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User Endzone: Der harte Aufschlag am Boden der Realität

Episode #5: Die Steelers sind nicht unterzukriegen. Ein fußballspielender Programmierer als NFL-Kicker! Willkommen an der Tight End University!

User Endzone: Der harte Aufschlag am Boden der Realität Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch in der NFL-Saison 2023 gibt es viel zu besprechen, speziell nach Week 5.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 5: "Patrick_R" und "AustrianViking".

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

AUSTRIANVIKING:

Minnesota Vikings (1-4) vs. Kansas City Chiefs (4-1) 20:27

Die 3-1 Kansas City Chiefs gegen die 1-3 Minnesota Vikings – also eine klare Sache der Papierform nach. Aber wer öfters mal Vikings Spiele schaut, weiß, dass der unspektakulär wirkende 27:20 Sieg der Chiefs wieder vieles war, aber kein langweiliges, klares Spiel.

Es hat schon mal begonnen mit einem (wie könnte es anders sein) verlorenem Fumble der Vikings im allerersten Spielzug als Abschluss eines großartigen 15 Yards Pass Plays auf TE Josh Oliver. Der achte verlorene Fumble der Vikings diese Saison.

Anschließend verlief die weitere erste Halbzeit eher unspektakulär – die Chiefs machten sich mit Strafen das Leben selbst schwer, die Vikings taten sich auch schwer den Ball zu bewegen und so ging es mit einem Score von 13:13 in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Sack der Vikings Defense und einer Incompletion und folglich einem 3&18 von Mahomes – welches er mit einem grandiosen 33 Yards Pass auf Justin Watson in ein neues First Down verwandelte. Nachdem dieser Drive und auch der folgende der Chiefs in Touchdowns mündeten, kamen die Vikings mit zwei Scores in Rückstand, welcher schlussendlich nur noch auf 7 Punkte halbiert werden konnte.

Unspektakuläres Spiel also – nein, es gab schon noch die eine oder andere Storyline, welche das Spiel stark beeinflusste:

Travis Kelce verletzte sich gegen Ende der ersten Hälfte am Knöchel, anders als es anfangs schien. konnte er aber doch weitermachen und 67 Yards & 1 TD beisteuern.

Ein 23 Yard Pass auf Justin Watson, der das ausgleichende FG vor der Pause ermöglichte, wurde als Catch geruled, wobei es auch Out of Bounds gewesen sein könnte. Alles in allem wohl zu wenig, um es zu overturnen. Wäre es Out of Bounds geruled worden, wäre es aber wohl auch zu wenig gewesen, es als Catch zu rulen.

Die Vikings können den Ball nicht mehr fangen – insgesamt 7 Drops, dazu schlechtes Clock & Timeout Management.

Wer braucht schon einen Nr. 1 Receiver? Patrick Mahomes brachte seine 31 Pässe an 10 verschiedene Receiver an.

Zum Abschluss muss ich leider auch über die Schiedsrichter schreiben. Ich finde, sie trafen die meisten Entscheidungen richtig – der Watson Catch ist halt so eine typische 50/50 Entscheidung. Aber die Entscheidungen bei 4&12 im vorletzten Vikings Drive sorgen dann doch für einen fahlen Beigeschmack.

Persönlich finde ich, wären hier drei Strafen möglich – 1. DPI gegen Sneed (wenn vorher die DPI gegen Smith gegeben wird, muss das auch eine sein.) 2. Sneed hat den Helm auf dem Spielfeld abgenommen – und wurde vom Schiedsrichter darauf hingewiesen!!! anstatt dafür bestraft zu werden. 3. Ein Hands to the Face gegen CJ Ham wurde übersehen.

Dies hätte zwar vielleicht am Ergebnis nichts geändert – aber mit solchen Fehlentscheidungen ist es auch nicht verwunderlich, wenn die eine oder andere "Verschwörungstheorie" auftaucht.

Pittsburgh Steelers (17:10-Sieg gegen die Baltimore Ravens)

Vorab, ich bin ein Fan von solchen defensiven Low Scoring Duellen, wo um jedes Yard verbissen gekämpft wird.

Die Steelers sind nicht unterzukriegen. Nach der herben Klatsche gegen die Houston Texans letzte Woche sah es auch diese Woche lang nicht danach aus, als ob sie auf die Siegerstraße zurückkehren würden. Viel klein-klein und Stückwerk – der Touchdown Drive war der einzige, welcher länger als 50 Yards ging.

