzone ab.

Dass die Ravens überhaupt noch Chance um Chance hatten, lag daran, dass Mahomes und Co. keine Punkte nachlegen konnten. Mehr als ein Field Goal von Justin Tucker gelang jedoch auch den Ravens nicht.

Ein weiter Pass von Mahomes auf Marquez Valdes-Scantling, als nur mehr ein First Down fehlte, beendete letztlich die Partie zu Gunsten der Chiefs.

DAS BEDEUTET ES FÜR BEIDE TEAMS:

Die erste große Dynastie der NFL in der Ära nach den New England Patriots sind die Kansas City Chiefs schon längst. In Super Bowl LVIII in Las Vegas haben Patrick Mahomes, Travis Kelce, Andy Reid und Co. nun die Chance, weiter an ihrer eigenen Legende zu basteln.

In ihrer Playoff-Form sind die Chiefs wohl auch gegen die San Francisco 49ers zu favorisieren, die sich ihrerseits gegen Green Bay und Detroit sehr schwer getan haben, jedoch über eine abgezockte Truppe verfügen.

So angreifbar wie sich Kansas City in dieser Saison zwischendurch präsentiert hat, durfte man definitiv mit einer Wachablöse in der AFC spekulieren. Die schlechte Nachricht für die Konkurrenz in der eigenen Conference: Die Chiefs können es nach Jahren der Homefield Advantage auch auswärts.

Bei den Buffalo Bills zu gewinnen, war bereits eine Ansage. Die in dieser Saison so starken Baltimore Ravens auswärts zu eliminieren, ist indes auch für diese so erfolgsverwöhnte Truppe ein spezieller Erfolg.

Unterm Strich steht: Sechstes Championship Game in Folge, vierter Einzug in die Super Bowl und dort die Chance auf den dritten Titel in dieser Ära: Das Team des Jahrzehnts steht womöglich bereits fest.

Ravens-Saison nicht kaputt reden

Und Baltimore? Der Katzenjammer wird nun groß sein, diese auf beiden Seiten des Balls so starke Saison sollte man sich dennoch nicht kaputt reden lassen.

Womöglich war zu beobachten, dass es für Lamar das erste Championship Game war und sich auch ein Kaliber wie er an diese Bühne gewöhnen muss - vor allem, wenn sein Gegenüber ein Dauer-Abo auf dieses Match hat und somit jede Menge Erfahrung.

Wenn man bedenkt, dass es in der vergangenen Offseason gut und gerne zur Scheidung zwischen den Ravens und Jackson kommen hätte können, sollte 2023 jedoch gezeigt haben, dass diese Truppe weitere Anläufe in sich hat.

BALTIMORE RAVENS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Lamar Jackson 272 (1 TD, 1 INT) 54 13
Gus Edwards 20 16
Zay Flowers 4 115 (1 TD)
Justice Hill 3 34
Nelson Agholor 39
Odell Beckham Jr. 22
Isaiah Likely 16
Mark Andrews 15
Rashod Bateman 2

KANSAS CITY CHIEFS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Patrick Mahomes 241 (1 TD) 15
Isaiah Pacheco 68 (1 TD) 14
Travis Kelce 5 116 (1 TD)
Clyde Edwards-Helaire 1 3
Rashee Rice 46
Marquez Valdes-Scantling 38
Justin Watson 16
Noah Gray 8

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