Aber im vierten Viertel trugen dann alle Units ihren Teil dazu bei, das Ruder herumzureißen und den Division Rivalen aus Baltimore mit einer Niederlage nach Hause zu schicken. Erst blockt das Special Team einen Punt und schafft dadurch einen Safety, die Defense legt mit einer Interception & einem Fumble Recovery nach und auch die Offensive funktioniert auf einmal und Kenny Pickett findet George Pickens für einen feinen 41 Yards Touchdown.

Eine starke Teamleistung und daher mein Team der Woche.

Zack Moss (RB, Indianapolis Colts, 23 Rushes, 165 Yards, 2 TDs, 2 Rec., 30 Yards)

Nachdem Jonathan Taylor auf der PUP war und im Clinch mit Jim Irsay lag, spielte Zack Moss als Lead Back diese Saison bisher richtig gut.

Nachdem dann aber Taylor am Samstag eine Vertragsverlängerung bekommen hat, die ihn zu einem der top-bezahlten Running Backs macht, dürfte Moss wohl schmerzhaft klar geworden sein, dass er wohl weiterhin "nur" der Backup ist. In so einer Situation kannst du den Kopf in den Sand stecken oder ein Spiel wie Zack Moss gegen die Titans abliefern.

Am Ende des Tages hatte er ein Career High von 165 Rushing Yards inklusive 2 Touchdowns, sowie zusätzlich noch 30 Receiving Yards bei zwei Targets. Und nicht zu vergessen ein starkes Statement in Richtung Coaching Staff gesetzt, dass weiter mit ihm zu rechnen ist.

Sean Payton (Head Coach Denver Broncos)

"Es mag einer der schlechtesten Coaching-Jobs in der Geschichte der NFL gewesen sein. So schlecht war das." & "Ich werde stocksauer sein, wenn dies kein Playoff-Team ist."

Diese Aussagen tätigte Sean Payton als neuer HC der Denver Broncos Ende Juli über seinen Vorgänger Nathaniel Hackett in einem Interview mit USA Today und löste damit durchaus Diskussionen aus, da es ein ungeschriebenes Gesetz ist, Trainerkollegen nicht zu kritisieren.

Mit solchen Aussagen hat sich Payton natürlich eine enorme Fallhöhe für dieses Saison aufgebaut – und aktuell schlägt er ziemlich hart auf dem Boden der Realität auf.

Ja, die Offense um Russell Wilson ist verbessert, aber was zählt, sind die Ergebnisse und hier sieht es nach Woche 5 düster aus:

2022: 2-3 Record & 75:80 Punkte

2023: 1-4 Record & 121:181 Punkte.

Und wie es der NFL-Spielplan (oder die Script Writer) so will, folgte am Sonntag nun die ultimative Demütigung, indem die Broncos gegen die Jets mit eben jenem Hackett als OC & Zach Wilson als QB die Broncos mit 31:21 auswärts geschlagen haben.

ROOKIE IM FOKUS: BRANDON AUBREY (Dallas Cowboys)

Ein Kicker in dieser Kategorie, wo es doch genügend großartige Leistungen von Rookies diese Woche gab – zb. Jordan Addison bei den Vikings, CJ Stroud bei den Texans oder Joey Porter bei den Steelers,…

Ja, denn seine Story ist es wert, hier genannt zu werden.

Brandon Aubrey ist nicht der klassische Rookie, denn er ist immerhin bereits 28 Jahre alt und kam diese Saison als UDFA in die Liga.

Er hatte auch lange nichts mit Football am Hut, denn seine erste Liebe galt dem Fußball. Er spielte an University of Notre Dame für die Fighting Irish, bevor er 2017 in der ersten Runde des MLS SuperDraft vom Toronto FC gedraftet wurde. Er wurde daraufhin für ein Jahr bei Toronto FC II, dem Farmteam des Vereins in der United Soccer League (2te Liga) geparkt und nach einer Saison entlassen. Nach einer weiteren erfolglosen Saison bei Bethlehem Steel Football Club, dem Farmteam von Philadelphia Union hängte er seine Fußballschuhe an den Nagel und wurde Programmierer.

Der Legende nach sagte ihm seine Frau beim gemeinsamen NFL schauen nach einem verpassten Field Goal, dass er das doch auch machen könnte und so begann er als Kicker zu trainieren, um es in ein Team zu schaffen. Das gelang ihm schließlich 2022, als ihn die Birmingham Stallions im USFL Draft drafteten. So nahm die Geschichte ihren Lauf und nun ist er seit dieser Saison der Kicker der Dallas Cowboys und steht aktuell bei 14/14 FG Attempts & 10/11 Extrapoints.

Was für eine Story.

ALLE SPIELER DER WOCHE:

Week Spieler 1 Spieler 2
1 T.J. Watt Tyreek Hill
2 John Metchie III Mike Evans
3 Adam Thielen Keenan Allen
4 David Montgomery Damar Hamlin

ALLE VERLIERER DER WOCHE

Week Loser 1 Loser 2
1 Joe Burrow Chiefs-Receiver
2 Minnesota Vikings Denver Broncos
3 Chicago Bears Dallas Cowboys
4 Mac Jones New Orleans Saints

PATRICK_R:

Washington Commanders (2-3) vs. Chicago Bears (1-4) 20:40

Ja, wer hätte vor einer Woche erwartet, dass dieses Spiel Game of the Week wird? Ich jedenfalls nicht und trotzdem hatte es alles in sich: von genialen und brutalen Sacks, bis zu langen Touchdowns und geschickten Forced Fumbles.

Die Bears gingen mit 0-4 in dieses Spiel und zeigten erstmals ihr wahres Talent über ein ganzes Spiel. Nachdem man in den ersten Wochen Jordan Love und Baker Mayfield wie Franchise Quarterbacks aussehen hat lassen und in Woche 3 Taylor Swift mehr Aufmerksamkeit als das eigentliche Spiel bekommen hat, hat man diese Woche wieder begonnen, Football zu spielen in Chicago.

Justin Fields konnte glänzen, auch deswegen weil er nun mehr "designed runs" bekommt. Es kam immer wieder zu weiten Würfen auf beiden Seiten, welche für ein offensives Spiel sorgten. Beide Teams zeigten immer wieder "Flashes", jedoch zeigte sich auch bei manchen Spielzügen, wieso man vielleicht doch (noch) nicht ganz vorne mitspielt.

Im Großen und Ganzen zeigten die Bears eine konstante Leistung über 4 Viertel. Die Offense ist back on track und Justin Fields ist wie der überragende WR DJ Moore (230 Receiving Yards, drei TDs) einer von ein paar Hoffnungsschimmern im Roster der Bears.

Beide Teams werden wohl noch etwas Zeit brauchen, bis sie vorne mitspielen konnten, aber ich denke dieses Spiel konnte gut zeigen, welches Potenzial in diesen Teams steckt, gerade wenn der Play Caller sich auch anpasst. Chicago und Washington sind auf jedenfalls Teams, welche vielleicht nicht oft gewinnen werden diese Saison, aber extrem interessant sind!

New Orleans Saints (34:0-Sieg gegen die New England Patriots)

Ein Shutout gegen Bill Belichick sieht man auch nicht jede Woche. Die Saints konnten den Patriots den zweithöchsten Shutout-Loss in Vereinsgeschichte hinzufügen. Nur ein 0:52 gegen die ungeschlagenen Miami Dolphins aus 1972 steht dem noch davor.

Die Saints überzeugten mit einer starken Defense gegen eine chancenlose Patriots-Offense, aber auch die eigene Offense konnte überzeugen, am Boden sowie in der Luft. Die Kirsche auf der Sahnetorte: Alvin Kamara hat seinen dreiundsiebzigsten Touchdown als Saints-Spieler erzielt und hält nun den Franchise-Rekord!

Fred Warner (Linebacker, San Francisco 49ers – 8 Tackles, 1 Interception, 1 Sack, 1 Forced Fumble)

Fred Warner zeigte mit seinem Instinkt für Big Plays diese Woche erneut, wieso er nicht nur einer der besten Linebacker ist, sondern auch einer der besten Defender der ganzen Liga. Er war ein Mitgrund, wieso den Cowboys offensiv fast nichts gelang im Sunday Night Football Game.

Er war überall am Platz zu finden und zeigte den Cowboys ihre Grenzen auf. Auch kein einziges Missed Tackle lässt sich im ganzen Spiel finden. Obwohl er nur für deutlich weniger Snaps (36) am Spielfeld war als in den letzten Wochen, konnte er so eine geniale Statline generieren. Meiner Meinung nach derzeit der beste Inside Linebacker der Liga. Warner ist nicht gut, er ist "generational"!

Ich möchte euch die Klasse von Warner kurz an einem Play demonstrieren.

Die Cowboys spielen Mesh-Routes bei 3rd & 2. Die 49ers sind in Man-Coverage und Warner am QB. Das Ziel der Offense wäre ein short gain u.a. dadurch, dass die Defender sich selber blockieren bzw. in sich hineinlaufen. Warner erkennt, dass Prescott auf Lamb passen will (man achte auf den bereits ausgeholten Arm von Prescott), aber unterbricht seine Route und geht dann für den Sack.

Ein guter Spieler macht hier vielleicht einen Pass Break-up, aber Fred Warner verteidigt den Pass, bevor er überhaupt passiert, und holt sich noch den Sack. Weltklasse!

Buffalo Bills (20:25-Niederlage gegen die Jacksonville Jaguars)

Nach 3 Siegen in Folge müssen die Buffalo Bills ihre zweite Niederlage der Saison einstecken. Ein herber Rückschlag im Kampf um die Division, denn die Dolphins konnten gegen die Giants erneut einen Sieg einfahren und stehen nun bei 4-1. Trotz starker Leistung letzte Woche gegen Miami war von der Offense nicht allzu viel zu sehen. Speziell aus Turnovern konnte man nicht genügend Punkte schlagen.

Nun stellt sich die Frage: War das nur ein Ausrutscher oder ist dies der Start eines Trends? Allzu viele „Hoppalas“ wird man sich jedenfalls nicht erlauben dürfen, wenn man um die Division mitspielen will, denn sonst werden die Dolphins wortwörtlich damit davonlaufen.

ROOKIE IM FOKUS: SAM LAPORTA (Detroit Lions)

Sam LaPorta ist vielleicht einigen Lesern hier noch gar nicht bekannt, aber für mich zählt er bereits jetzt zu einem der besten Rookies diesen Jahres. Bei PFF (Pro Football Focus) hat er sogar den besten Offensive Grade (79.2) unter allen Tight Ends mit mehr als 15 Targets diese Saison. Also auch vor Travis Kelce und George Kittle!

Diese Woche zeigte er seine bereits beste Leistung der Saison mit 2 Touchdowns und 47 Yards. Auch in den Wochen davor konnte er bereits immer wieder gute Plays setzen. Vielleicht mag ja der ein oder andere in den nächsten Woche mal ein Auge auf den aufstrebenden Tight End werfen.

ALLE ROOKIES IM FOKUS:

Week Rookie 1 Rookie 2
1 Zay Flowers Anthony Richardson
2 Puka Nacua Bijan Robinson
3 De'Von Achane Tank Dell
4 Puka Nacua C.J. Stroud

PETER ALTMANN:

1.) Starten wir wieder mit ein bisserl unnützem Wissen: Mit dem Sieg gegen die Minnesota Vikings hat Patrick Mahomes nun gegen jedes NFL-Team gewonnen (außer gegen die Chiefs natürlich).

Er ist der zehnte QB, der 31 verschiedene Teams besiegt hat und der erste, der dies vor seinem 30. Geburtstag vollbracht hat.

Wäre doch gelacht, wenn da nicht alle 32 gingen – irgendwann dann, als neuer Superstar der New York Jets.

Alle 32 Teams haben übrigens nur Tom Brady, Peyton Manning, Drew Brees und Brett Favre besiegt.

Fun Fact: Hätte Minnesota gegen Kansas City gewonnen, wäre es für Vikings-QB Kirk Cousins der 31. besiegte Gegner gewesen. Ihm fehlen neben den Chiefs noch die Bengals. Da hilft wohl nur mehr ein Wechsel in die AFC (New York Jets oder so?).

2.) Ich weiß noch, wie mich zur Jahrtausendwende die „Greatest Show on Turf“ der St. Louis Rams rund um den damaligen QB-Shootingstar Kurt Warner beeindruckt hat.

2.527 Scrimmage-Yards brachten die Rams 1999 an den ersten fünf Spieltagen zustande. Eine Bestmarke, die erst 24 Jahre später von den Miami Dolphins mit deren 2.568 Yards übertroffen wurde.

Speed, Speed, Speed.

Was die von Head Coach Mike McDaniel konstruierte Offense so schwer zu stoppen macht, ist kein Geheimnis.

Sieben der neun höchsten Geschwindigkeiten von Ballträgern in dieser Saison gehören Vertretern des Teams aus Florida. Tyreek Hill durchbrach in Week 5 als Erster die Marke von 22 Meilen pro Stunde. Konkret wurde er mit 35,42 km/h gemessen.

Neben Hill glänzen in Sachen Hochgeschwindigkeit vor allem Super-Rookie De’Von Achane und Raheem Mostert.

Mit Bengals-WR Ja’Marr Chase (Platz sechs, 21,54 mph) sowie Jets-RB Breece Hall (Platz acht, 21,5 mp/h) gibt es nur zwei Akteure anderer Teams, die sich unter die Dolphins-Akteure auf den Spitzenrängen mischen.

Beide wurden ebenfalls in Week 5 gemessen und haben ja auch nicht die schlechtesten Matches abgeliefert – Chase schrieb mit seinen drei Touchdowns endlich an, Brees lief für 177 Yards und einen TD.

3.) Ergänzend zu Sam LaPorta möchte ich noch erwähnen, dass er quasi auf der "Tight End University" war, sprich dass es eigentlich eh klar war, dass er sich in der NFL recht flott recht gut schlagen wird.

LaPorta spielte nämlich für Iowa, und die Hawkeyes brachten in den letzten Jahren schon George Kittle (2017, 5. Runde) und T.J. Hockenson (2019, 1. Runde) in die NFL.

Auch Noah Fant (2019, 1. Runde) genoss seine Ausbildung in Iowa unter Langzeit-Head-Coach Kirk Ferentz - wie diverse weitere Tight Ends in den vergangenen zweieinhalb Jahrzehnten.

Ein Name geht noch: Wer erinnert sich nicht gerne an Dallas Clark (2003, 1. Runde) - eine der bevorzugten Anspielstationen von Peyton Manning in Indy.

4.) Noch ein Tight-End-Moment, dessen Emotionalität man mit Worten schwer beschreiben kann.

Sieben Monate, nachdem Foster Moreau eine Krebs-Diagnose (Hodgkin-Lymphom) erhielt, scorte er für die Saints einen Touchdown bei den Patriots.

Die Endzone war übrigens mit dem Crucial-Catch-Logo versehen – jene Kampagne, die zur Krebs-Vorsorge aufruft. Moreau blieb eine Chemotherapie erspart, weil seine Erkrankung frühzeitig erkannt wurde.

5.) Davante Adams hat also im Monday Night Game gegen "seine" Green Bay Packers gewonnen. Das ist sehr schön für ihn, auch wenn er leicht angeschlagen für seine Verhältnisse eher wenig dazu beigetragen hat.

Ich weiß nicht, irgendwie steht dieser Adams-Deal für mich immer noch stellvertretend dafür, was bei beiden Franchises schiefläuft, auch wenn man dem WR-Superstar wohl am wenigsten vorwerfen kann – er liefert da wie dort.

Wie die Packers personell runtergewirtschaftet wurden, haben wir hier oft genug diskutiert.

Ich bin sehr weit davon entfernt, Jordan Love zu früh anzuschreiben. Das wäre unfair. Er ist immer noch ein junger QB, der sich entwickeln muss und in dieser Saison auch schon seine Momente hatte. Aber eine Darbietung wie gegen die Raiders mindert den Verdacht, dass die fetten Quarterback-Jahre in Green Bay nach eh erst drei Jahrzehnten vorbei sein könnten, zumindest nicht.

Loves Anspielstationen sind sehr jung. Ein Adams würde da bestimmt gut tun, wenngleich ich den Trade aus dem Business-Blickwinkel vollends verstehe.

Adams hat sich den Umzug nach Las Vegas aber sicherlich anders vorgestellt. 2022 war das Ziel, mit seinem College-Kumpel Derek Carr auf den Titel loszugehen. 2023 heißt sein Quarterback Jimmy Garoppolo.

Man kann auch mit Jimmy G in den Playoffs Erfolg haben, aber ob dieses Raiders-Team so aufgestellt ist, dass Adams dies noch als aktiver Sportler erlebt…?


6.) 56 Prozent von euch waren in der Umfrage der Vorwoche der Meinung, dass Bill Belichick am Ende der Saison als Head Coach der New England Patriots aufhören soll.

Die Frage wurde nach der höchsten Pleite seiner so erfolgreichen Laufbahn gestellt. An diesem Wochenende folgte mit dem 0:34 gegen die Saints die zweithöchste.

Zwei Gedanken dazu: Erstens würde die Umfrage diese Woche vermutlich deutlicher ausfallen. Zweitens denke ich, dass Belichick jetzt erst recht nicht loslassen wird. Er ist nicht der Typ, der sich am Boden liegend aus dem Staub macht.

Und alleine aus Respekt vor seiner unglaublichen Karriere-Leistung wünsche ich ihm natürlich, dass er gegen Ende hin noch mal Grund zum Lachen hat - wenn er denn lachen könnte…


In dieser Woche wollen wir wissen, welche Division eigentlich die beste ist in jeder Conference.

Dies lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt durchaus diskutieren. Nur ein Beispiel: Die vermeintlich schwache NFC South stellt gleich drei Teams mit positiver Bilanz – das kann sonst keine Division von sich behaupten.



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